Dazu eine amüsante Momentaufnahme vom Ende eines Pressehefts nach der Vorstellung:
Im fünften Anlauf hat's endlich geklappt: Ich habe mir Nemesis 3 komplett angesehen. Jetzt verstehe ich endlich, warum die Erinnerung daran bereits kurz nach Ausleihen der VHS damals in der Videothek so schnell verblasst war. Nemesis 3 ist ein verdammt sinnloses, billig heruntergekurbeltes, ideenloses Stück Cyborg-Trash. War Teil 2 zumindest noch schön temporeich und hatte nette Actionsequenzen, ist Albert offensichtlich kurz darauf das Geld ausgegangen. Der "Film" beginnt mit einer bewusstlos in der Wüste liegenden Alex, die wegen einer Kopfwunde unter Gedächtnisverlust leidet. Sie schleppt sich bis zu einem Jeep, wo sie auf Farnsworth 2 trifft, der von den Cyborgs aus der Zukunft geschickt wurde, um Alex gefangen zu nehmen. Und zwar unbedingt lebend, denn mit Hilfe ihrer DNS will man die verhassten Menschen endlich vernichten. Häh???? Wieso hat dann Nebula, der Stubenfliegen-Predator aus Teil 2 noch krampfhaft versucht, sie abzumurksen? Naja, jedenfalls erinnert sich Alex nach und nach an die vergangenen Stunden - und zwar in blau eingefärbten Schnipseln aus dem zweiten Teil. Zwischendurch begafft Farnsworth, der munter zwischen seiner menschlichen Gestalt und einem sagenhaft schlechten CGI-Roboter hin und her switcht, die wehrlose Alex. Warum in diese Szenen auf Teufel komm raus Brechreiz erzeugende Computereffekte eingebaut werden mussten, weiß vermutlich nicht einmal der Regisseur selbst. Schließlich ballert Alex Farnsworth nieder und wir erleben, was "vor Filmbeginn" passierte (Gott sei Dank in Farbe!): Alex trifft auf eine ihrer genetischen Schwestern, Farnsworth rückt an, man trennt sich. Innerhalb von 24 Stunden soll Alex ihre Schwester wieder treffen, um gemeinsam mit ihr in die Zukunft zu reisen. Schafft sie das nicht, ist sie ein weiteres Jahr in Afrika gefangen. Scheinbar gibt es in der Gegend nur ein einziges Bauwerk, das als Kulisse herhalten muss: Der Großteil des folgenden Stumpfsinns spielt sich in der allseits bekannte Mine ab, die wir bereits aus dem Vorgänger zur Genüge kennen, und die hier als zwei verschiedene Bauwerke herhalten muss. Action gibt's keine. Alex trifft nur auf einen geistig zurückgebliebenen Typen der Marke "Unterwäsche-Model" und einen Söldner, mit denen sie gemeinsam vor den Cyborgs (erkennbar durch grün leuchtende Augen) flieht. Irgendwann darf dann sogar Freund Stubenfliege wieder auferstehen und sich in menschliche Form morphen, um Alex zu täuschen. Die schwachsinnigste Idee ist wohl das Fortbewegungsmittel der Cyborgs: Eigentlich ein normaler Offroad-Buggy, legt sich im Film ein beschissener Computereffekt drüber, sobald das Ding anfängt, sich zu bewegen. Besonders in der "rasanten" Verfolgungsjagd gegen Ende wirkt das unglaublich aufregend, wenn zwei verzerrte Bälle durch die Einöde kurven. Wenigstens kann Tim Thomerson, der in Teil 1 ebenfalls den Farnsworth spielte und hier um sein Leben chargiert, für einige Lacher sorgen. Anscheinend hat der sympathische Darsteller versucht, den Film so zu retten. Hat leider nicht ganz geklappt! In einem Interview sagte Regisseur Pyun, dass er seine Vision der Nemesis-Saga um 90% eindampfen musste, da keine Kohle mehr da war. Nicht einmal ein vernünftiges Ende gibt es: Absolut unmotiviert wird irgendwann der Bildschirm schwarz und zeigt uns einen Teaser auf Teil 4, in dem Alex mit Schulterpanzer und dicker Wumme durch die Zukunft stapft. Aber es sollte ganz anders kommen!
Fazit: Nemesis 3 gehört zum Bodensatz des Z-Films. Unglaublich öde Zeitverschwendung,
Wertung: 0,5 von 5