Film-Reviews ohne Rücksicht auf Verluste und Anspruch: Angesehen wird (fast) alles - von Trash bis Mainstream. Ganz nach dem Motto "Gut ist, was mir gefällt". Die hier geäußerten Kommentare sind rein privater Natur und entsprechen nicht der Meinung von GamePro oder dem IDG Verlag.
Samstag, November 29, 2008
Game Over, Man!
Deshalb würde ich sagen, frieren wir die Trashcorner an dieser Stelle mal ein. Vielleicht, um sie in ferner (oder naher ?) Zukunft wieder aufzutauen, wo sie sich dann inmitten eines Schlachtfeldes wiederfindet, auf dem Maschinen gegen Menschen kämpfen. Oder aber in einer friedliebenden Zivilisation, die auf alte Werbesongs abfährt und statt Klopapier drei Muscheln verwendet. Wer weiß?
Wer seine Portion Trash braucht, sollte auf jeden Fall demnächst mal auf http://www.gamepro.de/ vorbeisurfen. Ich plane die große Videospiele-Verfilmungs-Vernichtungs-Orgie. Angefangen beim Kinoausflug eines gewissen Klempners.
Wie auch immer ... bis auf weiteres gilt:
Samstag, November 08, 2008
Alone in the Dark 2
Tja, da sieht man's mal wieder: Es ist nicht alles toll, wo Boll draufsteht (naja, genau genommen ist eigentlich nichts toll, wo Boll draufsteht). Und dabei wird hier sogar Etikettenschwindel betrieben. Auf dem Cover steht "Ein Uwe Boll Film", obwohl der gute Mann nur produziert hat und einen Gastauftritt im Audiokommentar absolviert.
Mehr will ich dazu gar nicht schreiben, denn man kann "Alone in the Quark 2" gar nicht wenig genug Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Sonntag, Oktober 26, 2008
Nick Fury: Agent of SHIELD
Ich muss gleich gestehen, dass ich mich nicht allzu gut mit der Story von Nick Fury auskenne. Alles, was ich weiß, ist, dass der Typ ein harter Knochen mit Augenklappe ist, der gerne auf Zigarren rumkaut, finster drein schaut und sich nicht um Regeln schert. Könnte auch auf Clint Eastwood zutreffen … bis auf die Augenklappe natürlich. Jedenfalls arbeitet Colonel Nick Fury für die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. (was das heißt, wird in "Iron Man" erklärt … bin jetzt zu faul, nachzusehen), die Amerika und die freie Welt vor Bösewichten beschützt. Gelegentlich arbeitet Nick Fury auch mit Wolverine oder dem Punisher zusammen. Diesen harten Brocken mit David Hasselhoff zu besetzen, ist schon ein starkes Stück.
Nunja, der Film beginnt mit einem Angriff auf ein SHIELD-Geheimlabor, das scheinbar so geheim ist, dass nur eine handvoll Wachen davon wissen und es eher armselig gegen eine noch kleinere handvoll HYDRA-Schurken verteidigen. HYDRA ist eine böse Geheimorganisation, natürlich von deutschen Möchtegern-Nazis angeführt. Sozusagen das Gegenstück zu SHIELD. Die HYDRA-Mannen stürmen das Labor, das eher wie ein ausgedientes Fabrikgelände aussieht, by the way. Naja, auch die Regierung muss wohl nehmen, was sie kriegt! Ziel des Angriffs: Der tiefgefrorene Altnazi Baron von Strucker. Was sie mit dem Opa wollen, bleibt vorerst im Dunkeln.
Schnitt auf die Wälder Kanadas. In einer alten Mine, an deren Eingang ein paar lachhafte, handgeschriebene "Keep out"-Schilder hängen, treffen wir auf Michael Knight, der sich nach seinen Abenteuern mit KITT hierher zurückgezogen hat. Quatsch, das ist natürlich Nick Fury, der sich nach seinen Abenteuern bei SHIELD in die Einöde verkrochen hat, um mit der Spitzhacke aus einer alten Mine eine schicke Eigentumswohnung zu schnitzen. Dabei versucht er, eine finstere Miene zu ziehen, was bei The Hoffs Schauspielkünsten aber eher aussieht, als würde er sich gleich in die Hose machen. Zu blöd auch, dass er seinem alten Arbeitgeber die neue Adresse hinterlassen hat: Ein ganz nett getrickstes Luftschiff trifft ein, um ihn zurückzuholen. Zuerst hat Nick keine Lust, doch dann enthüllt man ihm, dass der Körper des Opas gestohlen wurde, dem er den Verlust seines Auges zu verdanken hat. Klar, dass Fury sofort on Board ist! In der SHIELD-Zentrale, einem ebenfalls ganz nett getricksten, fliegenden Flugzeugträger, wird er gebrieft und feiert ein frostiges Wiedersehen mit alten Vorgesetzten.
Es stellt sich heraus, dass die mit üblem deutschem Akzent sprechende und äußerst schlecht gekleidete Tochter des gefriergetrockneten Nazis für den Überfall verantwortlich ist: Sie will aus den Überresten den Totenkopf-Virus extrahieren, an dem der Baron beim Kampf mit Fury verstorben ist. Natürlich nicht aus wissenschaftlichem Interesse, sondern, um Manhattan auszuradieren. Schnell ist ein Eingreiftrupp unter Furys Führung zusammengestellt. Bis die Welt gerettet werden kann, wird Fury aber noch vergiftet, fast gesprengt und in einer Abstellkammer eingesperrt, aus der er sich nur mit seinem explosiven Ersatzauge befreien kann.
Ich muss schon sagen: Für einen TV-Film sieht "Nick Fury: Agent of SHIELD" gar nicht mal schlecht aus! Die Tricks gehen großteils in Ordnung, was angesichts der vielen Comic-Vehikel und der fliegenden Basis durchaus überraschend ist. Allerdings war's das dann auch schon mit den positiven Eindrücken. Die Story … okay, kann man machen. Immerhin stammt das Drehbuch von David S. Goyer ("The Dark Knight"), der das Ding wahrscheinlich als Kinofilm gepitcht hatte, es letztendlich aber nur an einen Fernsehsender verkaufen konnte. Die Darsteller hingegen … uff! Scheinbar hat man allen Beteiligten vorher eingeimpft, möglichst wacky und unnatürlich zu agieren. Vor allem die böse HYDRA-Anführerin in den bunten Faschingskostümen trägt ganz schön dick auf! Hasselhoff versucht zwar, grimmig aus der Wäsche zu schauen, wenn er auf seinen Zigarren rumkaut, doch wie schon erwähnt, geht das fürchterlich nach hinten los. Dazu kommt sein patentiertes, staksiges Rumgehampel und Gewippe bei jedem Satz, das vielleicht in "Knight Rider" noch ganz lustig war, hier aber fehl am Platze wirkt. Vielleicht war er auch nur die ganze Zeit besoffen, wer weiß?
Im Nachhinein stellt sich mir die Frage: Ist der Film ernst gemeint oder ist es eine Parodie? Wäre es Letzteres, würde das aber sicher besser durchscheinen, denn trotz der chargierenden Darsteller ist das Ding zum großen Teil bierernst inszeniert.
Fazit: Der Hoff als einer der härtesten Hunde des Marvel-Universums … das muss man einfach mal gesehen haben!
Wertung: 2 von 5
Mittwoch, Oktober 15, 2008
Schlaflos wegen Lara
Dienstag, Oktober 14, 2008
Max Payne
Mittwoch, Oktober 08, 2008
Nun hat's mich erwischt ...
(in wahlloser Reihenfolge)
2. Verlinke die Person, von der Du den Award bekommen hast.
3. Nominiere mindestens 7 weitere Blogs.
4. Verlinke diese Blogs mit Deinem Blog.
5. Hinterlasse eine Nachricht bei den neu Nominierten.
Der unglaubliche Hulk vor Gericht
Die Story ist schnell erzählt. David Banner hat immer noch mit gewissen Problemen zu kämpfen und wandert deshalb quer durch die Vereinigten Staaten (die hier aber eher wie Kanada aussehen). Auf seiner Tour durch den Nordwesten kommt er nach ... "Die Stadt". Jepp, das Ding wird einfach die Stadt gennant. In der U-Bahn wird Banner Zeuge, wie zwei finstere Gesellen, die kurz vorher im Auftrag eines gewissen Mr. Fisk (Hahaaaa! Comic-Kenner horchen auf!) einen Juwelier ausraubten, sich an einer netten Dame vergehen wollen. Es kommt, wie es kommen muss: Banner mutiert zum Hul ... grün angepinselten Bodybuilder und mischt die Typen ordentlich auf. Anschließend (wieder "normal") wird er von der Polizei festgenommen und als Täter angeklagt. Komisch übrigens, dass Banner zwar einen Rauschebart trägt, sein grunzendes Alter Ego (okay, nennen wir die hässliche Sache halt beim Namen) Hulk aber glatt rasiert ist. Jedenfalls bekommt er einen Verteidiger zugewiesen. Der Typ ist blind und hört auf den Namen Matt Murdock (Hahaaaaa! Comic-Kenner wissen Bescheid!). Es stellt sich raus, dass Murdock davon besessen ist, Wilson Fisk hinter Gitter zu bringen, und im unschuldigen Banner seine Chance sieht. Er soll die Kerle identifizieren, sodass Murdock Parallelen zum Kingpin ziehen kann.
So ... nun kann ich's ja sagen: Die beiden bewussten Bilder auf dem Cover waren zum einen John Rhys-Davies als bärtiger, Sonnenbrille tragender Kingpin Wilson Fisk, und zum anderen Rex Smith ("Street Hawk" für alle, die sich an die Serie erinnern) als blinder Anwalt Matt Murdock, der sich nachts in ein Kostüm zwängt, um als "Der Ritter" das Böse zu bekämpfen. "Der Ritter"? Moment mal, heisst der Typ nicht Daredevil? Klar heisst er so, aber damals ging man wohl davon aus, dass das deutsche Publikum mit der Figur, oder besser dem Namen, nichts anfangen konnte. Wobei es durchaus schon deutsche Daredevil-Comics gab, in denen er unter dem Namen "Der Dämon" bekannt war. Daredevil ist im Fernsehfilm "Der unglaubliche Hulk vor Gericht" im Prinzip ein schwarz gekleideter Ninja ohne Sehschlitz. Sehr sinnig, wenn man bedenkt, dass das Comic-Kostüm extra zwei Augenlöcher hatte, um von der wahren Identität des blinden Anwalts abzulenken. Naja. Noch schlimmer hat's den Kingpin erwischt. John Rhys-Davies sieht in der Rolle aus, wie John Rhys-Davies. Nix Glatze, nix imposante Gestalt. Stattdessen trägt er alberne Spiegel-Sonnenbrillen und chargiert um sein Leben. Die Krönung ist das umgebaute Luftkissenboot, das er als Fluchtfahrzeug auf dem Dach seines "Fisk-Towers" versteckt hat: Ich weiß nicht, wie niedrig das Budget für den Film genau war, aber dem Zuschauer dieses Ding als Fluggerät unterzujubeln und gegen Ende in einer extrem schlechten Bluescreen-Sequenz durch die Häuserschluchten "der Stadt" schweben zu lassen, ist doch ein wenig zu viel des Guten! Wie lächerlich "Der Ritter", Grunze-Hulk und Wilson Fisk aussehen, könnt ihr ja selbst sehen:
"Der unglaubliche Hulk vor Gericht" ist so schlecht, dass er schon wieder gut ist. Das Beste: Den Finalkampf gegen die Hand voll Kingpin-Handlanger darf der schwarz gewandete Typ mit der ins Faschingskostüm eingearbeiteten Schlafmaske (ich weigere mich, ihn Daredevil zu nennen) ganz alleine bestreiten. Der Hulk tritt am Ende gar nicht mehr in Erscheinung! Das letzte Drittel mutet gar wie ein Pilotfilm zur Gott sei Dank nie verwirklichten "Daredevil"-Serie an. Wenn man nach dem Rest des Films geht, hätte das immerhin eine wahre Trash-Granate werden können. Ist aber wahrscheinlich besser, dass es nicht dazu gekommen ist. Eines ist jedenfalls sicher: Mit dieser DVD habe ich das ultimative Werkzeug im Besitz, jeden eines Besseren zu belehren, der sagt, dass "Daredevil" mit Ben Affleck scheisse ist. Ich glaube, nicht mal die alte "Spider-Man"-Serie war so schlecht, wie diese Freakshow. Wobei ich mich natürlich täuschen könnte, aber ich glaube, ich will's gar nicht rausfinden.
Wertung: 1 von 5 (für die unfreiwillige Komik)
Mittwoch, September 24, 2008
House of the Dead (Funny Version)
Tja, was soll ich sagen? Ich mochte "House of the Dead" schon in seiner Ursprungsfassung nicht, und der "Videogame Movie", den man nun draus gemacht hat, ist nicht unbedingt besser. Als Bonusmaterial wäre das Ding durchaus interessant, aber im Nachhinein bereue ich die 10 Euro, die ich dafür geblecht habe.
Dabei ist Uwe Boll so ein netter Kerl! Kommen wir deshalb mal zum Anlass meines Aufenthalts in seiner Toilette. Nein, nicht, was ein paar Pappnasen jetzt vielleicht denken! Wir hatten einen Interview-Termin bei Uwe Boll zuhause in Mainz.
Nach vier Stunden Autobahn kommen wir an, fahren die imposante Auffahrt zu seinem Anwesen hoch, das direkt neben einer Betonfabrik liegt, packen das Equipment aus und klingeln. Der Haustürschlüssel steckt von außen! Hundegebell. Hey, die Boll-Dawgs kenne ich doch aus den Audiokommentaren! Boll öffnet, schaut uns irritiert an: "Hatten wir einen Termin?" Ja, den haben wir. Schon vor Wochen ausgemacht. Er bittet uns rein. "Geht schonmal durch ins Wohnzimmer, ich hab hier noch ein Interview. Bin gleich da." Wie sich später herausstellt, war es ein Interview mit der Financial Times, der es finanziell nicht so gut zu gehen scheint. Schließlich schlägt der Redakteur Bolls Angebot, ein Taxi zu rufen, ab und fragt nach der nächsten Bushaltestelle. Aber machen wir mal chronologisch weiter.
Wir kommen ins Wohnzimmer des riesigen Hauses, das gute fünf Jahre leerstand, bevor Uwe Boll es sich günstig zulegte. Okay, in einen Teil des Wohnzimmers. An die Entertainment-Ecke ist noch ein größeres Zimmer angeschlossen. Mit großem Tisch und einer Hundecouch (das sagen uns die vielen Haare auf den Decken). Die haben sich die Vierbeiner aber auch verdient. Die beiden Audiokommentar-Stars sind richtig lieb und knuddelig. Vorher wohnte der umstrittene Regisseur zusammen mit seiner damaligen Freundin in einer Dachwohnung in der Mainzer Innenstadt, wie uns der Redakteur des Frankfurt Journals erzählt, der etwa eine viertel Stunde nach uns ankam. Aber ich greife ja schon wieder vor! Das Haus ist unglaublich karg eingerichtet, man könnte meinen, dass noch nie eine Frau hier war. Einer der Kollegen bemerkt treffend: "Hey, wenigstens weiß ich jetzt, dass auch Filmregisseure Spinnweben haben!", und deutet auf eine Ecke des Entertainmentzimmers. Außer Spinnweben gibt es noch eine bequeme Couch und einen riesigen Fernseher an der Wand. Der DVD-Player steht zusammen mit einem Sat-Receiver und der Surround-Anlage auf dem Boden. In einem kleinen Rollregal finden sich diverse DVDs, ein Plattenspieler und einige Bücher - oben drauf thront der Subwoofer! Das habe ich auch noch nie gesehen. Eigentlich gehört so ein Ding auf den Boden, möglichst in eine Ecke. Aber bestimmt nicht auf Kopfhöhe in ein schmuckloses Regal.
Irgendwann trifft besagter Redakteur des Frankfurt Journals ein, der gekommen ist, um sich "Far Cry" anzusehen, und wird direkt zu uns ins Wohnzimmer geschickt. Nach weiteren 5 Minuten lugt Boll zu uns rein: "Es wird noch ein bisschen dauern. Wollt ihr was trinken? Kommt mal mit in die Küche!" Er zeigt uns, wo Gläser, Wasser, Apfelschorle sind, bietet noch schnell die Benutzung des imposanten Kaffee-Automaten an und verdrückt sich wieder in Richtung Arbeitszimmer. Da stehen wir nun - alleine in Uwe Bolls Küche. Nicht, dass jemand geschnüffelt hätte, aber im Gefrierschrank findet sich neben einem Pizza-Turm auch ein Hundenapf mit gefrorenem Wasser. Hmm ... gefrorenes Wasser für die Hunde? Warum? Für schlechte Zeiten? Egal.
Zurück ins Wohnzimmer. Schließlich muss das Interview vorbereitet werden. Der große Tisch eignet sich wegen des Panoramafensters mit Blick auf den Main gut als Schauplatz des Spektakels, also stellen wir dort die Kamera auf. Dabei sticht uns ein Zettel ins Auge: "Alles putzen, alles waschen!" Wie Boll uns später erklärt, ist das eine Nachricht für seine Eltern, die sich um alles kümmern, während er für Dreharbeiten in Kanada ist. Alles putzen, alles waschen. Okay ...
Der Hammer kommt aber noch: Als wir mit dem Interview fertig sind, lasse ich meine "Schwerter des Königs"-Blu-ray signieren, Boll drückt mir noch ein "Tunnel Rats"-Poster in die Hand, und verschwindet dann mit den Worten: "Ich muss jetzt unbedingt noch mit den Hunden raus. Ihr könnt aber in aller Ruhe euer Zeug packen, ihr wisst ja, wo's raus geht." Tja, plötzlich sind wir alleine in Uwe Bolls Haus. Nicht zu vergessen, der Kollege, der sich im Arbeitszimmer immer noch "Far Cry" anschaut. Beim Rausgehen bemerken wir die sperrangelweit geöffnete Tür und die von außen steckenden Schlüssel. Vor ungebetenen Gästen hat Herr Boll scheinbar genauso wenig Angst wie vor Kritikern und Bashern.
Freitag, September 19, 2008
Motzcorner
Freitag, September 12, 2008
Mittwoch, September 10, 2008
Shorties: Noch mehr Fantasy Filmfest
Mirrors
Ich habe ein Problem mit asiatischen Horrorfilmen. Keine Ahnung, was es genau ist, aber ich habe mich weder beim Original-"Ring" noch beim US-Remake gegruselt. Das war einfach langweilig. Genauso geht's mir auch mit den meisten anderen Asia-Horrormovies. "Mirrors" ist das US-Remake des koreanischen "Into the Mirror", den ich allerdings nicht kenne. Was mich vor allem dazu getrieben hat, mir das Ding anzusehen, war Regisseur Alexandre Aja ("The Hills have Eyes", "High Tension"). Ich wollte einfach sehen, ob mein derzeitiger Lieblingsfranzose eine ähnliche Splatter-Party wie in seinen vorangegangenen Werken veranstaltet. Nunja, mit Splatter war außer zwei sehr effektvoller Szenen nicht so viel, dafür fand ich den Film um dämonische Spiegel allerdings recht spannend. Hauptdarsteller Kiefer Sutherland schaltet gegen Ende in den Jack-Bauer-Modus und brüllt einer Nonne (!) mit vorgehaltener Waffe sogar entgegen: "Don't make me threaten you!"
"Mirrors" kann man sich durchaus ansehen, wenn man keine überragenden darstellerischen Leistungen (vor allem von den beiden Kindern), ein vollauf logisches Drehbuch oder eine Splatter-Granate erwartet.
Wertung: 3,5 von 5
The Midnight Meat Train
Basierend auf einer Kurzgeschichte von Clive Barker metzelt sich Vinnie Jones als Metzgermeister durch U-Bahn-Wagons. Ein Fotograf kommt ihm allerdings auf die Schliche und macht sich daran, dem blutigen Treiben ein Ende zu setzen. Interessante Ausgangssituation, die durch viel zu viel uninteressantes Füllmaterial torpediert wird. Hier zeigt sich wieder einmal, dass Verfilmungen von Kurzgeschichten besser auch im Kino Kurzgeschichten bleiben sollten, wenn man keinen ordentlichen Drehbuchautoren findet, der das Material gekonnt erweitert. So wirkt der "Midnight Meat Train" eher wie eine unglaublich in die Länge gezogene Folge von "Tales from the Crypt". Ich bin mir sicher, dass man den Film ohne Probleme zu einer 25-Minuten-Angelegenheit runterkürzen könnte und damit die langweilige Kinofassung sogar locker übertrumpfen würde. Immerhin sind die (wenigen) Morde trotz Computer-Gekröse ganz nett anzuschauen und größtenteils einfallsreich inszeniert. Kein Wunder, ist doch der Bereich "innovativ-blutige Action" das einzige Gebiet, auf dem Regisseur Ryuhei Kitamura ("Versus", "Godzilla: Final Wars") zu Glanzleistungen imstande ist. Beim Erzählen von Geschichten hat der maßlos überschätzte Japaner nach wie vor massive Probleme.
Wertung: 2 von 5
Freitag, September 05, 2008
Shorties: Fantasy Filmfest und mehr
Urlaub ist super! Endlich genug Zeit fürs Kino: eine Woche – sechs Filme! Deshalb nur ein paar platzsparende Kurzreviews.
Martyrs (Fantasy Filmfest)
Zum Auftakt meiner diesjährigen vier FFF-Besuche gab’s gleich richtig in die Fresse: Die Franzosen haben in letzter Zeit so einige kranke Filme auf die Welt losgelassen, "Martyrs" toppt in Sachen schonungslose Härte aber alle. Splatter gibt es dabei sehr wenig, der Film bezieht seine Wirkung vor allem durch die in der zweiten Hälfte kompromisslose Darstellung einer Folterung, um den Willen einer Person zu brechen und sie auf das große Finale vorzubereiten. Das Finale ist allerdings auch der große Schwachpunkt des bis dahin spannenden und Magengruben-aufwühlenden Films. Ähnlich wie bei "High Tension" wird zu dick aufgetragen. Trotzdem definitiv nichts für schwache Nerven. "Martyrs" ist das, was der unfähige Eli Roth mit "Hostel" gerne geschafft hätte. Ich weiß, dass die Phrase ziemlich abgedroschen ist – aber hier passt sie einfach so gut wie die ebenfalls abgedroschene Faust aufs Auge. Extrem menschenverachtend und chancenlos für eine unangetastete Veröffentlichung in Deutschland. Wenn überhaupt. Paradoxerweise lief direkt im Anschluss an diese filmische Wurzelbehandlung leichte Kost in Form von "My Name is Bruce". Kontrastprogramm vom Feinsten.
Wertung: 4 von 5
My Name is Bruce (Fantasy Filmfest)
Bruce Campbell ist Gott – es wurde Zeit, dass ihm endlich ein filmisches Denkmal gesetzt wurde! Und weil das niemand besser könnte, als er selbst, hat Mr. Evil Dead in "My Name is Bruce" neben der Hauptrolle auch gleich die Regie übernommen. Seit Jahren kursieren im Netz Gerüchte über den Film, der immer und immer wieder verschoben wurde. Extra für das Fantasy Filmfest hat Bruce persönlich die Fertigstellung eines Zelluloid-Prints forciert. Angeblich. Herausgekommen ist auf jeden Fall ein unterhaltsames Filmchen, das geradezu überschäumt vor Selbstironie und Zitaten. Allerdings ist gerade das letzte Drittel ziemlich zäh, und das Gesamtwerk bleibt trotz des großen Unterhaltungsfaktors etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück. Das mag auch am nicht gerade großzügigen Budget liegen, vor allem der Dämon, wegen dem ein Fan sein ausgebranntes Zombiekiller-Idol ins heimische Dörfchen holt, sieht ganz schön nach Karneval aus. Wer auf Bruce Campbell steht, wird dennoch sehr viel Spaß haben.
Wertung: 3 von 5
JCVD (Fantasy Filmfest)
Einen Tag nach Bruce Campbell wagt Jean-Claude Van Damme seine filmische Selbstdemontage: Der schlicht "JCVD" betitelte Film lässt den Spagat-Meister nach enttäuschenden Videopremieren-Rollen du einem Sorgerechtsstreit in seine Heimat Belgien zurückkehren, wo er in einen Banküberfall gerät und sich ganz anders als in seinen Filmen zeigt. Im Gegensatz zu "My Name is Bruce" ist "JCVD" kein turbulenter Gute-Laune-Film, sondern eine Mischung aus Drama, Thriller und Komödie. Und zwar genau in der Reihenfolge. Besonders bewegend ist Van Dammes angeblich improvisierte Ansprache ans Publikum, in der er über Karriere, Drogen und Frauen redet und sogar in Tränen ausbricht. Gestellt? Glaube ich nicht so richtig. Wenn doch, steckt viel mehr schauspielerisches Talent in den Muscles from Brussels, als bisher bekannt. Eine der köstlichsten Szenen ist ein Telefonat mit Van Dammes Agenten, der ihm erzählt, dass sein nächster Film ohne ihn gedreht wird. Das Studio hätte die Rolle an „Steven“ gegeben, der dafür sogar seinen Pferdeschwanz abgeschnitten hatte. Trotzdem kann auch "JCVD" nicht über die gesamte Länge bei der Stange halten. Gegen Ende zieht sich’s dann doch sehr in die Länge.
Wertung: 3,5 von 5
Die Mumie 3 (Kino)
Einen Tag nach Van Damme habe ich es doch noch geschafft, mir "Die Mumie – Das Grabmal des Drachenkaisers" im Kino anzusehen. Tja, was soll ich sagen? Die Kritiken waren größtenteils vernichtend, erwartet habe ich eigentlich nicht viel. Überraschenderweise fand ich den Streifen um Längen besser als seine Vorgänger. Ich kann nicht genau sagen, warum. Möglicherweise liegt’s am fehlenden Slapstick-Overkill, der mir die beiden Vorgänger vermiest hat. Vielleicht liegt’s auch am Austausch des Regisseurs durch Rob Cohen. Bekannterweise darf sich Stephen Sommers ja derzeit an der Demontage des amerikanischen Phänomens "G.I. Joe" versuchen. Auch die so oft geäußerte Kritik an Maria Bello, die Rachel Weisz als Evie ersetzt, kann ich nicht nachvollziehen. Gute Wahl sage ich nur, konnte ich mit der überdrehten Evie aus den Vorgängern noch nie besonders viel anfangen. Maria Bello bringt die Rolle etwas bodenständiger und ernsthafter rüber. Überhaupt ist der Film zwar überdreht, aber lange nicht so außer Rand und Band wie die Sommers-Mumien. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber gegen Ende geht auch diesem Streifen die Luft aus. Und warum man für die Rollen des Drachenkaisers und der Zauberin unbedingt Jet Li und Michelle Yeoh besetzen musste, erschließt sich mir aus dem etwa 1-minütigen, unspektakulären Kampf der beiden nicht so ganz. Aber naja, unterhalten wurde ich trotzdem bestens.
Wertung: 3,5 von 5
Outlander (Fantasy Filmfest)
Aliens gegen Wikinger in einer Neuinterpretation der Beowulf-Sage – klingt nach Spaß! Und tatsächlich: Der mit knapp 50 Millionen US-Dollar recht moderat budgetierte Kracher macht vieles richtig. Aber auch einiges falsch. Um das in letzter Zeit scheinbar Unvermeidliche hinter mich zu bringen, sag ich’s lieber gleich: Gegen Ende geht dem Film etwas die Luft aus. So, geschafft. Nun zum Positiven. Die Computer-Effekte, in die wohl ein Großteil des Budgets geflossen ist, sind wunderbar gelungen, wobei sie sich lediglich auf die Darstellung eines Monsters sowie einige Sci-Fi-Flashbacks mit fremdartigen Planeten beschränken. Aber es gibt Filme, die auch das locker verbockt hätten. Ansonsten gibt es genau das, was man erwartet: harte Kerle, klirrende Schwerter, Minimal-Dialoge zum Mitgrunzen und viel Blut. Warum "Outlander" nicht ins Kino kommt, sondern (zumindest in den USA) gleich auf DVD verwurstet wird, will sich mir nicht so ganz erschließen. Mit etwas Feinschliff und Werbung taugt das Ding wunderbar zum moderaten Leinwanderfolg. Die Story vom notgelandeten Außerirdischen, der ein Monster auf die Erde bringt und es zusammen mit einem Wikingerstamm zur Strecke bringen will, ist auf jeden Fall prima für einen Männer-Filmabend geeignet.
Wertung: 4 von 5
Wanted (Kino)
Hah! Eins vorweg: Hier zieht sich gar nix! Trotzdem ist nicht alles eitel Sonnenschein: "Wanted" drückt zwar durchgängig aufs Gaspedal, doch richtig zünden will der überdrehte Action-Cocktail um eine Killersekte, die ihre Opfer von einem Webstuhl mitgeteilt bekommt, nicht. Vor allem die Autostunts, die eigentlich keine Stunts, sondern Computeranimationen sind, wirken trotz anderer übertriebener Dinge wie im Bogen geschossener Kugeln und an Superkraft grenzender Fähigkeiten der Killer einfach lächerlich. Das liegt auch an der Häufigkeit dieser Sequenzen: Hätte man nur einen oder zwei der Autotricks in den Film gepackt, würden sie wahrscheinlich anders wirken. Auch der Rest des hyperaktiv fotografierten Streifens ist nicht viel besser: Reizüberflutung bis zum Erbrechen! Ich kann Wackelkameras nicht ausstehen, komme aber prinzipiell damit klar. Bei "Wanted" hatte ich allerdings wegen extremer Close-Ups und rasend schneller Schnitte gelegentlich kurze Anfälle von Desorientierung. Wenn das das Action-Kino der Zukunft sein soll, sage ich nur Gute Nacht!
Wertung: 1,5 von 5
Dienstag, August 26, 2008
Anaconda 3 - The Offspring
Aber ich merke gerade, dass ich mich verplappert habe. Ich wollte doch was über "Anaconda 3" schreiben. Nunja, da nicht genug Kohle für einen Dreh in exotischeren Locations da war, musste man notgedrungen ins Direct-to-Video-Paradies Rumänien wechseln. Fällt kaum auf, dass die idyllischen Ostblock-Wäldchen kein annähernd adäquater Ersatz für die Schauwerte sind, die in den ersten beiden Filmen die hohlen Stories wenigstens etwas vergessen machten. Ach was. Um für noch mehr Eye-Candy zu sorgen, hat man außerdem noch in verlassenen Kellergewölben gedreht und scheinbar den Sohn des Produktionsleiters damit beauftragt, am heimischen PC ein paar lächerlich-billige Schlangen zu animieren, die in der Lage sind, Darsteller höchst unrealistisch und sichtbar schlecht einkopiert zu umschlingen. Meine Güte, ist das übel! Wenigstens macht man keinen Hehl daraus und verlegt sogar die Story nach Rumänien, wo Wissenschaftler im Auftrag eines Milliardärs ("Gimli" John Rhys-Davies ist sich echt für nix zu schade und ist im vierten Teil - kein Scherz -ebenfalls mit von der Partie) gut gemeinte, aber letztlich böse Experimente mit den Blutorchideen-verputzenden Schlangen aus Teil 2 veranstalten (ah, Continuity!). Die Viecher brechen aus, und ein Trupp hartgesottener Jäger soll sie wieder einfangen. Man kennt das ja. Selbst Videopremieren-Stories waren mal besser! Und ich stelle die mutige Behauptung auf, dass selbst der schlechteste Uwe Boll-Film unterhaltsamer ist als dieser Krampf, den man wirklich nur mit viel Alkohol ertragen kann.
Fazit: Ein weiteres Kapitel aus der beliebten Reihe "So zerstört man eine eigentlich ganz nette Filmserie".
Donnerstag, August 21, 2008
The Dark Knight
Perfekte Umsetzung der Comic-Figuren auf die Kinoleinwand. Heath Ledger lässt Jack Nicholsons durchgeknalltes Over Acting vergessen und macht aus dem Joker genau den brutalen Killer, den man aus der Vorlage kennt. Auch Aaron Eckhardt bringt seinen Harvey Dent genau wie im Comic "The Long Halloween" als unglaublich tragische Figur rüber, mit der man sogar Mitleid hat. Und Bale wirkt im Batman-Kostüm um einiges besser als im ebenfalls hervorragenden "Batman Begins". Die perfekte Fortsetzung!
Abzug gibt's nur für Maggie Gyllenhaal, mit der ich irgendwie gar nix anfangen kann. Dann doch lieber Katie Holmes. Aber egal. So werden's statt eigentlich verdienter 6 von 5 Punkten doch nur ...
Wertung: 5 von 5
Sonntag, August 17, 2008
Der Meister im Wandel der Zeit
Normalerweise ist es ja so, dass mit dem Alter die Haare immer weniger werden. Zumindest bei normalen Männern. Nicht bei Steven Seagal. Der Sensei hat in seinem Erstlingswerk "Nico" (Anno 1988) noch mit ziemlich schütterem Haupthaar zu kämpfen:
Ich habe das Bild übrigens nicht in die Länge gezogen - der Zopfträger war damals (im Alter von 37 Jahren) tatsächlich ein drahtiger Bengel.
In seinem vierten Film, "Deadly Revenge - Das Brooklyn-Massaker" (1991), war das Stoneface schon etwas fülliger und der Haaransatz dichter:
Deadly Revenge (1991)
Out of Reach (2004)
Freitag, August 15, 2008
Hellboy II - The Golden Army
Donnerstag, August 14, 2008
Der Fluch der Sneak Preview
Meine Meinung über "Nanny Diaries" muss ich an dieser Stelle widerrufen. Das war vergleichsweise tolle Unterhaltung. Trotz des Fehlens von Nacktszenen für Scarlett Johansson. Die Hiphop-Türken vom letzten Mal habe ich übrigens heute(verdammt, das war ja eigentlich gestern) vorm McDonald's stehen sehen. Sind also noch früher raus als ich.
Dafür gibt's am Donnerstag (also eigentlich heute) was ganz Feines. Einen Arthouse-Film über einen rot angemalten Typen, der sich mit Märchenfiguren anlegt. "Ah, crap!"
Montag, August 11, 2008
Sneak Preview
Mein eigentlicher Plan war, mir "Die Mumie 3" anzusehen. Allerdings erblickte ich auf dem Anzeigemonitor an der Kinokasse auch die beiden verführerischen Worte "Sneak Preview". Aus diversen Foren weiß man, dass "The Dark Knight" schon in vielen Städten gesneakt wurde. Im Mathäser lief er meines Wissens aber noch nicht. Zwei Zahnräder setzten sich in meinem Kopf in Bewegung. Könnte heute vielleicht Batman laufen? Eine für Außenstehende unsichtbare Glühbirne leuchtete über meiner Birne auf ... Zum Teufel mit der Mumie! Heute muss einfach Batman laufen. Das geht doch gar nicht anders! Also 4,50 bezahlt, noch einen Becher Cola gekauft und ab in die Sneak ...
Nach einigen Trailern die Ernüchterung: Ein deutscher Film über die Eheprobleme zweier Rentner mit Walter Giller in der Hauptrolle. Um Gottes Willen! Ist der nicht schon längst tot?* Einige Leute aus dem Publikum standen sofort auf und verließen den Saal. Ich blieb in der Hoffnung auf einen schlechten Scherz sitzen. Zum einen war ich nämlich überzeugt, dass das gar kein aktueller Film sein konnte, da Walter Giller schon seit ungefähr 20 Jahren tot sein musste, zum anderen kam kein Verleihlogo zu Beginn des Streifens. Und siehe da: Nach 15 Minuten war der Spuk ... äh, Kurzfilm ... vorbei! Der eigentliche Film startete unter tosendem Beifall.
Batman! Batman! Batman!
Pustekuchen!
In mir verkrampfte sich alles, als "Die Nanny Diaries" startete. Scarlett Johansson in einer erfrischenden, leichtfüßigen Komödie über die Erlebnisse einer Nanny bei einem reichen Snob-Ehepaar. Der Film schäumt geradezu über vor spritziger Unbeschwertheit, überzeugt aber auch durch seine lockere Gesellschaftskritik und ein Fitzelchen Drama. Nicht! Verdammt, das war bisher der übelste Film, den ich dieses Jahr im Kino gesehen habe. Perfekt für einen Pärchen-Abend: Er schläft selig, während sie verzückt dem Geschehen auf der Leinwand folgt. Ich bin nur bis zum Schluss geblieben, weil mich irgendwie der Geiz gepackt und ich außerdem noch einen Liter Cola zu vernichten hatte. Was mich allerdings überrascht hat: Die Prolo-Türken aus der dritten Reihe, die vor Filmbeginn ihre zweifelhaften Handstand- und Hiphop-Tanzkünste auf der Bühne des Kinos präsentierten, sind ebenfalls bis zum Schluss sitzen geblieben. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sich Scarlett Johansson nackt macht. Tja, Pech gehabt, Jungs! Wahrscheinlich hätte Scarlett sogar eine Nacktszene gehabt, wenn ich nicht im Kino gesessen hätte. Bei Sneak Previews ziehe ich nämlich das Pech geradezu an. Genau wie bei Schlangen an Kassen. Sobald ich mich irgendwo einreihe, zählt garantiert ein Rentner seine 12,56 Euro in 1-Cent-Münzen ab und erzählt dabei seine Lebensgeschichte.
Hmm ... ob ich es diesen Mittwoch nochmal probieren soll? Was kann in nächster Zeit schon Schlimmes anlaufen? Diesmal MUSS Batman kommen. Die haben gar keine andere Wahl.
*Nachträgliches Googlen brachte das hier zu Tage: Seit Mitte März 2008 lebt Walter Giller gemeinsam mit seiner Ehefrau im Seniorenstift Augustinum in Hamburg. Also isser doch noch nicht tot!
Freitag, Juli 25, 2008
Donnerstag, Juli 24, 2008
Akte X - Jenseits der Wahrheit
Sonntag, Juli 20, 2008
Verliere ich meinen Humor?
Ein richtig großes Problem ist wohl die Synchronisation. Ließ man früher noch so richtig die Sau raus und legte den Darstellern teilweise haarsträubenden Schwachsinn in den Mund, wenn im Original nichts oder nur belangloses Zeug geredet wurde, hält man sich heute so nah wie möglich ans Vorbild. Nicht auszudenken, was ein Rainer Brandt aus dem lahmen "Get Smart" hätte machen können. Der gute Mann war damals schon für die Übersetzung der Original-Serie verantwortlich und hat mit "Die 2" und diversen Spencer/Hill-Streifen Synchrongeschichte geschrieben. Oder, um bei "neueren" Filmen zu bleiben: "Hot Shots!" ist zwar auch im Original lustig, gewinnt durch die flappsige deutsche Synchro aber enorm an Unterhaltungswert.
Vielleicht bin ich auch einfach zu alt für modernen Humor ;)
P.S. Die eine Stelle, bei der ich lachen musste, ist ein Chuck Norris-Gag. Sinngemäß aus der Erinnerung:
"Das Gebäude ist von 130 Scharfschützen umstellt."
"Glaube ich Ihnen nicht."
"Was ist mit einem Dutzend Männern der Delta Force Spezialeinheit?"
"Nein."
"Und Chuck Norris mit einem Luftgewehr?"
Mittwoch, Juli 16, 2008
Je mehr sich Dinge ändern, umso gewisser, dass alles gleich bleibt
Heute ist mir das gleiche wieder passiert ... allerdings im "Cyberspace". Ich durfte PlayStation Home ausprobieren. Kaum war ich mit meinem leidlich auf Kai getrimmten Avatar online (Pferdeschwanz hat funktioniert, die Bartauswahl war allerdings bescheiden), wurde ich von einem der deutschen Betatester (Gruß an Dead Fox) angesprochen: "Bist du Kai Schmidt von der GamePro?" Na gut, mein Testzugang lief unter "gamepro_kai" (hat sich Sony so ausgedacht), aber merkwürdig war's schon irgendwie. Ein Cyber-Déjà vu?
Samstag, Juli 12, 2008
Der unglaubliche Hulk (uncut)
Im Gegensatz zu Ang Lees "Hulk" geht hier richtig die Post ab. Wie es sich gehört, haut der Hulk alles zu Klump, verdrischt seinen Gegner sogar mit einem in zwei Hälften gerissenen und zu Boxhandschuhen umfunktionierten Polizeiauto. Keine Killerpudel, keine peinliche Vater-Sohn-Geschichte, kein haarsträubender Finalkampf gegen ein Energiewesen! Auch der Hulk selbst macht einen weit besseren Eindruck als sein Vorgänger. Er ist zwar (natürlich) wieder am Computer entwickelt, sieht aber vor allem im Finale unglaublich lebendig aus. Der neue Hulk funktioniert sogar in ruhigen Momenten. Sehr schön: Die Szene, in der Betty Ross (Liv Tyler) mit dem grünen Riesen in einer Höhle Unterschlupf vor dem Regen sucht - und dabei von der Computeranimation an die Wand gespielt wird. Was etwas merkwürdig ist, da der Film im Mittelteil teilweise eher den Look eines günstig in Kanada heruntergekurbelten B-Films hat. Hier war Lees Film dank der Comic-getreuen Splitscreen-Effekte deutlich im Vorteil. Aber das Finale macht diesen kleinen Ausrutscher schnell vergessen: Was da abgeht, passt auf keine Kuhhaut. Explosionen, herumwirbelnde Autos, Trümmerhaufen, einstürzende Häuserfassaden und ordentlich Mische. So muss Monster-Geprügel aussehen!
Wie es sich bei "Iron Man" schon andeutete, scheint Marvel eine gemeinsame Kontinuität in die Leinwandadaptionen ihrer Comics bringen zu wollen. Vor allem die Vorbereitung des "Avengers"-Films wird konsequent fortgeführt: "Der unglaubliche Hulk" verweist bei der Entstehungsgeschichte von Abomination auf das Supersoldaten-Serum, das einst Steve Rogers zu Captain America werden ließ. Stark Industries rüstet das Militär mit Anti-Hulk-Waffen aus, die S.H.I.E.L.D.-Computerdatenbank liefert wertvolle Hinweise, ja sogar "Iron Man" Robert Downey jr. hat gegen Ende einen kleinen, aber feinen Auftritt. Auch die fast schon beiläufige Einführung eines möglichen Hauptgegners für die Fortsetzung ist genial.
Eins noch: Unbedingt die ungeschnittene FSK-16-Fassung ansehen (falls möglich) und den gekürzten FSK-12-Crap meiden. Wie man liest, ist vom Finalkampf nicht mehr allzu viel übrig, und auch sonst gibt es bedingt durch die stümperhaft gesetzten Schnitte wohl einige Logikfehler! Auf Schnittberichte.com gibt es eine Liste der (wenigen) Kinos, die den Film ungekürzt zeigen.
Fazit: JA! ES GEHT DOCH! Gebt mir mehr davon! :)
Wertung: 5 von 5
Donnerstag, Juli 10, 2008
Shorties
10.000 B.C.
Roland Emmerich war noch nie für ausgefeilte Stories bekannt. In seinen Filmen soll's eigentlich nur ordentlich krachen. Das Epos "10.000 B.C." ist allerdings selbst für ihn eine extrem schwache Leistung. Die Effekte reichen von okay bis sehr gut, das Drehbuch schwankt zwischen idiotisch und gehirnamputiert, und die Dialoge ... naja, lassen wir das ;)
Die Mär vom Eiszeit-Krieger D'Leh (bitte mal die Buchstaben umdrehen), der auszieht, seine entführte Flamme Evolet (auch hier die Buchstaben bitte mal umdrehen) aus der Gewalt von Sklaventreibern zu befreien, schreit an allen Ecken und Enden: "Bitte schließ mich in den finstersten Giftschrank, der sich finden lässt!" Okay, meinetwegen soll er die Tussie eben befreien gehen. Meinetwegen darf das alles auch auf eine hanebüchene Prophezeiung hinauslaufen. Meinetwegen nehme ich sogar hin, dass der Typ zusammen mit seinen Gefährten innerhalb kürzester Zeit von Schneefeldern über Dschungel bis hin zur Wüste alle Extrem-Umgebungen durchquert, die man sich denken kann. Aber folgende Szenen nehme ich Emmerich einfach nicht ab:
- gefühlsduseliger Säbelzahntiger
- Wüstenbewohner, der D'Lehs Sprache von dessen jahrelang vermisstem Vater gelernt hat, weil der Vater des Wüstenmannes dachte, es könnte mal zu was gut sein
- Menschenjäger, die tausende von Kilometern reisen, nur um eine Hand voll Primitivlinge zu kidnappen, während sie direkt vor der eigenen Haustür die freie Auswahl hätten
- Obermotz, der angeblich nur von Jemandem mit "dem Mal" getötet werden kann, das sich zufällig auf der Hand einer Frau manifestiert
- und dann kommt's doch ganz anders
- magische Wunderheilung in einem ansonsten eher bodenständig gemeinten Film
Ach was, der ganze Film ist übelster Mumpitz! Im angeheiterten Zustand kann man vielleicht sogar drüber lachen, ansonsten droht die Gehirnschmelze.
Wertung: 1 von 5
Oh, Mist. Jetzt hab ich mich doch länger als nötig darüber ausgelassen. Mal sehen, ob ich den Rest kürzer hinkriege ;)
Machine Girl (US-DVD)
Wenn ich etwas hasse, dann ist das bewusst auf Trash gemachter Müll. Das wirkt immer so gezwungen. Deshalb konnte ich schon mit "Grindhouse" nichts anfangen. "Machine Girl" ist ein ebensolcher Film. Alles möglichst billig runtergekurbelt, schön viel Blut untergebracht und die Story an sämtlichen Haaren herbeigezogen, die sich greifen ließen. Worum geht's? Eine japanische Schülerin hat Zoff mit der Yakuza, die wiederum ihren Bruder auf dem Gewissen hat. Das läuft darauf hinaus, dass sie einen halben Arm einbüßt und sich einen schicken Wummenaufsatz für den Stumpf basteln lässt, um Rache zu nehmen. Die fällt dann auch extrem blutrünstig aus: Trainingsanzug tragende Ninjas und anderes Gesocks werden nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. Köpfe platzen, Gliedmaßen fliegen, Blutfontänen spritzen. Und sogar eine Kettensäge kommt zum Einsatz. Das Gematsche ist so abgedreht, dass es mir trotz der anfangs genannten Abneigungen durchaus Spaß gemacht hat. Zwar kein Überfilm, aber auch kein Vollschrott. Kann man sich ansehen, wenn man auf Japano-Splatter steht.
Wertung: 3 von 5
The Reaping
Wollte ich mir schon lange mal ansehen, für den derzeitigen Schleuderpreis habe ich die DVD kurzerhand gekauft. Da die beiden vorigen Filme etwas ausführlicher dran kamen, muss das hier genügen: Was für ein stinkender Haufen Scheisse! "The Reaping" erzählt von biblischen Plagen, die eine US-Kleinstadt heimsuchen und gipfelt in einem peinlichen Satanisten-Finale. Das Ding gehört zu den schlechtesten Filmen, die ich seit langer Zeit gesehen habe und rangiert sogar noch unter Emmerichs Vorzeit-Debakel. Außerdem spielt Hilary Swank die Hauptrolle. Bäh! Langweilig, langweilig, langweilig!
Wertung: 0 von 5
Dienstag, Juni 24, 2008
Das hab ich euch abgekauft!
Donnerstag, Juni 19, 2008
Babylon A.D.
Ich weiß, das klingt alles ziemlich vernichtend. Spaß macht der Film aber trotzdem. Sicher kein Meilenstein, aber gute Unterhaltung am vergünstigten Kinotag! Ich bin sehr gespannt, ob auf DVD/Blu-ray ein Director's Cut erscheint. Mehr Handlung und vor allem Charakterzeichnung würde dem Film unwahrscheinlich gut tun.
*UPDATE 12.9.*
Da war ich bei der Pressevorführung doch etwas zu gutmütig gestimmt. Habe mir den Film nochmal auf Deutsch angesehen und muss im Nachhinein sagen: Das war nix! Es hapert an allen Ecken und Enden. Aber so ist das eben manchmal. Man sieht einen Film, fühlt sich ganz gut unterhalten, und beim wiederholten Ansehen merkt man ganz deutlich, dass das Ding eigentlich gar nicht mal so gut war.
Wertung: 2 von 5
Sonntag, Juni 08, 2008
Doomsday - Tag der Rache
"Doomsday" ist eine Liebeserklärung an die Endzeit-Kracher 80er-Jahre: In der nahen Zukunft bricht in Schottland das tödliche Reaper-Virus aus. Die Bevölkerung wird dahingerafft, die Regierung weiß sich nicht anders zu helfen, als eine Mauer rund um Schottland zu errichten und die Infizierten abzuschotten. Selbstschussanlagen sorgen dafür, dass niemand ausbrechen kann. Demonstriert wird das dem Zuschauer durch ein neugieriges Kaninchen, das von den Kanonen effektvoll in der Landschaft verteilt wird. Viele Jahre später gelangt das Virus doch nach London, man schickt einen Trupp Elitepolizisten unter Führung der einäugigen Major Eden Sinclair (Ex-"Lara Croft" Rhona Mitra) nach Glasgow, um dort nach Dr. Kane (Malcolm McDowell) zu suchen, der eventuell ein Heilmittel parat hat. Kenner achten auf die Namen der Jungs! Dass es Überlebende gibt, geht aus Satellitenaufnahmen hervor, die von der Regierung jahrelang unter Verschluss gehalten wurden. Hinter der Mauer trifft die Gruppe auf verwahrloste, zu Kannibalen degenerierte Punks, die den Großteil der Polizisten abmurksen und einen Gefangenen schließlich nach einer abgedrehten Variete-Nummer auf den Grill werfen. Sinclair kann jedoch entkommen und findet in einer Burg schließlich Dr. Kane, der über den Besuch von der Außenwelt wenig erfreut ist.
Der Film beginnt als Hommage an "Die Klapperschlange", inklusive 1:1 übernommener Computeranimation der Mauer sowie Carpenter-esker Synthesizer-Musik, entwickelt sich zu einer "Aliens"-mäßigen Dauerballerei mit Panzerwagenflucht, kehrt kurz zurück in den Plissken-Gedenkmodus, mutiert zu einem Ritterfilm (!) und endet schließlich in einer "Mad Max"-artigen Highspeed-Verfolgungsjagd mit massig Explosionen und Autostunts. Wow! Das hört sich nicht nur abstrus an, das ist auch abstrus. Wer immer das Drehbuch (kann man dieses Sammelsurium abstruser Ideen überhaupt so nennen?) gelesen und grünes Licht für die Produktion gegeben hat, dürfte nicht mehr alle Tassen im Schrank gehabt haben. Alleine die Idee, dieses Werk ins Kino zu bringen … das Ding ist sowas von Anti-Mainstream, dass man sich das verschwendete Material für die Kinorollen auch hätte sparen können. Dass "Doomsday" seinen persönlichen Doomsday an den Kinokassen erlebt, hätte ich den Herren Bestimmern bei Universal und Rogue Pictures sofort sagen können. Nach dem trompetenmäßigen Boxofficeflop in den USA kommt das Teil hierzulande nur als Limited Release in die Lichtspielhäuser. Insider munkeln von 10 Kopien für ganz Deutschland. Aber das ehrt den Verleih. Schließlich hätte Concorde auch gleich eine Videopremiere draus machen können. So können Trash-Gourmets dieses Feuerwerk der irren Ideen auf der Leinwand erleben. Danke, Concorde! Dafür seien euch die Schnitte bei "Iron Man" beinahe vergeben. Aber Vorsicht: Wer von einem Film auch nur ein wenig Logik oder (Gott bewahre!) Anspruch erwartet, wird als zuckender, sabbernder Fleischklumpen auf seinem Kinositz enden.
Fazit: Durchgeknallte Tour de Force durch die Endzeit-Klassiker der 80er - ohne Sinn und Verstand, dafür mit hohem Unterhaltungswert.
Wertung: 4 von 5
Mittwoch, Mai 28, 2008
"Marginal für den deutschen Markt angepasst"
"Hi! Sag mal, ihr hattet doch USK-Probleme mit Spiel soundso."
"Was? USK-Probleme? Nein, wir haben keine Jugendfreigabe bekommen."
"Ja, aber ursprünglich hat die Demo doch keine Kennzeichnung bekommen."
"Ach so. Ja, weil die aus dem Zusammenhang gerissen war und es nur um Töten wie am Fließband ging. Aber die Demo ist ja jetzt veröffentlicht worden."
"Okay ... habt ihr die deutsche Vollversion für die Freigabe jetzt irgendwie geschnitten?"
"Was heißt geschnitten? Nein ... naja ... also wir haben marginale Sachen angepasst. Die fiesen Geräusche beim Nahkampf sind raus. Da war noch irgendwas, ist mir aber entfallen."
Und da wundert sich noch jemand, wenn in Spielemagazinen ab und zu nicht auf Kürzungen eingegangen wird? In den meisten Fällen merkt man ja auf Anhieb "Ah, da fehlt Blut!" oder "Ach wie nett, Robotergegner!". Im Normalfall hat man aber keine ungekürzte Fassung vorliegen, sodass verringerte Blutmenge, fehlendes Ragdoll-Modell bei toten Gegnern oder eben Knackgeräusche nicht auffallen. Ausweichende PR-Manager der Marke "Ja, wir mussten geringfügig für den deutschen Markt anpassen. Müsste ich nachschauen." helfen da nicht besonders.
Klar, dass die ihre deutschen Versionen verkaufen wollen ... aber mir ist es immer extrem unangenehm, wenn bei einem Test die entsprechenden Hinweise fehlen. So, nun hab ich mir aber den "aufgebournten" "Haze" von der Seele geredet. ;)
Mittwoch, Mai 21, 2008
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
"Na sicher doch! Und sogar noch viel besser! Indy sucht nach einem Kristallschädel. Du weißt schon, eins dieser angeblich außerirdischen Artefakte, die als Fälschungen in den Museen liegen. Und die Russen sind dahinter her. Und es geht um eine verlorene Stadt, die von nackten Halbwilden bewacht wird."
"Klingt hirnrissig, aber interessant."
"Während der Suche trifft Indy auf seinen Sohn. Ich hab da schon einen Darsteller im Kopf: Dieser Junge aus Transformers, der kein bisschen genervt hat. Shia ... Scheißa ... wie hieß er noch?"
"Shia LaBeouf."
"Ja, und weißt du noch diese South Park-Folge, in der man unserem Genie gehuldigt hat? Die Idee mit den Ewoks in Indy 1 fand ich klasse! Deshalb lassen wir ihn eine Tarzan-Nummer mit einer Horde Ewoks machen. Während einer Verfolgungsjagd durch den Dschungel."
"Ewoks? Tarzan-Nummer? Du meinst so an Lianen schwingen? Aber das passt doch kein Stück! Machen wir wenigstens aus den Ewoks lustige Affen."
"Na gut. *grummel* Aber dafür will ich computeranimierte Ameisen. Hunderte! Tausende! Ach was, Millionen! Und überhaupt müssen wir alles am Computer animieren. Das sieht viel realistischer aus als die Realität. Und wir brauchen Slapstick-Humor. So wie in meinen Star Wars-Prequels. Nur noch etwas überdrehter. Sowas kommt bei den Fans tierisch gut an!"
"Hmmm ... ich weiß nicht. Können wir dafür die bösen Russen mit Walkie Talkies statt böser Waffen ausstatten?"
"Auf gar keinen Fall! Viel zu unrealistisch. Aber weißt du was? Auf der Suche nach der verlorenen Stadt stürzt Indy im Amphibienfahrzeug drei Wasserfälle runter, ohne sich was zu tun. Und dann brauchen wir ein bombastisches Effektspektakel am Ende. Mit Aliens und Raumschiffen und Laserschwertern und Todessternen und *hyperventilier* Atomexplosion, strahlensicherer Kühlschrank ... der Cairo Swordsman schießt zuerst ... *geifer*"
"Na, nun reg dich mal wieder ab. Kriegst ja nen Herzkasper. Wusste gar nicht, dass du SO VIEL Grütze im Schädel hast. Aber klingt prima. Lass uns den Film machen und die Kohle einsacken. Schert ja keinen, wie hirnamputiert die Story ist. Hauptsache Indy. Hat ja bei Star Wars auch funktioniert. Und Harrison Ford braucht sowieso Geld und macht bei jedem Scheiss mit."
Tja, so stelle ich mir das Brainstorming zu "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" vor. Zwar erkennt man im Film hier und da noch typische Indy-Momente, doch das Gekasper zwischen und während der unmotiviert aneinandergeklatschten Actionszenen, die blassen, für die Story völlig unwichtigen Bösewichte, die seelenlosen Computereffekte und generell das äußerst schwache Drehbuch machen den Film kaputt. Überhaupt passt die Geschichte um Aliens nicht zu den vorherigen, an religiösen Mythen orientierten Teilen der Reihe. Lediglich Harrison Ford ist eine wahre Freude und mimt den Draufgänger wie eh und je.
Zwar ist "Indy 4" bei weitem nicht so schlimm wie die "Star Wars"-Prequels, doch in die Reihe passt er ganz und gar nicht. Ich will außerdem hoffen, dass das, was sich am Ende andeutet, nicht zur schrecklichen Wahrheit wird: Shia als Fords Nachfolger geht gar nicht! Neinneinneinneinnein!
Fazit: Das war wohl nix! Die Hauptfigur ist lebendig, aber der Film leider tot.
Wertung: 2 von 5
Guten Appetit, liebe FSK!
Zum Vergößern einfach draufklicken!
Montag, Mai 19, 2008
Es gehört in ein Museum!
Das Zeug steht jetzt in meiner Glasvitrine, bereit zum sinnlosen Einstauben. Aber immerhin sehen die Dinger dabei verdammt cool aus.
Hübsch modellierte, kleine Figuren mit netten Dreingaben in Form von Artefakten wie dem Fertility Idol aus "Raiders", einem Sankara-Stein aus "Temple" oder dem Grals-Schild aus "Crusade". Stilecht verpackt in kleinen Papp-Kisten, mit denen man ein Lagerhaus-Diorama basteln könnte, wenn man genügend Figuren kauft ... hmmm ... nein, das wird selbst mir zu teuer!
EDIT: Hah! Jetzt auch in scharf. Ein wenig Licht kann Wunder wirken ;)
Die glücklichen Hurensöhne! ;)
Aber wenigstens habe ich meine Kinokarte für Mittwoch. Die paar Tage halte ich auch noch durch ...
Sonntag, Mai 11, 2008
Neulich, an der Ampel ...
Mittwoch, Mai 07, 2008
The Ruins
... und wurde bitterlich enttäuscht! Allein die Tatsache, dass der Romanautor, der im übrigen auch die Vorlage zu "A simple Plan" geschrieben hat, selbst das Drehbuch zu dieser Gurke verfasste, lässt mich den Glauben an das Gute in der Welt verlieren. Sind die Charaktere im Buch noch jeweils mit einem Hintergrund ausstaffiert und wirken richtig lebendig, werden sie in der Verfilmung zu eindimensionalem Kanonen-, oder besser Pflanzenfutter. Der Film reiht ohne ein Gespür für Dramatik Szenen des Romans aneinander. Sozusagen ein Best-of, bei dem man allerdings trotzdem einige der besten Stellen vergessen hat.
Damit nicht genug, werden die Schicksale der Figuren scheinbar ohne Sinn und Verstand ausgetauscht oder im Sinne eines weichgespülten Hollywood-Happy-Ends gar komplett verändert. Ohne zu viel verraten zu wollen: Im Roman endet die Geschichte tragisch, während es im Film jemand schafft, zu entkommen. Hier frage ich mich ernsthaft, was das soll. Sinn und Zweck der Belagerung ist es, keinen der Urlauber entkommen zu lassen, weil er sonst die Sporen der aggressiven Pflanze in die Welt hinaustragen könnte. Es ist zwar ein interessanter Ansatzpunkt, jemanden entkommen zu lassen, nur würde ich dann auch zeigen, was das für Folgen hat. Aber nix. Pustekuchen! Der Überlebende fährt mit einem Jeep auf und davon. Schluss.
Immerhin hat man eine der beiden widerlichsten Szenen des Romans, eine improvisierte Beinamputation, einigermaßen gut auf die Leinwand gerettet. Die noch ekligere Selbstverstümmelung, die gegen Ende kommt, ist hingegen nur noch rudimentär und weniger konsequent erhalten geblieben.
Kennern des Buches rate ich vom Kinobesuch ab, wer Lust auf einen oberflächlichen Horrorfilm hat, der auf DVD besser aufgehoben wäre als im Kino, kann sich die knapp 90 Minuten aber gerne antun. Das Eintrittsgeld kann man aber auch sinnvoller anlegen, indem man sich einfach den Roman besorgt, den ich wie gesagt nur empfehlen kann.
Kinostart in Deutschland ist übrigens der 26. Juni, die FSK sagt trotz ekliger Szenen "frei ab 16 Jahren".
Fazit: Enttäuschende Romanverfilmung. Wieder einmal eine als Kinofilm getarnte Videopremiere.
Wertung: 2 von 5