Sonntag, Oktober 26, 2008

Nick Fury: Agent of SHIELD

Nach dem auf perverse Art amüsanten "Der unglaubliche Hulk vor Gericht" dachte ich mir, ich geb mir einfach noch eine Ladung Marvel-TV-Wahnsinn. Wenn man sich eine TV-Adaption der Marvel-Helden aussuchen könnte, worauf würde die Wahl wohl fallen? Gab es da nicht diesen mit David "Big Mäc" Hasselhoff irrsinnig besetzten "Nick Fury: Agent of SHIELD"? Jepp, den gab es. Und natürlich ist er in meiner Sammlung! Also rein damit in den Player, eine Tüte Chips öffnen, und los geht's!

Ich muss gleich gestehen, dass ich mich nicht allzu gut mit der Story von Nick Fury auskenne. Alles, was ich weiß, ist, dass der Typ ein harter Knochen mit Augenklappe ist, der gerne auf Zigarren rumkaut, finster drein schaut und sich nicht um Regeln schert. Könnte auch auf Clint Eastwood zutreffen … bis auf die Augenklappe natürlich. Jedenfalls arbeitet Colonel Nick Fury für die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. (was das heißt, wird in "Iron Man" erklärt … bin jetzt zu faul, nachzusehen), die Amerika und die freie Welt vor Bösewichten beschützt. Gelegentlich arbeitet Nick Fury auch mit Wolverine oder dem Punisher zusammen. Diesen harten Brocken mit David Hasselhoff zu besetzen, ist schon ein starkes Stück.

Nunja, der Film beginnt mit einem Angriff auf ein SHIELD-Geheimlabor, das scheinbar so geheim ist, dass nur eine handvoll Wachen davon wissen und es eher armselig gegen eine noch kleinere handvoll HYDRA-Schurken verteidigen. HYDRA ist eine böse Geheimorganisation, natürlich von deutschen Möchtegern-Nazis angeführt. Sozusagen das Gegenstück zu SHIELD. Die HYDRA-Mannen stürmen das Labor, das eher wie ein ausgedientes Fabrikgelände aussieht, by the way. Naja, auch die Regierung muss wohl nehmen, was sie kriegt! Ziel des Angriffs: Der tiefgefrorene Altnazi Baron von Strucker. Was sie mit dem Opa wollen, bleibt vorerst im Dunkeln.

Schnitt auf die Wälder Kanadas. In einer alten Mine, an deren Eingang ein paar lachhafte, handgeschriebene "Keep out"-Schilder hängen, treffen wir auf Michael Knight, der sich nach seinen Abenteuern mit KITT hierher zurückgezogen hat. Quatsch, das ist natürlich Nick Fury, der sich nach seinen Abenteuern bei SHIELD in die Einöde verkrochen hat, um mit der Spitzhacke aus einer alten Mine eine schicke Eigentumswohnung zu schnitzen. Dabei versucht er, eine finstere Miene zu ziehen, was bei The Hoffs Schauspielkünsten aber eher aussieht, als würde er sich gleich in die Hose machen. Zu blöd auch, dass er seinem alten Arbeitgeber die neue Adresse hinterlassen hat: Ein ganz nett getrickstes Luftschiff trifft ein, um ihn zurückzuholen. Zuerst hat Nick keine Lust, doch dann enthüllt man ihm, dass der Körper des Opas gestohlen wurde, dem er den Verlust seines Auges zu verdanken hat. Klar, dass Fury sofort on Board ist! In der SHIELD-Zentrale, einem ebenfalls ganz nett getricksten, fliegenden Flugzeugträger, wird er gebrieft und feiert ein frostiges Wiedersehen mit alten Vorgesetzten.

Es stellt sich heraus, dass die mit üblem deutschem Akzent sprechende und äußerst schlecht gekleidete Tochter des gefriergetrockneten Nazis für den Überfall verantwortlich ist: Sie will aus den Überresten den Totenkopf-Virus extrahieren, an dem der Baron beim Kampf mit Fury verstorben ist. Natürlich nicht aus wissenschaftlichem Interesse, sondern, um Manhattan auszuradieren. Schnell ist ein Eingreiftrupp unter Furys Führung zusammengestellt. Bis die Welt gerettet werden kann, wird Fury aber noch vergiftet, fast gesprengt und in einer Abstellkammer eingesperrt, aus der er sich nur mit seinem explosiven Ersatzauge befreien kann.

Ich muss schon sagen: Für einen TV-Film sieht "Nick Fury: Agent of SHIELD" gar nicht mal schlecht aus! Die Tricks gehen großteils in Ordnung, was angesichts der vielen Comic-Vehikel und der fliegenden Basis durchaus überraschend ist. Allerdings war's das dann auch schon mit den positiven Eindrücken. Die Story … okay, kann man machen. Immerhin stammt das Drehbuch von David S. Goyer ("The Dark Knight"), der das Ding wahrscheinlich als Kinofilm gepitcht hatte, es letztendlich aber nur an einen Fernsehsender verkaufen konnte. Die Darsteller hingegen … uff! Scheinbar hat man allen Beteiligten vorher eingeimpft, möglichst wacky und unnatürlich zu agieren. Vor allem die böse HYDRA-Anführerin in den bunten Faschingskostümen trägt ganz schön dick auf! Hasselhoff versucht zwar, grimmig aus der Wäsche zu schauen, wenn er auf seinen Zigarren rumkaut, doch wie schon erwähnt, geht das fürchterlich nach hinten los. Dazu kommt sein patentiertes, staksiges Rumgehampel und Gewippe bei jedem Satz, das vielleicht in "Knight Rider" noch ganz lustig war, hier aber fehl am Platze wirkt. Vielleicht war er auch nur die ganze Zeit besoffen, wer weiß?

Im Nachhinein stellt sich mir die Frage: Ist der Film ernst gemeint oder ist es eine Parodie? Wäre es Letzteres, würde das aber sicher besser durchscheinen, denn trotz der chargierenden Darsteller ist das Ding zum großen Teil bierernst inszeniert.

Fazit: Der Hoff als einer der härtesten Hunde des Marvel-Universums … das muss man einfach mal gesehen haben!
Wertung: 2 von 5



Hasselhoff kann einfach nur mit Bart böse aussehen:




Mittwoch, Oktober 15, 2008

Schlaflos wegen Lara

Heldentat? Irrsinn? Irrsinnige Heldentat? Ich weiß nicht. Habe "Tomb Raider: Underworld" in einer einzigen Nacht durchgespielt. Montag gegen 20 Uhr angefangen, der Abspann lief Dienstag früh um 6:30 Uhr über den Bildschirm. 2 Stunden Schlaf bis zur Arbeit und dicke Augenringe waren das Resultat.

Dienstag, Oktober 14, 2008

Max Payne

Tja, eigentlich würde ich ja gerne schreiben, wie gut oder schlecht der Film ist. Allerdings habe ich ein NDA unterschrieben, wonach eine Online-Berichterstattung erst ab dem 10.11. zulässig ist. Was mich zu der Frage bringt: Inwiefern ist mein Blog eigentlich offizielle Berichterstattung? Dürfte ich hier schreiben, dass mir der Film ganz gut gefallen hat, dass er optisch ein echter Hammer ist, und dass die Summe von zwei bis drei ganz nett inszenierte Schießereien etwas zu wenig Action für DIE Vorlage ist? Ich weiß nicht, ob ich das dürfte, deshalb mache ich's einfach nicht ;)

Mittwoch, Oktober 08, 2008

Nun hat's mich erwischt ...


Da surfe ich nichtsahnend durchs Web, und was sehen meine entzündeten Augen auf Scarecrows Area? Ein Stock! Für mich! Na toll. Jetzt darf ich also 7 weitere Blogs suchen, denen ich besagtes Stück Holz vor den Latz ballere ;)

Naja, mal sehen, ob ich überhaupt so viele zusammen kriege ...
(in wahlloser Reihenfolge)

Eins geht an den Kollegen Matschijewsky und dessen Verwirrungen

Außerdem die unverbesserlichen Jünger der alten Action-Garde

Dann nehmen wir noch den Cinekie und sein Filmtagebuch

Evil, für seine akribischen Beobachtungen der deutschen Videospielmagazin-Szene

Wo wir gerade bei Spielemagazinen sind, darf der inoffizielle GamePro Blog auch nicht fehlen

Schließlich die Trash-Academy, weil sie meinen von Scarecrow zugeworfenen Stock einfach gedoppelt haben. Das muss man erstmal schaffen. In diesem Sinne gibt's jetzt nochmal richtig Haue: Mit dem Stöckchen in die Schnauze! ;)

Verdammt, das sind ja nur 6! Da muss ich wohl nochmal die Trash-Academy bestocken ...


Ach ja, hier sind noch die Spielregeln:
1. Der nominierte Blogger darf das Logo in seinem Blog präsentieren.
2. Verlinke die Person, von der Du den Award bekommen hast.
3. Nominiere mindestens 7 weitere Blogs.
4. Verlinke diese Blogs mit Deinem Blog.
5. Hinterlasse eine Nachricht bei den neu Nominierten.

Der unglaubliche Hulk vor Gericht

Neulich schlenderte ich durch die DVD-Abteilung bei Müller, auf der Suche nach ein oder zwei neuen Filmen. Die neue "24"-Staffel? Hmm ... nö. Irgendwann mal zum Nice Price. "Trancers"? Nicht für 15 Euro. Knapp 20 Minuten bin ich umhergeirrt, dann lachte mich was Grünes vom Angebotsstapel an: "Der unglaubliche Hulk vor Gericht". Mit einem nostalgischen Lächeln auf den Lippen drehte ich das Cover um, erblickte zwei bestimmte Bilder und wusste, dass ich meine DVD gefunden hatte. 10 Euro sind zwar kein Pappenstiel für Schrott wie diesen, aber die beiden bestimmten Bilder übten eine solche Anziehungskraft auf mich aus, dass ich sofort zur Kasse lief und meinen Schatz bezahlte. Mein Schatzzzz ...

Die Story ist schnell erzählt. David Banner hat immer noch mit gewissen Problemen zu kämpfen und wandert deshalb quer durch die Vereinigten Staaten (die hier aber eher wie Kanada aussehen). Auf seiner Tour durch den Nordwesten kommt er nach ... "Die Stadt". Jepp, das Ding wird einfach die Stadt gennant. In der U-Bahn wird Banner Zeuge, wie zwei finstere Gesellen, die kurz vorher im Auftrag eines gewissen Mr. Fisk (Hahaaaa! Comic-Kenner horchen auf!) einen Juwelier ausraubten, sich an einer netten Dame vergehen wollen. Es kommt, wie es kommen muss: Banner mutiert zum Hul ... grün angepinselten Bodybuilder und mischt die Typen ordentlich auf. Anschließend (wieder "normal") wird er von der Polizei festgenommen und als Täter angeklagt. Komisch übrigens, dass Banner zwar einen Rauschebart trägt, sein grunzendes Alter Ego (okay, nennen wir die hässliche Sache halt beim Namen) Hulk aber glatt rasiert ist. Jedenfalls bekommt er einen Verteidiger zugewiesen. Der Typ ist blind und hört auf den Namen Matt Murdock (Hahaaaaa! Comic-Kenner wissen Bescheid!). Es stellt sich raus, dass Murdock davon besessen ist, Wilson Fisk hinter Gitter zu bringen, und im unschuldigen Banner seine Chance sieht. Er soll die Kerle identifizieren, sodass Murdock Parallelen zum Kingpin ziehen kann.

So ... nun kann ich's ja sagen: Die beiden bewussten Bilder auf dem Cover waren zum einen John Rhys-Davies als bärtiger, Sonnenbrille tragender Kingpin Wilson Fisk, und zum anderen Rex Smith ("Street Hawk" für alle, die sich an die Serie erinnern) als blinder Anwalt Matt Murdock, der sich nachts in ein Kostüm zwängt, um als "Der Ritter" das Böse zu bekämpfen. "Der Ritter"? Moment mal, heisst der Typ nicht Daredevil? Klar heisst er so, aber damals ging man wohl davon aus, dass das deutsche Publikum mit der Figur, oder besser dem Namen, nichts anfangen konnte. Wobei es durchaus schon deutsche Daredevil-Comics gab, in denen er unter dem Namen "Der Dämon" bekannt war. Daredevil ist im Fernsehfilm "Der unglaubliche Hulk vor Gericht" im Prinzip ein schwarz gekleideter Ninja ohne Sehschlitz. Sehr sinnig, wenn man bedenkt, dass das Comic-Kostüm extra zwei Augenlöcher hatte, um von der wahren Identität des blinden Anwalts abzulenken. Naja. Noch schlimmer hat's den Kingpin erwischt. John Rhys-Davies sieht in der Rolle aus, wie John Rhys-Davies. Nix Glatze, nix imposante Gestalt. Stattdessen trägt er alberne Spiegel-Sonnenbrillen und chargiert um sein Leben. Die Krönung ist das umgebaute Luftkissenboot, das er als Fluchtfahrzeug auf dem Dach seines "Fisk-Towers" versteckt hat: Ich weiß nicht, wie niedrig das Budget für den Film genau war, aber dem Zuschauer dieses Ding als Fluggerät unterzujubeln und gegen Ende in einer extrem schlechten Bluescreen-Sequenz durch die Häuserschluchten "der Stadt" schweben zu lassen, ist doch ein wenig zu viel des Guten! Wie lächerlich "Der Ritter", Grunze-Hulk und Wilson Fisk aussehen, könnt ihr ja selbst sehen:



"Der unglaubliche Hulk vor Gericht" ist so schlecht, dass er schon wieder gut ist. Das Beste: Den Finalkampf gegen die Hand voll Kingpin-Handlanger darf der schwarz gewandete Typ mit der ins Faschingskostüm eingearbeiteten Schlafmaske (ich weigere mich, ihn Daredevil zu nennen) ganz alleine bestreiten. Der Hulk tritt am Ende gar nicht mehr in Erscheinung! Das letzte Drittel mutet gar wie ein Pilotfilm zur Gott sei Dank nie verwirklichten "Daredevil"-Serie an. Wenn man nach dem Rest des Films geht, hätte das immerhin eine wahre Trash-Granate werden können. Ist aber wahrscheinlich besser, dass es nicht dazu gekommen ist. Eines ist jedenfalls sicher: Mit dieser DVD habe ich das ultimative Werkzeug im Besitz, jeden eines Besseren zu belehren, der sagt, dass "Daredevil" mit Ben Affleck scheisse ist. Ich glaube, nicht mal die alte "Spider-Man"-Serie war so schlecht, wie diese Freakshow. Wobei ich mich natürlich täuschen könnte, aber ich glaube, ich will's gar nicht rausfinden.

Fazit: Vorsicht, dieser Film verursacht körperliche Schmerzen. Comic-Liebhaber könnten bei der Sichtung glatt grün anlaufen.
Wertung: 1 von 5 (für die unfreiwillige Komik)