Dienstag, März 14, 2006

Review: Species 3

Bevor ich mich den weiteren Teilen der Nemesis-Saga widme *schauder*, habe ich etwas nachgeholt, was ich bisher immer vor mir her geschoben habe: Species 3! Die Tatsache, dass der Film eine Videopremiere ist und Natasha Henstridge nur eine kleine Cameo-Rolle übernahm, hat mich nicht gerade darin bestärkt, mir das Ding anzusehen. Hinzu kam die Story, die mit den bisherigen Teilen nicht besonders viel zu tun hat. Wir erinnern uns: Am Ende des bescheuerten, aber unterhaltsamen, zweiten Teils der Reihe lag Eve (Natasha Henstridge) tot auf einer Bahre. Genau dort setzt "Teil 3" ein: Der Militär-Truck mit der toten Alien-Frau wird von einem College-Professor entführt, der Wind von den Experimenten mit außerirdischer DNS bekommen hat. Gerade als der Professor den Fahrer mit Waffengewalt dazu überreden will, ihm den Truck zu überlassen, poltert es auf der Ladefläche. Eve ist noch am Leben und gebiert ein Kind. Doch was tut der hässliche Knabe mit dem Krankenhaus-Kittel im Fahrzeug? Und warum erwürgt er Eve mit seiner Zunge? Später finden wir heraus, dass er zu einer Mischlingsrasse gehört, die sich anscheinend auf der Erde breit gemacht hat. Vorher schnappt sich allerdings der Professor das Baby und nimmt es mit nach Hause. Schnitt auf ein Fabrikgelände. Was haben solche Orte an sich, dass B-Produktionen sie immer wieder als Kulisse nehmen? Egal. Wir bekommen einen Reaktor gezeigt, der die Zukunft der Energiegewinnung sein soll. In Wirklichkeit ist der Reaktor nur eine schlechte Computergrafik, die über einen Greenscreen gelegt wurde. Scheinbar hat man sehr sparsam mit dem Geld für Effekte umgehen müssen - anders lassen sich das Wackeln und die Störstreifen am unteren Rand des einkopierten Bildes wohl kaum erklären. Auf jeden Fall ist der Reaktor so heiß wie die Sonne und wird nur durch Magnetfelder im Zaum gehalten. Andernfalls würde es zu einer unglaublichen Katastrophe mit kosmischen Ausmaßen kommen, die das Raum-Zeit-Kontinuum über den Haufen werden könnte. Okay, es ist nicht ganz so dramatisch, aber eben "Katastrophe! Weltuntergang!"-Zeug. Uff! Naja, eigentlich soll diese Szene auch nur den ambitionierten Studenten Dean einführen, der das Projekt leiten darf und zu spät zur Biologievorlesung kommt. Dreimal dürft ihr raten, wer sein Dozent ist ... richtig: Mr. Alienbaby-Entführer! Der bekommt Wind davon, dass der superschlaue Dean Ahnung von Genetik hat und bekommt zufällig mit, dass der Dekan die Mittel für die Reaktorforschungen streichen will. Als der Dekan dann beim Professor zu Hause rumschnüffelt, ertappt er die frisch verpuppte Außerirdische dabei, wie sie splitterfasernackt durch das Haus spaziert. Sie hört auf den Namen Samantha, sucht (wie alle Außerirdischen) nach einem Partner und will zunächst ein Kind vom Dekan. Als sie sich den alten Knacker genauer ansieht, ändert sie aber verständlicherweise ihre Meinung und weist ihn ab. Der fühlt sich gekränkt und will sie vergewaltigen. Sam morpht schnell in ihre Alien-Form und bohrt dem Dekan zwei Stacheln in die Schädeldecke. Inzwischen hat der Professor Besuch von einem Alien-Mischling bekommen, der an einer Immunschwäche leidet: Durch irdische Krankheitserreger geschwächt fängt er an, zu blubbern und stirbt schließlich, als Tentakel aus seinem Bauch herausplatzen. Welchen Zweck erfüllen die Dinger eigentlich? egal, soll wohl nur eklig aussehen. Zusammen mit Dean untersucht er die Leiche und beschließt, den Alien in handlichen Stückchen mit nach Hause zu nehmen, um Experimente durchzuführen. Dort angekommen, finden die beiden den toten Dekan auf dem Boden. Was tun? Genau: Das einzig richtige ist, die Leiche in einem See zu versenken. Dort wird sie niemand finden. Es wird auch keinem auffallen, dass der Typ nicht mehr zur Arbeit erscheint. Es wird auch niemand die Polizei einschalten. Und die wird auf gar keinen Fall im See nach der Leiche suchen. Ab hier wird's erstmal langweilig (nicht, dass der Film bis jetzt außerordentlich spannend gewesen wäre) : Dean verkuckt sich in Samantha, die unternimmt Ausflüge in die Stadt, treibt sich auf Studentenparties rum und trifft auf die Alien-Mischlinge. Die haben nämlich irgendwie mitbekommen, dass der Professor Samathas Eierstöcke entnommen hat (als sie schlief ... so hat sie nämlich nichts davon gemerkt! Aaaargh!). Mit Hilfe der Dinger wollen die Mischlinge ihre Immunschwäche beseitigen und setzen alles daran, sie in die Finger zu bekommen. Bei einem kampf im Labor wird der Prof von einem Stachel an die Wand genagelt und haucht sein Leben aus. Was ist eigentlich in der Zwischenzeit mit dem Reaktor passiert? Gar nichts, der dient nämlich jetzt als Kulisse für den Showdown. Das ganze ist wahnsinnig spektakulär, mit Riesenbudget gefilmt und echt spannend! Oh, Moment ... ich bin ja immer noch bei Species 3. Also, das ganze ist verdammt unspektakulär und ziemlich billig runtergekurbelt. Samantha und ein weiblicher Alien-Mischling sind hinter den Eierstöcken her. In einer wahnsinnig spannenden Sequenz fallen die Eierstöcke in den Reaktor und der Mischling hinterher. Allerdings kann Dean seine Samantha gerade noch festhalten und bastelt ihr schließlich aus dem Genmaterial, das der Professor zu Forschungszwecken in seinem völlig verwüsteten Labor gehortet hatte, einen knackigen Alien-Gatten. Die beiden ziehen mit Camping-Ausrüstung los, um in der Wildnis zu leben. Ach, ist das nicht herzallerliebst? Wie Deans Kumpel bei der Abschiedsszene schlauerweise bemerkt, ist aber doch die Welt in Gefahr, wenn die beiden sich paaren. Kein Problem: Dean, der Teufelskerl, hat nicht nur einen perfekten, muskulösen Göttergatten erschaffen, nein, er hat ihn auch noch unfruchtbar gemacht! Und als die beiden Hand in Hand in den Sonnenuntergang marschieren, komme ich nicht von dem Gedanken los, dass Species 3 möglicherweise ursprünglich als Pilotfilm zu einer Serie gedacht war. Man stelle sich nur die Möglichkeiten vor: Dean, Samantha und ihr Klon-Gatte kämpfen gegen die Alien-Mischlinge und finden nebenbei den Schlüssel zur Unsterblichkeit. Irgendwie fühle ich mich gerade unangenehm an die beiden TV-Fortsetzungen zu Universal Soldier erinnert.

Fazit: Belangloser Billig-Mist, der keinerlei Daseinsberechtigung hat.

Wertung: 1 von 5

5 Kommentare:

  1. man kann auch ohne budget und mit völlig behämmerten ideen gute (sagen wir "unterhaltsame") alienfilme drehen (wie heiss noch gleich der film wo das alien quasi auf die erde verbannt wurde und sich dauenrd köpfe aufsetzt?) - naja hält anscheinend nich jeder für nötig :/

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  2. Anonym5:11 PM

    Keiner dieser Filme, die Sie hier " reviewed" haben, und die meisten in Ihrer sogenannten Sammlung, hat eine Daseinsberechtigung.

    Und warum steht hier gar nichts über die Verrleihung der "goldenen Himbeere", enttäuschend!!!!!

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  3. Ob Filme eine Daseinsberechtigung haben, ist Geschmacksache. Ganz klar. Species 3 ist aber weder unterhaltsam noch führt der Film die Story der Vorgänger gelungen fort. Also hat er meiner Meinung nach keine Daseinsberechtigung. Die Preisträger der Goldenen Himbeere kann man auch anderswo nachlesen. Klar hätte ich die Preisträger auflisten sollen, nachdem ich schon die Nominierungen bekannt gab, aber weil Dr. Boll keine bekommen hat, habe ich eben geschmollt und es nicht getan. Ich hätte ihm den Preis gegönnt. Naja, vielleicht bekommt er irgendwann eine für sein Lebenswerk.

    P.S. Kara, du meinst wahrscheinlich "The Borrower" (dt. "Alien Killer"). Sehr schöner Film.

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  4. Kannst es ja probieren. Wenn ich den Film in meiner Sammlung habe, kann ich gerne auch auf Wünsche eingehen *g*

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  5. Anonym1:52 PM

    Hallo Kai,

    *schleimmodean
    schöner Blog
    *schleimmodeaus

    Wollt dich fragen, ob du zufällig weißt, ob Hills have Eyes auch ungekürzt in die dt. Kinos kommt?

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