Dienstag, Juni 24, 2008

Das hab ich euch abgekauft!

Sehr coole Aktion von Media Markt, wegen des Viertelfinalsiegs der deutschen Mannschaft zwei Tage lang 25% Rabatt auf Artikel über 200 Euro Kaufpreis zu geben. Ab und zu kann man in dem Laden also doch Schnäppchen machen. Und selbst Fußball ist so endlich mal zu was nutze. Für lockere 375 Euro bin ich heute in den Besitz eines Onkyo TX-SR606 gekommen. Das Ding sieht nicht nur schick aus, sondern macht auch fantastischen HD-Sound. Endlich Blu-rays so genießen, wie es gedacht ist!

Donnerstag, Juni 19, 2008

Babylon A.D.

Vin Diesel als neuer Blade Runner? Die ersten Informationen zu Mathieu Kassovitz' Endzeitfilm um einen Söldner, der ein schwangeres Mädchen von Osteuropa in die USA eskortieren soll, deuteten etwas in der Richtung an. Der Teaser-Trailer versprach jedenfalls schnelle Schnitte und viel Action. Eben das, was man von einem Vin Diesel Film eigentlich erwartet. Nach Sichtung des fertigen Films (Kinostart in Deutschland: 04.09.2008) kann ich sagen, dass die Action zwar keineswegs vernachlässigt wird, es aber auch ruhigere Momente gibt. Vin versucht sogar, zu schauspielern, was ihm durchaus (irgendwie) gelingt. Letzten Endes ist er aber eigentlich nur der Badass, der gegen Ende klischeehaft Gefühle zeigen muss. Man könnte beinahe meinen, er hat sich seine "Riddick"-Rolle zum Vorbild genommen, wenn er markige Sprüche ablässt und scheinbar emotionslos tötet. Sinnentleertes Popcornkino mit dem Zeug zum Blockbuster?

Nein, nicht ganz. Der Film ist nicht glatt genug, um Massen ins Kino zu locken. Er ist einfach zu dreckig und hat ganz sicher nicht die nötige Starpower, um ihn zum Hit zu machen. Seien wir mal ehrlich: Vin Diesels 15 Minuten Ruhm sind vorbei, Michelle Yeoh, so gerne ich sie sehe, ist bestimmt auch kein Kassenmagnet und Gerard Depardieu hat zwar einen wundervollen Kurzauftritt, zieht aber nur in Frankreich bedingt ... wenn überhaupt.
Sicher: "Babylon A.D." macht Spaß! Man merkt allerdings, dass hier anscheinend viel Story geopfert wurde, um den Film einigermaßen glatt zu schleifen und US-tauglich zu machen. Die Handlung holpert ab der Hälfte der Spielzeit geradezu von einer Szene in die nächste. Charakterzeichnung? Beinahe komplette Fehlanzeige. Als Zuschauer stellt man sich gerade im letzten Drittel und kurz vor dem Abspann des öfteren die weltbewegende Frage "Häh?", ohne vom Film eine Antwort zu bekommen.

Aber kommen wir mal zur Action: Die ist zwar bis auf eine längere Schießerei und die Flucht aus einem Flüchtlingslager (inklusive Cagefight Diesel gegen Muskelmonster) meist kurz, aber immerhin gut inszeniert. "Babylon A.D." hat keine Hochglanz-Action, sondern wirkt auch hier größtenteils äußerst dreckig. Die Schauwerte sind auch eher gering - den heruntergekommenen Ostblock kennt man schließlich aus zahllosen Nu Image Videopremieren bereits zur Genüge ;) Meiner Meinung nach zieht das den Film sogar etwas runter, lässt ihn billiger erscheinen, als er eigentlich war. Schade.
Ich weiß, das klingt alles ziemlich vernichtend. Spaß macht der Film aber trotzdem. Sicher kein Meilenstein, aber gute Unterhaltung am vergünstigten Kinotag! Ich bin sehr gespannt, ob auf DVD/Blu-ray ein Director's Cut erscheint. Mehr Handlung und vor allem Charakterzeichnung würde dem Film unwahrscheinlich gut tun.

Fazit: Viel verschenktes Potenzial und offensichtliche Handlungsschnitte machen aus einem möglicherweise großartigen Film einen gerade noch guten Film.
Wertung: 3 von 5



*UPDATE 12.9.*
Da war ich bei der Pressevorführung doch etwas zu gutmütig gestimmt. Habe mir den Film nochmal auf Deutsch angesehen und muss im Nachhinein sagen: Das war nix! Es hapert an allen Ecken und Enden. Aber so ist das eben manchmal. Man sieht einen Film, fühlt sich ganz gut unterhalten, und beim wiederholten Ansehen merkt man ganz deutlich, dass das Ding eigentlich gar nicht mal so gut war.

Fazit: Viel verschenktes Potenzial und offensichtliche Handlungsschnitte machen aus einem möglicherweise guten Film einen gerade noch mittelmäßigen Film.
Wertung: 2 von 5

Sonntag, Juni 08, 2008

Doomsday - Tag der Rache

So, komme gerade aus der Preview von "Doomsday". Höhö … was soll ich sagen? Ich glaube, ich muss das erstmal sortieren. Kann es gut sein, wenn zwei angetrunkene Mitbürger neben mir sich andauernd lautstark beschweren, wie scheisse der Film doch ist? Wenn ständig verzweifelte Lacher angesichts dessen, was da geboten wird, aus dem Publikum dringen? Oh, ja! "Doomsday" ist sicher kein Streifen für Jedermann. Den geballten Wahnsinn, der hier auf Zelluloid gebannt wurde, kann man ganz bestimmt nur ertragen, wenn man auf abgefahrenen Über-Trash steht. Ansonsten schaltet sich das Gehirn nach spätestens 20 Minuten aus Selbsterhaltungstrieb ab und lässt seinen Besitzer zuckend und sabbernd im Kinosessel zurück. Unglaublicher Müll der unterhaltsamen Art trifft's wohl am ehesten, was ich da auf der Leinwand erleben durfte.

"Doomsday" ist eine Liebeserklärung an die Endzeit-Kracher 80er-Jahre: In der nahen Zukunft bricht in Schottland das tödliche Reaper-Virus aus. Die Bevölkerung wird dahingerafft, die Regierung weiß sich nicht anders zu helfen, als eine Mauer rund um Schottland zu errichten und die Infizierten abzuschotten. Selbstschussanlagen sorgen dafür, dass niemand ausbrechen kann. Demonstriert wird das dem Zuschauer durch ein neugieriges Kaninchen, das von den Kanonen effektvoll in der Landschaft verteilt wird. Viele Jahre später gelangt das Virus doch nach London, man schickt einen Trupp Elitepolizisten unter Führung der einäugigen Major Eden Sinclair (Ex-"Lara Croft" Rhona Mitra) nach Glasgow, um dort nach Dr. Kane (Malcolm McDowell) zu suchen, der eventuell ein Heilmittel parat hat. Kenner achten auf die Namen der Jungs! Dass es Überlebende gibt, geht aus Satellitenaufnahmen hervor, die von der Regierung jahrelang unter Verschluss gehalten wurden. Hinter der Mauer trifft die Gruppe auf verwahrloste, zu Kannibalen degenerierte Punks, die den Großteil der Polizisten abmurksen und einen Gefangenen schließlich nach einer abgedrehten Variete-Nummer auf den Grill werfen. Sinclair kann jedoch entkommen und findet in einer Burg schließlich Dr. Kane, der über den Besuch von der Außenwelt wenig erfreut ist.

Der Film beginnt als Hommage an "Die Klapperschlange", inklusive 1:1 übernommener Computeranimation der Mauer sowie Carpenter-esker Synthesizer-Musik, entwickelt sich zu einer "Aliens"-mäßigen Dauerballerei mit Panzerwagenflucht, kehrt kurz zurück in den Plissken-Gedenkmodus, mutiert zu einem Ritterfilm (!) und endet schließlich in einer "Mad Max"-artigen Highspeed-Verfolgungsjagd mit massig Explosionen und Autostunts. Wow! Das hört sich nicht nur abstrus an, das ist auch abstrus. Wer immer das Drehbuch (kann man dieses Sammelsurium abstruser Ideen überhaupt so nennen?) gelesen und grünes Licht für die Produktion gegeben hat, dürfte nicht mehr alle Tassen im Schrank gehabt haben. Alleine die Idee, dieses Werk ins Kino zu bringen … das Ding ist sowas von Anti-Mainstream, dass man sich das verschwendete Material für die Kinorollen auch hätte sparen können. Dass "Doomsday" seinen persönlichen Doomsday an den Kinokassen erlebt, hätte ich den Herren Bestimmern bei Universal und Rogue Pictures sofort sagen können. Nach dem trompetenmäßigen Boxofficeflop in den USA kommt das Teil hierzulande nur als Limited Release in die Lichtspielhäuser. Insider munkeln von 10 Kopien für ganz Deutschland. Aber das ehrt den Verleih. Schließlich hätte Concorde auch gleich eine Videopremiere draus machen können. So können Trash-Gourmets dieses Feuerwerk der irren Ideen auf der Leinwand erleben. Danke, Concorde! Dafür seien euch die Schnitte bei "Iron Man" beinahe vergeben. Aber Vorsicht: Wer von einem Film auch nur ein wenig Logik oder (Gott bewahre!) Anspruch erwartet, wird als zuckender, sabbernder Fleischklumpen auf seinem Kinositz enden.

Fazit: Durchgeknallte Tour de Force durch die Endzeit-Klassiker der 80er - ohne Sinn und Verstand, dafür mit hohem Unterhaltungswert.
Wertung: 4 von 5