Freitag, April 28, 2006

Review: Mission Impossible 3

Kennt ihr "Alias"? Die spannende TV-Serie um Sydney Bristow hat die Essenz der alten Serie "Kobra, übernehmen Sie" (im Original "Mission: Impossible") sehr genau eingefangen und modernisiert: "Alias" dreht sich um Teamwork und unmöglich scheinende Missionen sowie Maskeraden und falsche Identitäten. Erzählt wird das Ganze allerdings mit mehr Action und Pep als damals in den 60ern. Was hat das alles mit "Mission: Impossible 3" zu tun? Erfunden wurde "Alias" von J.J. Abrams, dem Regisseur von "M:I-3". Abrams war meiner Meinung nach erste Wahl, um den dritten Film der "Mission: Impossible"-Reihe zu inszenieren, hat er mit seiner Serie doch schon gezeigt, dass er mit dem Thema umgehen kann. Dass Abrams allerdings einen Kinofilm zu "Alias" inszeniert, in dem nicht Jennifer Garner sondern Tom Cruise in der Hauptrolle zu sehen ist, habe ich nicht erwartet. Genau so ist es aber gekommen: "Mission: Impossible 3" ist eine hochbudgetierte Neuverfilmung der Agentenserie geworden! Ist das schlecht? Keineswegs. Endlich nimmt sich ein Film der Reihe einmal des eigentlichen Themas der zugrunde liegenden Serie an, und zeigt keine Ein-Mann-Show mit Tom Cruise, sondern echtes Teamwork. Wer genau hinschaut, kann übrigens zu Filmbeginn Greg Grunberg entdecken (er spielt den Weiss in "Alias").
Im Gegensatz zu den vorherigen beiden Filmen hat Cruise in seiner Rolle als Ethan Hunt diesmal sogar eine eigene Persönlichkeit: Kannten wir ihn vorher nur als gewitzten Super-Agenten, wird uns diesmal auch ein Blick in sein Privatleben gewährt. Ethan Hunt hat sich nämlich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen und ist nur noch als Ausbilder für die IMF (Impossible Mission Force) tätig. Der Film dreht sich nämlich vorrangig um Hunts Frau Julia, die in einer Racheaktion vom Waffenhändler Davian gekidnappt wird. Um Julia zurückzubekommen, muss Ethan einen Glaszylinder, genannt die "Hasenpfote", beschaffen und an Davian übergeben. Dummerweise wird Hunt durch einen Trick Davians zum Staatsfeind Nummer 1 erklärt und hat es von da an nicht nur mit den Handlangern des Waffenhändlers zu tun, sondern auch mit den eigenen Leuten (bis auf drei loyale Agenten natürlich, die ihm tatkräftig unter die Arme greifen).
"M:I-3" ist kein reiner Actionfilm und auch nicht so durchgestylt wie John Woos Beitrag zur Reihe, doch wenn die Action einmal losgeht, kracht es gewaltig! Ethan Hunt ist dabei kein Supermann, sondern wird durchaus verletzlich dargestellt - jedenfalls so weit das in einem Kino-Blockbuster möglich ist. Cruise schlägt sich in seiner Darstellung Hunts wacker und zeigt, dass er mit ein wenig gutem Willen auch über sein patentiertes Perlweiß-Grinsen hinaus kommt. Der Rest der Darsteller liefert ebenfalls gute Arbeit ab. Vor allem Philip Seymour Hoffman als Waffenhändler Davian haucht seinem Charakter mit sichtlichem Vergnügen böses Leben ein. Auch die Kameraarbeit kann sich sehen lassen: Die Bilder unterstützen den energischen Stil von Regisseur Abrams, und auf die mittlerweile zum Hollywood-Inventar gehörende "Shaky-Cam" (wir erinnern uns an die nervigen Wackelbilder aus den "Bourne"-Filmen, "Die Insel" oder "Batman Begins") wurde dankenswerterweise verzichtet. Besonders beeindruckt hat mich eine Szene, in der Ethan am Ufer eines Flusses durch Shanghai rennt und sich dabei vom Hintergrund abzuheben scheint. Schwer zu beschreiben, aber wunderschön anzusehen. Einen dicken Schnitzer hat sich Abrams meiner Meinung nach allerdings erlaubt: Der Film beginnt ähnlich wie viele "Alias"-Folgen mitten in einer ausweglos scheinenden Situation und springt dann in der Zeit zurück, um uns den Beginn des Dilemmas zu zeigen. Die Auflösung des Teasers kommt dann natürlich erst gegen Ende des Films. Dadurch geht viel Spannung verloren, da wir als Zuschauer natürlich wissen, was irgendwann mit Hunt und dessen Frau passieren wird.
Kommen wir zur alles entscheidenden Frage: Soll ich mir "M:I-3" ansehen, wenn ich "Alias" nicht kenne oder Tom Cruise nicht ausstehen kann? Meine Antwort: Unbedingt! Abseits des Scientology- und Baby-Rummels um Tom Cruise ist "M:I-3" ein durchgehend spannender Action-Thriller, der seine Vorgänger und den ganzen Mist, der in letzter Zeit auf den Leinwänden zu sehen war, mit Leichtigkeit an die Wand spielt.

Fazit: Spannender Agenten-Thriller mit hervorragenden Actionszenen und guten Darstellern. Sollte man sich nicht entgehen lassen.

Wertung: 5 von 5

Dienstag, April 25, 2006

Review: Silent Hill

Besser als "Resident Evil" und "Tomb Raider" oder genauso peinlich wie Uwe Bolls Trash-Werke "House of the Dead" und "BloodRayne"? Je nach Standpunkt können Videospieler den ersten Teil der Frage mit einem "Ja" beantworten, während unvoreingenommene Kinogänger ihr Kreuz wohl eher beim zweiten Teil des Satzes machen werden. "Silent Hill" spaltet die Gemüter.


Die meisten Kritiken zu Christophe Gans' ("Crying Freeman", "Pakt der Wölfe") Verfilmung des Konami-Spiels "Silent Hill" sind sich einig darin, dass der Film viel zu konfus und verwirrend geraten ist. Nach Sichtung des Werks kann ich da auf jeden Fall zustimmen. Einen wirklichen roten Faden gibt es nicht, wenn Heldin Rose sich auf der Suche nach ihrer Adoptivtochter zusammen mit Polizistin Cybil durch das neblige Städtchen Silent Hill kämpft. Allerdings muss ich hier eine Lanze für Gans brechen, denn wenn wir mal ehrlich sind, lassen auch die mittlerweile vier Spiele der Reihe den Zocker die meiste Zeit im Dunkeln darüber, warum er sich eigentlich durch die rostigen Albtraumwelten kämpft. Wer einen bluttriefenden Horrorfilm mit Zombies, abgetrennten Körperteilen und viel Gekröse erwartet, wird enttäuscht: Bis auf ein paar wenige Gore-Einlagen und das relativ splattrige Finale (CGI-Blut!) stützt sich der Film eher auf seine ungeheuer dichte Atmosphäre. Was "Silent Hill" auszeichnet, ist seine ungeheure Nähe zur Vorlage: Kameraperspektiven, Kreaturen (Pyramid-Head rult trotz nur zweier Auftritte!), Set-Design und die Handlungen der Protagonisten entsprechen dem, was man auch bei den Spielen geboten bekommt. Der Durchschnitts-Zuschauer mag zwar verwundert den Kopf schütteln, wenn der Abspann über die Leinwand flimmert, doch wer sich bereits mit mindestens einem Teil der Spielereihe befasst hat, wird ein glückliches Lächeln nicht unterdrücken können. Vergesst "Doom", "Resident Evil" oder "Tomb Raider" - "Silent Hill" ist die erste Videospiel-Verfilmung, die ihrer Vorlage wirklich gerecht wird.

Fazit: Genauso wirr wie die Spiele, aber auch genauso fesselnd inszeniert.

Wertung: 4 von 5

Samstag, April 22, 2006

Review: 2001 Maniacs

Eigentlich wollte ich mir den Film gar nicht mitnehmen, als ich heute abend in der Videothek war. Da es aber keine Alternativen gab, dachte ich mir "Was soll's, wird schon nicht schlimmer sein als House of the Dead 2!" und habe ihn ausgeliehen. Ja, richtig gelesen: House of the Dead 2! Hab ich mir aus den USA mitgebracht, eine Review folgt demnächst. Aber kommen wir zu den 2001 Wahnsinnigen.


Wenn's mal wieder blutig wird...

... einfach den Regenschirm aufspannen!

Die Story in einem Satz: Ein Rudel Teenies macht sich während der Spring Break auf den Weg nach Florida, fällt unterwegs einem unheimlichen Dorf voller kannibalischer Südstaaten-Hinterwäldler in die gierigen Finger und wird nach und nach aufgerieben. Mehr muss man nicht wissen, und mehr will der Film auch gar nicht erzählen. Wer mindestens einen 80er-Jahre-Slasher gesehen hat, weiß, dass die Kids ab ihrer Ankunft im Dorf keine allzu lange Lebenserwartung mehr haben. Und so ereilt es auch bald die erste sexy Opfer-Darstellerin, als sie von einem der betont freundlichen Dörfler verführt wird. Statt eines heißen Liebesakts erwartet sie im Heu einer Scheune der Tod durch Vierteilung. Zwischen vier Pferde gebunden werden ihr nacheinander Arme und Beine ausgerissen. Was die sexsüchtigen Teenies nämlich nicht wissen, ist, dass sie das Festmahl sind, zu dem der Bürgermeister ("Freddy Krueger" Robert Englund) sie eingeladen hat. Und so geht es weiter mit der Metzelei, bis (wer hätte das gedacht?) nur noch zwei übrig sind. Die Todesszenen sind stellenweise ziemlich deftig ausgefallen. Kein Wunder, schließlich basiert der Film auf einem Werk von Splatter-Pionier Herschell Gordon Lewis. Leider kenne ich das Original nicht, kann also keine Vergleiche ziehen. "2001 Maniacs" ist solider Fun-Splatter mit einigen gelungenen Gags und Schocks, den man sich für einen netten Abend durchaus mal ausleihen kann. Wer allerdings eine ausgefeilte Story, tiefschürfende Dialoge oder gar gute Darsteller abseits des um sein Leben chargierenden Robert Englund erwartet, sollte sich den Film nicht antun ;-)
Fazit: Nettes Filmchen, das man nicht in der Sammlung haben muss. Für einmal ansehen aber perfekt!
Wertung: 3 von 5

Montag, April 17, 2006

Review: Nemesis 4 - Engel des Todes

So, zurück aus dem Urlaub geht's gleich an die nächste Schrottbesprechung. Und diesmal wird's wirklich hart!

Sicher kennen die meisten Albert Pyuns Actionkracher "Cyborg" mit Jean-Claude Van Damme. Was die meisten aber sicher nicht wissen, ist, dass der gewiefte Mr. Pyun Nachdrehs, die ihm vom Studio Cannon damals aufgebrummt wurden, dazu nutzte, einen eigenen kleinen Film zu drehen. Weder die Produzenten noch die Darsteller wussten davon, dass quasi hinter ihrem Rücken mit den Mitteln des Studios ein weiterer Film gedreht wurde. Das in wenigen Tagen heruntergekurbelte Werk wurde dann auch passend "Deceit" (Betrug) betitelt. In Deutschland trägt der unglaublich schlechte Film den kreativen Titel "Das Alien vom Highway". Wenigstens war Albert so anständig, Van Damme im Abspann für die unfreiwillige Hilfe zu danken.
Warum ich das erzähle? Ganz einfach: Einige Jahre später wurde Pyun erneut zu Nachdrehs genötigt. Diesmal für den Film "Adrenaline - Fear the Rush" (dt. Titel: "Ultimate Chase") mit Christopher Lambert und Natasha Henstridge. Die vier Tage nutzte er dazu, nebenbei "Nemesis 4" zu drehen! Und genau wie bei "Deceit" ist kein besonders gelungenes Werk dabei herausgekommen, das mit dem Teaser am Ende von "Nemesis 3" nichts mehr zu tun hat.

Sue Price in ihrer vollen Pracht. Ist sie nicht sexy? ... Nö!

Die "Story" dreht sich um die Cyborg-Profikillerin Alex, wiederum dargestellt von Mann-Weib Sue Price: Im Jahr 2080 erledigt Alex bei einem Auftrag aus Versehen den Falschen und wird von da an von ihren Auftraggebern gejagt. Wobei ... eine echte Jagd ist es eigentlich nicht, denn Alex setzt sich splitternackt in einen rumänischen Hinterhof und wartet darauf, dass ihre Häscher nach und nach vorbeischauen, um sie dann zu erledigen. Liest sich nicht sehr spannend. Ist auch nicht sehr spannend. Einzig abgefahrene Ideen wie eine Cyborg-Sexszene (Geschlechtsverkehr durch den Bauchnabel!! You have to see it to believe it!)verhindern ab und an das friedliche Einschlummern des Zuschauers. Das philosophische Gewäsch, das Mr. Pyun in seinen Filmen gerne einsetzt, wird hier bis zum Erbrechen benutzt. Action gibt es bis auf billige Laser-Ballereien und eine armselige Explosion keine. Kein Wunder, schließlich stand dem "Film" ja kein eigenes Budget zur Verfügung und das "Drehbuch" wurde wohl innerhalb von Minuten verfasst. Man wollte ja die wenigen Tage der Nachdrehs zu "Adrenaline" möglichst umfassend nutzen und durfte keine Zeit mit einem ausgefeilten Skript vergeuden. Gegen Ende schaut dann sogar noch Andrew Divoff ("Wishmaster") vorbei. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass man den guten Mann extra für seinen Mini-Auftritt nach Osteuropa geholt hat. Das wäre am nicht vorhandenen Budget gescheitert. Mein Tipp ist, dass Andrew unserem Albert noch einen Gefallen schuldig war und man deshalb schnell bei ihm zu Hause noch ein paar äußerst bescheuerte Szenen drehte. Warum das Endresultat "Nemesis 4" heißt, bleibt ein Rätsel. Der "Film" ist komplett eigenständig und hat mit der Cyborg-Reihe nichts zu tun. Vielleicht wollte Albert einfach einen abschließenden vierten Film in die Videotheken stellen, da ihm für den eigentlich geplanten Abschluss seiner Saga kein Geld zur Verfügung stand.

Fazit: Zur Hölle mit diesem Schund! Trotz abgefahrener Ideen gehört "Nemesis 4" zu den schlechtesten "Filmen", die ich je gesehen habe. Trotzdem aber unterhaltsamer als "Deceit", den ich vielleicht auch noch irgendwann besprechen werde.

Wertung: 0 von 5

Sonntag, April 02, 2006

Für alle Wrestling-Fans


Das Leben kann so hart sein... da ist man zur Enthüllung eines neuen Wrestling-Spiels in Chicago, wenn gleichzeitig am Wochenende Wrestlemania 22 stattfindet, bekommt Karten für WM und die "Hall of Fame"-Veranstaltung geschenkt, und kann nicht hingehen, weil auf die Schnelle keine Hotelzimmer mehr zu kriegen sind. Grrrr! Na immerhin konnte ich während der Superstar Challenge (Wrestler zocken das PS2-Spiel gegeneinander) ein wenig mit den Jungs auf Tuchfühlung gehen. Und die haben sich richtig gefreut, dass sie mit mir auf ein Foto durften, wie man hier am Strahlemann Edge sieht ;-)