Mittwoch, Mai 31, 2006

Review: Revenge of the Warrior - Tom Yum Goong


Im Juli kommt er in die Kinos, diese Woche durfte ich ihn mir schon in der Pressevorstellung ansehen: "Revenge of the Warrior", der neue Film mit Thailands Jackie-Chan-Konkurrenten Tony Jaa. Um eines vorweg zu nehmen: Wer Jaas Erstling "Ong-Bak" nicht mochte, wird mit ziemlicher Sicherheit auch durch seinen neuen Film nicht zum Fan. Alle anderen kommen dagegen voll auf ihre Kosten! Während der Vorführung verließ übrigens ein Vertreter der Presse den Saal nach etwa 20 Minuten. Finde ich unprofessionell, kann ich aber in Anbetracht der Umstände, dass die Dame wohl kaum etwas mit dem Genre anfangen konnte, einigermaßen nachvollziehen.
Die Story ist so simpel, dass sie in einen (etwas gedehnten) Satz passt: In Thailand werden zwei heilige Elefanten geklaut und nach Australien verschifft, was deren Hüter gar nicht leiden kann - er reist hinterher und bricht jede Menge Knochen. Damit ist tatsächlich alles zur Handlung gesagt. Eigentlich ist die Story auch nur langweiliges Beiwerk, das die unglaublichen Kampfszenen lose miteinander verbindet. Ehrlich gesagt habe ich schon lange nicht mehr eine dermaßen zusammenhanglos und lückenhaft aneinandergeklatschte Handlung im Kino bewundern dürfen. Das könnte allerdings auch damit zusammenhängen, dass ich die internationale Fassung gesehen habe, die um gut 15 Minuten an Dialogen und Handlung gekürzt wurde. Sehr nett fand ich auf jeden Fall eine kurze Szene am Flughafen von Sydney, als Tony Jaa mit einem Jackie-Chan-Double zusammenstößt und man sich verwirrt gegenseitig ansieht.
Ist aber auch egal, da die Kampfszenen laut Verleih unangetastet blieben. Und das ist ja eigentlich der Grund, weshalb man sich so einen Film überhaupt ansieht! In Sachen Martial Arts bläst der Film alles weg, was in letzter Zeit zu sehen war. Besonders eine mehrminütige Sequenz, in der sich Tony Jaa im Tom-Yum-Goong-Restaurant mehrere Stockwerke hinaufkämpft, ist ziemlich beeindruckend, da sie aus nur einer Einstellung ohne Schnitte besteht. Für ausgefeilte Choreographie ist da natürlich keine Zeit, aber auch dafür ist gesorgt: Der Kampf gegen einen Capoeira-Fighter in einem brennenden Tempel gehört mit zum Besten, was ich bisher an Martial-Arts-Szenen in einem Film bewundern durfte! Auch den spektakulären Endkampf, in dem sich Jaa Elefantenknochen an die Unterarme bindet und gegen vier Muskelprotze antritt, sollte man gesehen haben. Ein weiteres Highlight ist die Szene, in der er sich alleine einer Übermacht von Handlangern stellt und einem nach dem anderen mit lautem Knacken diverse Gliedmaßen bricht. Erinnert etwas an die Crazy-88-Szene aus "Kill Bill" oder einen ähnlich gearteten Massenkampf aus der "Fist of the North Star"-Realverfilmung mit Gary Daniels. Mit dem kleinen Unterschied, dass die genannten Beispiele bei weitem nicht so spektakulär wirkten. Ich könnte noch eine ganze Weile so weitermachen, aber belassen wir's dabei. ich denke, die Grundaussage "Es gibt verdammt coole Kämpfe zu sehen" habe ich rübergebracht ;-)
Muss man sich den Film im Kino ansehen? Hmm... schwierig! Zwar wirken die Kämpfe auf der großen Leinwand unglaublich cool, aber angesichts der teilweise nicht nachvollziehbaren und etwas verwirrenden Handlung, die die Action immer wieder unterbricht, wäre mir ein Eintrittspreis von knapp 9 Euro wohl etwas zu hoch. Am besten ist der Film für die ermäßigten Kinotage geeignet, an denen man nur die Hälfte zahlt. Oder man wartet einfach auf die DVD, bzw. importiert sich eine ungeschnittene Fassung aus Asien. Was natürlich ein Vielfaches des Kinopreises kostet. Zwickmühle! Gesehen haben sollte man ihn aber auf jeden Fall, wenn man auf Martial Arts steht.

Fazit: Spektakuläre Action ohne Drähte oder Computereffekte, dafür mit schwacher Handlung. Für Fans von Martial-Arts-Filmen trotzdem auf jeden Fall ein "Must see"!

Wertung (Film insgesamt): 3,5 von 5
Wertung (nur Action): 5 von 5

1 Kommentar:

  1. Anonym12:29 AM

    Mochte schon Ong Bak sehr und freue mich auf den 2 Teil der bei uns ja Ong Bak 2 heißen wird, werde ihn mir auf DVD kaufen weil im Kino läuft er bei uns eh nicht.

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