Sonntag, November 25, 2007

Review: Hitman - Jeder stirbt alleine (Kino)

So, das Embargo ist mittlerweile abgelaufen, die Artikel fürs Heft alle abgegeben - endlich mal wieder ein wenig Zeit für die vernachlässigte Trashcorner! Hier also meine Eindrücke zu Xavier Gens' "Hitman - Jeder stirbt alleine" (übrigens ein ziemlich dämlicher deutscher Untertitel, der nicht nötig gewesen wäre). Gens hat auch den Horrorfilm "Frontière(s)" gedreht, der derzeit auf Festivals wegen seiner schockierenden Brutalität für Furore sorgt. Bin mal gespannt drauf! Aber hier geht's immer noch um die Spiele-Verfilmung "Hitman" ...

Die Story dreht sich um einen Auftrag des nur als "Agent 47" bekannten glatzköpfigen Killers mit dem Strichcode auf dem Hinterkopf: Er soll einen russischen Politiker ermorden, was er auch in aller Öffentlichkeit tut. Dummerweise ist eben jener Politiker am nächsten Tag wieder quicklebendig. Was ist da passiert? Eine angebliche Zeugin, die 47 erledigen soll, hilft ihm, Licht in das Dunkel zu bringen - und prompt stolpern die beiden in eine politische Verschwörung.
Mehr will ich jetzt zur Geschichte gar nicht sagen, da das schon zu viel vom nicht gar so prallen Plot verraten würde. Und ich will ja niemandem den Kinobesuch versauen. Den ist der schicke Actionthriller nämlich auf jeden Fall wert.

Wenn uns jemand gezeigt hat, dass Spiele-Verfilmungen so schlecht sein können, dass sie Magenkrämpfe und Schweissausbrüche hervorrufen, dann Uwe Boll (war doch klar, dass der Name hier fallen würde!). Boll hat eine Zeit lang in Interviews immer wieder betont, dass er gerne einen "Hitman"-Film machen würde, letztendlich hat Hersteller Eidos die Lizenz aber heimlich, still und leise an 20th Century Fox verkauft. Ich glaube, mich zu erinnern, dass der Boll-Meister ziemlich stinkig war, als er das erfahren hat. Ich kann nur sagen: "Glück gehabt!" ;-)
Ebenfalls Glück hatten wir, dass nicht wie ursprünglich geplant Vin Diesel in die Rolle des Profikillers geschlüpft ist. Timothy Olyphant macht seine Sache erstaunlich gut, auch wenn sein Babyface erstmal gewöhnungsbedürftig ist. Er bringt die Gefühlskälte und Gleichgültigkeit des Killers gut rüber und macht sich auch in den Actionszenen gar nicht mal so schlecht. Vor allem ein Schwertkampf gegen einige weitere Glatzenkiller hat mich ziemlich beeindruckt. Obwohl mir Jason Statham doch irgendwie lieber gewesen wäre. Aber man kann nicht alles haben!
Ja, ihr merkt schon: Der Film nimmt es nicht zu genau mit der Vorlage. Schwertkampf und Explosionen gehören nicht zu den üblichen Vorgehensweisen des Videospiel-Hitman. Dabei wurde zum Glück auf die berüchtigte Wackelkamera aktueller Actionfilme verzichtet, und viele Szenen wirken schön altmodisch (will heißen: handgemacht). Auch die Vorgeschichte wurde etwas abgeändert: 47 ist nicht länger ein Klon, sondern wurde als Kind von einer mysteriösen Organisation zum Profikiller ausgebildet. Und falls ihr Fans des wortkargen, gefühlskalten Spiele-Vorbilds seid, dürfte die Zeugin, die sich an die Seite von 47 stellt, ein unangenehmes Gefühl in eurer Magengegend hervorrufen. 47 darf einfach nicht Teil einer dusseligen Liebesgeschichte werden! Wird er auch nicht. Die hübsche Russin weckt zwar unbekannte Gefühle in ihm, aber es kommt nicht zur befürchteten Romanze. Eine Szene ist in dem Zusammenhang ganz witzig: Sie versucht, ihn auf dem Bett zu verführen, 47 verzieht schon ganz komisch das Gesicht, ist kurz davor, Gefühle zu zeigen, und schickt sie mit einem kurzen Schlag ins Reich der Träume. Sehr schön.
Die Veränderungen gegenüber der Vorlage mögen Hardcore-Fans (gibt's die?) sauer aufstoßen, waren meiner Meinung nach aber nicht verkehrt. Ich weiß nicht, ob ein Film, in dem sich der ;iller von Auftrag zu Auftrag mordet und dabei immer schön unauffällig vorgeht, funktioniert hätte. Das, was am 13. Dezember im Kino anläuft, bietet jedenfalls eine schöne Mischung aus Motiven des Spiels und publikumswirksamer Action. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen. Aber hey, ich bin ja auch nur ein dumpfbackiger Wrestling- und Actionfiguren-Fan (Insider!) ;-)

Fazit: Gelungene Spiele-Verfilmung, die ich qualitativ gleich hinter meinem Genre-Spitzenreiter "Silent Hill" einordnen würde. Auch für Nichtkenner der Vorlage geeignet.

Wertung: 4 von 5

Freitag, November 09, 2007

Hitman - Jeder stirbt allein

So ... Film gesehen und für gut befunden. Action-Thriller mit einigen blutigen Schießereien, schönen Fights und toll platzierten "ikonografischen" Szenen aus den Spielen. Mehr kann ich nicht sagen, weil ich mit meinem eigenen Blut ein Embargo unterschreiben musste. Bis 23. November muss ich schweigen. Sollte ich mich nicht daran halten, hetzt mir 20th Century Fox Agent 47 auf den Hals, der mich dann für immer zum Schweigen bringt ...

Kinostart ist am 13. Dezember, eine FSK-Freigabe gibt's noch nicht. Ich würde auf "keine Jugendfreigabe" tippen. Mit etwas Glück aber auch "ab 16".

Donnerstag, November 08, 2007

47

Wenn mir morgen nichts dazwischen kommt ...

Samstag, November 03, 2007

30 Days of Night

Langweiliger Freitag Abend, da kannste dir ja mal wieder nen Film im Kino geben, dachte ich mir. Und was sehe ich da? Es gibt eine Preview von "30 Days of Night", dessen Trailer mich doch ziemlich neugierig gemacht hat. Ist ja auch ne coole Prämisse: Am Polarkreis gehen für 30 Tage die Lichter aus, was sich eine Gruppe von Vampiren zunutze macht und unbehelligt vom bösen Sonnenlicht die Einwohner eines kleinen Dorfes dezimiert. Da lässt sich einiges draus machen. Also 9 Euro berappt, noch Popcorn und eine Sprite geholt, und ab in den Kinosaal ...

Dummerweise hält der Film nicht ansatzweise, was der Trailer verspricht. Um's kurz zu machen: "30 Days of Night" ist gequirrlte Vampir-Kacke. Müssen Vampire eigentlich kacken? Die Leute, die sich auf dem Dachboden des einzigen Hauses, das von den Blutsaugern nicht durchsucht wird, verstecken, müssen das jedenfalls über drei Wochen hinweg nicht. Und sie müssen auch nicht essen. Und die lächerlichen Vampire stapfen während dieser ganzen Zeit stumpfsinnig im Schnee rum. Auch wenn ich mich als Spitzzahn ungezwungen 30 Tage lang umherbewegen kann, wie ich will, wäre mir das ehrlich gesagt zu blöd. Und zu langweilig. So wie der komplette Film. Da kommt keinerlei Spannung auf, und die wenigen Actionszenen werden von einer extrem verwackelten Kamera zunichte gemacht. Und dann noch die stupiden Dialoge ... irgendwann war's mir zu doof, und ich bin rausgegangen. Kann sein, dass der Showdown nur noch Minuten entfernt war, aber da kam eine Szene, die das Gülle-Fass zum Überlaufen brachte. Die Überlebenden finden einen weiteren Überlebenden, der seine Familie vorsorglich umgebracht hat, damit sie nicht auch zu Vampiren wird. Sich selbst konnte er dann nicht mehr erschießen, weil das Gewehr versagte. Der in seiner Heldenrolle völlig fehlbesetzte Josh Hartnett schüttelt ihn durch und meint: "Das ist deine Familie, Mann! Der darfst du nichts tun!" Argh! Solche Dialog-Perlen gibt es über den gesamten Film verstreut. Schade um die 15 Euro, die ich inklusive Snacks im Kino gelassen habe. Eine Wertung vergebe ich trotzdem, da der Film wie gesagt schon ziemlich am Ende *g* gewesen sein muss, als ich den Saal verließ.

Fazit: Erschreckend schlechter Versuch eines Horrorfilms. Taugt nicht mal als unfreiwillig komischer Partyfilm.

Wertung: 0 von 5