Dienstag, Januar 19, 2010

The Tournament

Eigentlich wollte ich die ganze Zeit schon was zum Actionfest "The Tournament" schreiben. Da der Kinobesuch (Fantasy Filmfest 2009) aber schon etwas zurückliegt, möchte ich mir den Film vorher doch nochmal ansehen. Zu blöd, dass die US Blu-ray einen Regionalcode hat! Die deutschsprachigen Veröffentlichungen stellen nämlich keine Alternative dar.
Warum? Lasst es mich so sagen: Heute fragte ein Freund, ob die deutsche Scheibe ungeschnitten wäre. Meine Antwort: WUAHAHAHAAAA!

Da gibt's in Deutschland schon DREI (!) verschiedene Erwachsenenfreigaben, und dann das ... Mehr dazu unter diesen Links:

FSK 18

SPIO/ JK: keine schwere Jugendgefährdung

SPIO/ JK: strafrechtlich unbedenklich

Freitag, Januar 08, 2010

A Dangerous Man

Was für ein Titel! Wie ich schon bei “Ninja” schrieb, mag ich Titel, die den Filminhalt auf den Punkt bringen. “A Dangerous Man” ist insofern zutreffend, dass Steven Seagal hier nicht “Out for Justice” oder “On Deadly Ground” ist, sondern einfach nur ein mies gelaunter Ex-Special-Forces-Ex-Knacki, der jeden platt macht, der ihn auch nur schief ansieht. Ein gefährlicher Mann eben. Passender angesichts des Vokabulars, das Steven hier benutzt, wäre zwar der Titel “A Bad Motherfucker” gewesen, aber ich will mal nicht so sein. Es scheint, als hätte man das “Drehbuch” während des Drehs verfasst und einfach überlegt, wie man Szenen mit einem grimmig dreinschauenden oder einem Knochen brechenden oder einem rumpöbelnden Steven Seagal einigermaßen logisch aneinanderreihen könnte. Was dabei heraus kam, hat als nachvollziehbare Geschichte weder Hand noch Fuß … dafür aber einige unglaubliche WTF-Momente.
Noch eine Anmerkung: Leider konnte ich keine Szenenbilder finden, war zu faul selbst welche zu machen, und habe deshalb ein paar hübsche Google-Treffer eingearbeitet ;)

”A Dangerous Man” beginnt mit einem Straßenräuber, der nachts auf einer menschenleeren Straße Shane Daniels’ (ich bleib ab jetzt bei Steven Seagal) unglaublich junge Ehefrau aus dem Auto zerren will. Doch da walzt eine breite Silhouette heran und verfolgt den Burschen. Am nächsten Tag wird der arme Kerl tot in der Gosse aufgefunden. Ist Steven zu weit gegangen? Scheint so, denn er wird schuldig gesprochen und in den Bau gesteckt. Warum? Weil die Polizei herausfindet, dass er ein Ex-Special-Forces-Mitglied ist. Das scheint den Jungs zu genügen. Wie sind sie auf Steven gekommen? Gab es Zeugen? Wir werden darüber im Dunkeln gelassen. Ist aber doch auch egal … schließlich braucht Steven irgendeinen Grund, um an irgendwem Rache zu nehmen, oder?



So wandert unser beleibter Held also in den Knast und scheint dort seine Liebe zur Urban Culture zu entdecken: Er trägt ein Kopftuch und redet von nun an wie ein afroamerikanischer Straßengangster … nennt später sogar einen weißen Jungen bizarrerweise “White Boy”. Seine Frau verlässt ihn per Brief. Nach sechs Jahren wird der Fall neu aufgerollt, unterschlagene DNS-Beweise entlasten Steven. Aha! Jemand hat ihn reingelegt … Wenn das kein Grund für einen Rachefeldzug ist! Als Entschädigung für die Zeit im Gefängnis händigt man Steven außerdem 300.000 Dollar aus, die er nach anfänglichem Zögern in einer Sporttasche mit sich herumträgt (“Your Honor, I don’t know, why people think that money can replace a life. I don’t believe that money can buy back my name, my wife, my family, my reputation, all that I’ve lost. I don’t want your money. I want my life back!”). Genug Kohlen, um Waffen und was man sonst noch für einen Racheakt braucht, zu kaufen.


Tja, was soll ich sagen? Der komplette Anfang war wie bereits bei "The Keeper" für’n Arsch! Was nach Stevens Entlassung aus dem Bau folgt, nimmt nämlich keinerlei Bezug mehr auf den Mord, die unterschlagenen Beweise oder die 300.000 Dollar in der Sporttasche. Stevens Motivation ist die Suche nach einem neuen Zuhause! Und dabei ist er ganz schön angepisst, wie zwei Möchtegern-Gangster auf schmerzhafte Weise erfahren müssen. Sie lauern Steven vor einem kleinen Laden auf und wollen ihn ausrauben. Gelangweilt klärt Seagal sie auf, was Sache ist: “I just got out of prison for somethin’ I didn’t do. And before that I used to … like … you know, study real hard and learned all kinds of ways to kill motherfuckers just like you. So let me go, just let me go on by … or I’ll fuck you up ugly.” Daraufhin macht einer der beiden tatsächlich den Fehler, eine Waffe zu ziehen. Er lernt schnell, aber leider zu spät: Never fuck with Steven motherfuckin’ Seagal! Muss wohl am fortgeschrittenen Alter liegen ... Früher vermöbelte Steven seine Gegner und fragte dann, was es noch brauche, um einen Mann von Grund auf zu ändern. Heute prügelt er sie nur noch in Grund und Boden.


Nachdem er die zwei Typen effektiv zu Brei geschlagen hat, wird Steven Zeuge einer Schießerei, in deren Verlauf er eine junge Asiatin und einen russisch-amerikanischen Jungen rettet. Die Asiatin verspricht, ihm dabei zu helfen, ein neues Zuhause zu finden, wenn er ihr hilft, ihren Onkel zu befreien, der in die Fänge der Triaden geraten ist. Der russische Junge verspricht ihm hingegen Hilfe, falls er irgendwann mal in der Klemme stecken sollte. Was soll ich noch weiter erzählen? Steven mischt im weiteren Verlauf jede Menge Typen auf (auch ungerechtfertigt, wenn’s sein muss), verbündet sich mit der russischen Mafia, tritt gegen korrupte Cops (die aber nichts mit seiner Verurteilung zu tun haben) und die Triaden an, und kriegt zum Schluss natürlich die etwa 19-jährige Asiatin als Betthupferl (Warum tut er das immer wieder? Er ist fett und alt, und sie ist jung und hübsch! *würg*).


An sich ist “A Dangerous Man” kein besonders guter , ja nicht mal ein mittelmäßiger Film. Das Werk lebt einzig und alleine vom “gefährlichen Mann” Steven Seagal, der hier eine so bizarre Figur spielt, dass man die Augen nicht abwenden kann. Immer wieder kommen Momente, die man einfach nicht glauben kann: Der Barkeeper in der Kaschemme des Russenmafia-Bosses fragt Steven ganz freundlich, was er denn in seiner Sporttasche hat … und wird dafür nach Strich und Faden verprügelt! Auch die Art der Gewaltausbrüche ist stellenweise so heftig, dass man sich nur noch verdutzt die Augen reibt. Klar, Steven wird in einigen Szenen sichtbar gedoubelt. Klar, ab und zu spricht er mit einer anderen Stimme. Aber anders als die vielen Videoproduktionen, die Steven unter Nu Image oder Sony Pictures heruntergekurbelt hat, ist “A DAngerous Man” ein Film der guten schlechten Sorte: Die Regie ist okay, die Kämpfe schön blutig und kompromisslos (wenn auch teilweise beschleunigt), und obwohl man sich immer wieder fragt, was zur Hölle denn da gerade passiert, hat man Spaß am Film.

Wertung: 3 von 5


Und hier noch der Trailer, der ganz gut andeutet, was man vom Film zu erwarten hat:


Universal Soldier: Regeneration

Wow! “Universal Soldier” ist soweit ich weiß die einzige Filmreihe, zu der es jeweils zwei zweite und dritte Teile gibt. Angefangen hat alles mit Roland Emmerichs Kinofilm “Universal Soldier” von 1992 (btw immer noch eines seiner besten Werke), in dem es um wiederbelebte US-Soldaten ging, die als nahezu unbesiegbare militärische Superwaffe keinen eigenen Willen hatten und stumpf ihren Befehlen folgten. Hier durften sich Jean-Claude Van Damme als Luc Deveraux und Dolph Lundgren als Andrew Scott ordentlich die Vorderzähne verbiegen. Sogar unser “Weltstar” Ralle Möller durfte als hirnamputierter Muskelberg sein penetrantes Grinsen in die Kamera halten. Nach dem Erfolg des ersten Teils wurden natürlich Rufe nach einer Fortsetzung laut. Doch die kam nicht ins Kino, sondern wurde in Kanada fürs Fernsehen runtergekurbelt: In “Universal Soldier II: Brothers in Arms” (1998) wird Van Dammes Figur von C-Klasse Knallcharge Matt Battaglia (vornehmlich in Fernsehserien aktiv) verkörpert und trifft auf den verschollenen Bruder, der ebenfalls ein UniSol ist. Und dann waren da noch zwei Typen, die für Geld wirklich alles machen: Burt Reynolds und Gary Busey durften die Bösen mimen. Das machte den Schrott aber auch nicht besser. Eine Fortsetzung war übrigens nicht genug, und so konzipierte man das Ding als Zweiteiler. “Universal Soldier III: Unfinished Business” folgte auf den Fuß und war ebenso mies wie der Vorläufer. Soweit, so gut.
Um ein wenig Chaos in die Reihe zu bringen, kam 1999 die “echte” Fortsetzung “Universal Soldier: The Return” mit mäßigem Erfolg in die Kinos. Der Streifen brachte Van Damme zurück und ignorierte die TV-Fortsetzungen. Gut war er allerdings trotz Ex-Wrestler Bill Goldberg und Michael Jai White (“Undisputed 2”) als Gegner nicht.
Um die fast nicht vorhandene Kontinuität vollkommen zum Teufel zu schicken, kommt nun nach geschlagenen zehn Jahren der zweite dritte Teil “Universal Soldier: Regeneration” in die Videotheken und ignoriert alles, was nach dem ersten Teil im Fernsehen oder auf der Kinoleinwand geschah!

Im Gegensatz zu “Universal Soldier: The Return”, in dem Luc Deveraux komplett genesen und ein ganz normaler Mensch war, steckt er hier mitten in einer Umerziehung und soll wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden. Zeitgleich nehmen Terroristen Geiseln und fordern die Freilassung russischer Kriegsgefangener. Um die Forderung zu unterstreichen, drohen sie damit, die Überbleibsel des Atomreaktors von Tschernobyl in die Luft zu jagen. Was noch keiner weiß: Die Terroristen haben schlagkräftige Unterstützung in Form eines weiterentwickelten Universal Soldier Prototypen (UFC-Fighter Andrei “The Pitbull” Arlovski), den ein abtrünniger US-Wissenschaftler beisteuert.
Die US-Militärs schalten sich ein und schicken einen ganzen Trupp UniSols in die verfallene Atom-Anlage … doch die werden vom Pitbull in Rekordzeit eliminiert. Was tun? Na klar: Noch schnell ein paar Soldaten verbraten und dann als letzten Strohhalm Deveraux reaktivieren!

”Universal Soldier: Regeneration” ist eine Videopremiere, und das sieht man dem Streifen während der gesamten Spielzeit auch deutlich an. Gedreht wurde mit minimalem Budget in Bulgarien, praktisch der komplette Film spielt auf dem verfallenen Fabrikgelände, das als Tschernobyl herhalten muss, und wenn in einer Rückblende “US-Soldaten” mit markanten osteuropäischen Gesichtszügen auftauchen, weiß man zunächst nicht, ob man lachen oder weinen soll. Auch der Rest der Ausstattung kann nicht mit den Vorgängern mithalten: Labors und Hightech-Gimmicks sehen einfach zu billig aus.

Doch als gestählter Videopremieren-Konsument sieht man schnell darüber hinweg, denn die Action und die Atmosphäre sind wirklich gelungen. Der Film hat einen sehr dreckigen, beinahe dokumentarischen Look und gönnt sich keinerlei auflockernde Witzchen oder lockere Sprüche. Damit entfernt sich “Universal Soldier: Regeneration” deutlich vom zwar harten, aber dennoch augenzwinkernd inszenierten ersten Teil der Reihe. Hier ist kompromissloses Vorgehen angesagt … Kämpfe beschränken sich auf einige wenige Mixed-Martial-Arts-Manöver und gnadenlose Fausthiebe oder gezielte Messerstiche. Zusammen mit dem erwähnten dokumentarischen Look des Films ist das teilweise richtig hart anzusehen und erinnert an “auf realistisch getrimmte” Videospiele wie etwa “Call of Duty: Modern Warfare”.

Der Vergleich mit einem Videospiel ist besonders in der letzten halben Stunde gar nicht verkehrt, wenn Van Damme als Kampfmaschine erst über den Hof rennt und sein Maschinengewehr leer ballert, dann ins Gebäude stürmt, wo er das Magazin seiner Pistole in Gegner entleert, und dann den Rest mit dem Messer erledigt. Im nächsten Stockwerk wartet der Zwischengegner, und anschließend gibt sich der Obermotz ein Stelldichein.
Beim Zwischengegner handelt es sich um Dolph Lundgren, der in etwa acht Minuten Screentime als geklonter Andrew Scott zurückkehren darf und von Van Damme effektreich abserviert wird. Das Wiedersehen mit dem durchgeknallten Psychopathen aus Teil eins ist zwar ganz nett, aber letztendlich für die Story völlig überflüssig. Lundgren hat keine weitere Funktion, als auf Van Damme zu treffen und sich mit ihm durch Wände zu prügeln. Auf mich wirkt es, als hätte man kurz vor knapp Lundgrens Zusage bekommen und ihn noch schnell ins Script reingeschrieben.

Auch Van Damme hat nicht allzu viel Screentime (etwa 45 Minuten), doch hat man seine Szenen so geschickt auf den Film verteilt, dass nur während der Anfangs-Credits auffällt, dass Andrei Arlovski der eigentliche Hauptdarsteller ist. Nach der Nennung des UFC-Hünen folgen dort nämlich ein kleinlautes “with Dolph Lundgren” sowie “and Jean-Claude Van Damme as Luc Deveraux”. Van Dammes Mitwirken ist einzig und allein der Tatsache zu verdanken, dass er dem Produzenten noch einen Film “schuldete”! Immerhin macht er das beste daraus und legt seine Figur als trauriges Geschöpf an, das zwar außer dem Kämpfen keine richtige Funktion hat, aber eigentlich nur normal sein möchte.

Aufmerksamen Zuschauern dürften die “Blade Runner”-Zitate auffallen, die etwa bei der Konditionierung der Universal Soldiers eingestreut werden: Die Fragen, die man den Kampfmaschinen stellt (siehe Replikantentest), sowie der Moment, als Lundgren seinem Schöpfer die Augen ausdrückt, erinnern verdächtig an Ridley Scotts Klassiker. Doch sich über solche Dinge Gedanken zu machen, ist beinahe schon zu viel Aufmerksamkeit, die man “Universal Soldier: Regeneration” zuteil werden lässt. Im Endeffekt soll der Film schließlich nur unterhalten … und das schafft er tatsächlich ganz gut, wenn man über das fehlende Budget hinwegsehen kann.

Wertung: 3,5 von 5



Und wenn ihr euch den Film nicht anseht, frisst euch Andrei Arlovski auf!

Mittwoch, Januar 06, 2010

Ninja

Ich liebe es, wenn ein Filmtitel sofort klarmacht, um was es geht: “Ninja” ist simpel und trifft den Nagel dennoch auf den Kopf. Hier geht es um Ninjas! Der Rohrkrepierer “Ninja Assassin” hingegen lässt den Kenner zunächst stutzen. Der Titel ist doppelt gemoppelt, weil Ninja und Assassin im Prinzip dieselbe Bedeutung haben. Oder sollte der Titel auf einen Killer hinweisen, der sich vornehmlich um Ninjas kümmert? Wohl kaum.
”Ninja” vom israelischen B-Film-Regisseur und Kampfkünstler Isaac Florentine hätte zwar auch “American Ninja” heißen können, da es um einen amerikanischen Ninjakämpfer geht, doch dieser Titel ist ja bekanntlich schon vergeben.

In dem von Nu Image produzierten Actionspektakel dreht sich alles um eine uralte Kiste, die Yoroi Bitsu. In der schlummert die antike Arbeitskluft eines Vorfahren des Ninja-Dojos, in dem der Amerikaner Casey aufwuchs. Casey hat einen erbitterten Rivalen in der ansonsten brav trainierenden Ninja-Familie: Der grimmige Masazuka gönnt dem Gaijin nicht die Stellung des Klassenprimus. Als es im Trainingskampf zu einer ernsthaften Auseinandersetzung zwischen den beiden kommt, greift der weise Sensei ein und setzt Masazuka vor die Tür. Enttäuscht schlägt er sich mit Hightech-Anzug als “Ninja for hire” durch und kehrt eines Tages ins Dojo zurück. Er fordert vom Sensei die Herausgabe der Truhe, die er von rechts- und linkswegen als sein legitimes Erbe ansieht. Doch der Meister wirft ihn erneut hinaus und schickt die Truhe nach New York. Dort kommt es nach einigen deftigen Handgemengen zum großen Showdown der Ninjas.


”Ninja” braucht zwar ein wenig Zeit, um in Fahrt zu kommen, doch nach knapp 30 Minuten reiht sich eine Actionszene an die andere. Anders als im Kino-Gegenstück “Ninja Assassin” mit seinen Maschinengewehr-Wurfsternen und Pixelblut-Fontänen beschränkt sich der Einsatz von CGI in der Videopremiere auf das Nötigste – rote Flecken auf weißen Kleidungsstücken sowie hier und da ein paar Blutspritzer. Klar, das hätte man auch auf die altmodische Art machen können, doch was soll’s? Es kommt nie zu einem Computergrafik-Overkill … und das ist in heutigen Zeiten immerhin auch was wert! “Ninja” beschränkt sich außerdem nicht auf drei Waffen, sondern lässt die Figuren mit allem zu Werke gehen, was die Ninja-Mythologie hergibt: Neben dem Katana kommen Blasrohre, Rauchbomben, Gift, Bo und sogar Pfeil und Bogen zum Einsatz.
Richtig coole Kämpfe gibt es zuhauf. Vor allem die U-Bahn-Sequenz hat mir gut gefallen: Trotz des beengten Raums hat man eine ansehnliche und vor allem harte Choreographie auf die Beine gestellt.


Die Action ist fantastisch und vor allem übersichtlich: Es gibt keine verwackelten Bilder oder Choreographie-vernichtenden Close-Ups während der Kämpfe. Hauptdarsteller Scott Adkins (bekannt aus “Undisputed 2” oder meinetwegen auch als Waffe-XI in “X-Men Origins: Wolverine”) bleibt zwar in den Handlungsszenen drehbuchbedingt sehr blass, doch wenn’s ans Eingemachte geht, ist er ganz in seinem Element. Schön, dass man nach zahllosen Boxgroup-Sängern und fachfremden Schauspielern endlich mal wieder einen echten Martial Artist in der Rolle eines Kämpfers sehen darf!
Anders als Adkins überzeugt Masazuka-Darsteller Tsuyoshi Ihara (“Letters from Iwo Jima”)auch außerhalb seiner Kampfszenen. Die Figur des bösen Ninja ist tatsächlich um ein Vielfaches interessanter als sein profilloser Gegenspieler.


Etwas befremdlich wirken zuweilen die Studiokulissen: Gedreht wurde “Ninja” in den bulgarischen Nu Image-Studios, die seit neuestem über eine New York-Kulisse verfügen. So umgeht man zwar gekonnt den typischen Videopremieren-Ostblock-Look, doch an dem einen Straßenzug sowie der einen Dachkulisse hat sich der Zuschauer schnell sattgesehen … zumal das Budget offensichtlich nicht ganz reichte, eine überzeugende Skyline in die Greenscreen-Aufnahmen zu kopieren. Doch das ist alles nebensächlich, denn genau wie erwartet ist Isaac Florentines Werk ein mehr als solider Beitrag zum Martial-Arts-Genre. Ich wünschte nur, irgendjemand würde dem Mann endlich mal ein vernünftiges Budget in die Hand geben. Nicht auszudenken, was Florentine mit entsprechendem Produktionsetat auf die Kinoleinwand zaubern könnte!

”Ninja” erscheint in Deutschland Ende März auf DVD und Blu-ray (geschnitten mit FSK-18-Freigabe, ungeschnitten mit dem Segen der Juristenkommission). Das dürfte in etwa zeitgleich zur Heimauswertung von “Ninja Assassin” sein. Ich kann nur jedem raten, das Joel Silver-Abfallprodukt im Regal stehen zu lassen und sich für den Ninjafilm ohne Dämonen, hektische Schnitte und Dialogszenen auf RTL-Fernsehfilm-Niveau zu entscheiden. “Ninja” wischt mit dem “Ninja Assassin” den Boden auf!"

Wertung: 4 von 5