Montag, März 27, 2006

Review: Nemesis 3

Gerade habe ich Basic Instinct 2 gesehen ... Schrott hoch 5! Unglaublich zäh, spannungsarm und konfus. Scheinbar wollte Sharon Stone ohne Rücksicht auf Verluste ein Comeback forcieren. Warum "Europas größte Filmzeitschrift" den gnädigen Querdaumen gezückt hat und sich im selben Heft darüber aufregt, wie "beschissen" doch das Original war, werde ich wohl nie verstehen. Das hat aber auch was Gutes für Albert Pyun, denn nach Basic Instinct finde ich seinen Nemesis 3 nun auf einmal gar nicht mehr so schlecht *g*

Dazu eine amüsante Momentaufnahme vom Ende eines Pressehefts nach der Vorstellung:


Im fünften Anlauf hat's endlich geklappt: Ich habe mir Nemesis 3 komplett angesehen. Jetzt verstehe ich endlich, warum die Erinnerung daran bereits kurz nach Ausleihen der VHS damals in der Videothek so schnell verblasst war. Nemesis 3 ist ein verdammt sinnloses, billig heruntergekurbeltes, ideenloses Stück Cyborg-Trash. War Teil 2 zumindest noch schön temporeich und hatte nette Actionsequenzen, ist Albert offensichtlich kurz darauf das Geld ausgegangen. Der "Film" beginnt mit einer bewusstlos in der Wüste liegenden Alex, die wegen einer Kopfwunde unter Gedächtnisverlust leidet. Sie schleppt sich bis zu einem Jeep, wo sie auf Farnsworth 2 trifft, der von den Cyborgs aus der Zukunft geschickt wurde, um Alex gefangen zu nehmen. Und zwar unbedingt lebend, denn mit Hilfe ihrer DNS will man die verhassten Menschen endlich vernichten. Häh???? Wieso hat dann Nebula, der Stubenfliegen-Predator aus Teil 2 noch krampfhaft versucht, sie abzumurksen? Naja, jedenfalls erinnert sich Alex nach und nach an die vergangenen Stunden - und zwar in blau eingefärbten Schnipseln aus dem zweiten Teil. Zwischendurch begafft Farnsworth, der munter zwischen seiner menschlichen Gestalt und einem sagenhaft schlechten CGI-Roboter hin und her switcht, die wehrlose Alex. Warum in diese Szenen auf Teufel komm raus Brechreiz erzeugende Computereffekte eingebaut werden mussten, weiß vermutlich nicht einmal der Regisseur selbst. Schließlich ballert Alex Farnsworth nieder und wir erleben, was "vor Filmbeginn" passierte (Gott sei Dank in Farbe!): Alex trifft auf eine ihrer genetischen Schwestern, Farnsworth rückt an, man trennt sich. Innerhalb von 24 Stunden soll Alex ihre Schwester wieder treffen, um gemeinsam mit ihr in die Zukunft zu reisen. Schafft sie das nicht, ist sie ein weiteres Jahr in Afrika gefangen. Scheinbar gibt es in der Gegend nur ein einziges Bauwerk, das als Kulisse herhalten muss: Der Großteil des folgenden Stumpfsinns spielt sich in der allseits bekannte Mine ab, die wir bereits aus dem Vorgänger zur Genüge kennen, und die hier als zwei verschiedene Bauwerke herhalten muss. Action gibt's keine. Alex trifft nur auf einen geistig zurückgebliebenen Typen der Marke "Unterwäsche-Model" und einen Söldner, mit denen sie gemeinsam vor den Cyborgs (erkennbar durch grün leuchtende Augen) flieht. Irgendwann darf dann sogar Freund Stubenfliege wieder auferstehen und sich in menschliche Form morphen, um Alex zu täuschen. Die schwachsinnigste Idee ist wohl das Fortbewegungsmittel der Cyborgs: Eigentlich ein normaler Offroad-Buggy, legt sich im Film ein beschissener Computereffekt drüber, sobald das Ding anfängt, sich zu bewegen. Besonders in der "rasanten" Verfolgungsjagd gegen Ende wirkt das unglaublich aufregend, wenn zwei verzerrte Bälle durch die Einöde kurven. Wenigstens kann Tim Thomerson, der in Teil 1 ebenfalls den Farnsworth spielte und hier um sein Leben chargiert, für einige Lacher sorgen. Anscheinend hat der sympathische Darsteller versucht, den Film so zu retten. Hat leider nicht ganz geklappt! In einem Interview sagte Regisseur Pyun, dass er seine Vision der Nemesis-Saga um 90% eindampfen musste, da keine Kohle mehr da war. Nicht einmal ein vernünftiges Ende gibt es: Absolut unmotiviert wird irgendwann der Bildschirm schwarz und zeigt uns einen Teaser auf Teil 4, in dem Alex mit Schulterpanzer und dicker Wumme durch die Zukunft stapft. Aber es sollte ganz anders kommen!

Fazit: Nemesis 3 gehört zum Bodensatz des Z-Films. Unglaublich öde Zeitverschwendung,

Wertung: 0,5 von 5

Sonntag, März 26, 2006

Nemesis flutscht nicht!

Zwar hatte ich in den letzten Tagen dank einer besch... Erkältung genug Zeit, mir den dritten Teil der Nemesis-Saga zwecks eines Reviews erneut anzusehen, doch irgendwie hat es auch beim vierten Anlauf nicht geklappt. Entweder bin ich eingeschlafen, musste aufs Klo rennen und hatte anschließend keine Lust mehr, mir das Werk in voller Länge reinzuziehen, oder mir ist eingefallen, dass ich die Zeit ja auch produktiver mit den vielen noch nicht durchgespielten Games verbringen könnte, die sich bei mir stapeln. Das gipfelte darin, dass ich die Nacht von Freitag auf Samstag in der Normandie verbrachte (Call of Duty 2) und anschließend noch bis 6 Uhr morgens bei Hexic Steinchen aufreihte. Naja, wenn alles gut geht, sollte die Review zum unglaublich öden Nemesis 3 bis spätestens Dienstag abend online sein. Das würde allerdings bedeuten, dass ich mir am Montag nach der Pressevorführung von Basic Instinct 2 evtl. noch den Albert geben müsste ... mal sehen! Jedenfalls ist die Trashcorner ab Mittwoch erst einmal dicht, weil ich dann zum einen mit THQ nach Chicago fliege und außerdem anschließend zwei Wochen Urlaub habe (Internet nur eingeschränkt vorhanden).

Dienstag, März 21, 2006

Kontakt zu Mr. Nemesis

Wow, das nenne ich Service: Gestern abend habe ich einfach mal auf gut Glück eine Mail mit ein paar Fragen an Albert Pyun geschrieben. Und was finde ich heute im Mail-Fach? Eine Antwort! Finde ich richtig sympathisch von Albert. Seine Antworten über Cyborgs, Aliens vom Highway und Brick Bardo (na, wer weiß Bescheid?) werde ich sicher noch in den folgenden Nemesis-Reviews unterbringen. Der gute Mann hat mir einen netten Einblick in seine Arbeitsweise gegeben *g*

Montag, März 20, 2006

Review: Nemesis 2 - Die Vergeltung

Für den zweiten Teil seiner Nemesis-Reihe stand Regisseur Albert Pyun weder der Hauptdarsteller des Vorgängers noch ein ähnlich großes Budget zur Verfügung. Auch in Sachen Drehbuch musste man anscheinend sparen, so dass Meister Pyun selbst zur Feder griff - und wer sich mit dem Oeuvre des Mannes auskennt, weiß, dass in solchen Situationen meist ganz üble Gurken das Resultat sind.

Die Story entführt uns zunächst in die Zukunft. Angesichts der mit einem Farbfilter aufgemotzten Stock Footage aus "Double Dragon" fühlen wir uns sofort heimisch. 73 Jahre nachdem Alex Rain (wir erinnern uns: der Held des ersten Teils) den Kampf gegen die Cyborgs verloren hat, vegetiert die Menschheit unter der Herrschaft der Maschinenwesen vor sich hin. Doch findige Wissenschaftler haben es geschafft, einen Super-Menschen herzustellen, dem sie den Namen Alex Rain geben. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem Superwesen um ein Baby - ein Mädchen, um genau zu sein. Um das zarte Geschöpf vor den Cyborgs in Sicherheit zu bringen, setzt sich Alex' Mutter zusammen mit ihrem Kind in eine miserabel über die Double-Dragon-Stadt kopierte Zeitkapsel und reist in die Vergangenheit. Aus Budget-Gründen finden sich Mutter und Kind aber nicht im Amerika der Gegenwart wider, sondern im von einem Bürgerkrieg zerrütteten Ostafrika. Nunja, man nimmt, was man kriegt! Die Mutter wird von finsteren Gesellen (Rebellen)abgemurkst, die auch Alex abmurksen wollen. Doch weil dann der Film bereits zu Ende wäre, kommen ein paar freundliche afrikanische Urbewohner zu Hilfe, die die Rebellen abmurksen und das Kind bei sich aufnehmen. Alex reift zu einer hübschen ... äh ... weiblichen ... ach was, zu einem muskelbepackten Etwas heran, das früher mit etwas Fantasie einmal eine hübsche junge Dame gewesen sein könnte. Was wir erblicken, ist die notdürftig bekleidete Bodybuilderin Sue Price, die sich dank Rasta-Frisur und Lendenschurz voll in den Stamm integriert hat. Oder doch nicht? Als sie nämlich in den Kreis der Krieger aufgenommen werden will, sagen einige der Jungs "Ist nicht, Alex. Du bist ne schwache Frau und hast am Herd zu stehen!". Woher wissen die eigentlich, dass sie Alex heißt? Die Mutter ist ja schließlich über den Jordan gegangen, bevor das Kind gefunden wurde. Egal, weiter geht's! So leicht lässt sich Alex nämlich nicht abspeisen: In einem Aufnahmeritual erlegt sie ein Wildschwein, macht im Zweikampf noch den Dorftrottel platt und wird zur Kriegerin ehrenhalber ernannt. Dummerweise haben die doofen Cyborgs nach 20 Jahren endlich herausgefunden, wo die letzte Hoffnung der Menschheit steckt und hetzen ihr den Kopfgeldjäger Nebula auf den Hals. Das Ding sieht aus wie eine Mischung aus Predator und Stubenfliege. Um das billige Kostüm etwas zu kaschieren, hat man per Computer einen billigen, verzerrenden "Schutzschild" über den Körper des Cyborgs gelegt, der aber alles nur noch viel schlimmer macht. Das Ding begibt sich auf die Suche nach Alex. Im Wrack der Zeitkapsel, das man ihr zeigt (naja, eigentlich ist das nur ein in der Erde verbuddelter Metallquader), findet sie ein mächtig großes Messer, das über einen Laserpointer verfügt und hübsch rot glühen kann. Wow! Ein Messer mit Zielvorrichtung - so was will ich auch! Rambo wäre verdammt neidisch. Was folgt, ist eine Verfolgungsjagd, die den Großteil des restlichen Films ausmacht: Der Cyborg rennt hinter Alex her, die unterwegs ein paar Mädchen aufgabelt, die scheinbar ein Flugzeug haben. DIE Gelegenheit, dem furchtbaren Cyborg zu entkommen! Dummerweise steht das Ding auf einem verlassenen Minengelände, auf dem sich auch Rebellen eingenistet haben. Pyun zaubert während der folgenden Schießereien ein paar ziemlich schicke Einstellungen aus dem Hut, lässt Sue Price mit Raketenwerfern beschießen, und für einige hübsche Pyro-Effekte hat das Budget auch noch gereicht. Jedenfalls entpuppt sich das "Flugzeug" nach all den Strapazen als windiger Segelflieger mit Fahrrad-Hilfsmotor, und Alex wird sogar noch über's Ohr gehauen, als die selbstsüchtige Kuh, die vorher ihre Schwester opferte, um die eigene Haut zu retten, alleine damit abhaut. Doch was macht die dumme Schlampe? Statt sich in Sicherheit zu bringen, kreist sie mit leckem Tank über dem Minengelände, während Alex sich mit dem Cyborg (endlich ohne Computer-Schutzschild ... wobei das auch nicht viel besser aussieht) einen letzten Kampf liefert. Als der Blechmann vom Laser-Ziel-Messer tödlich verwundet abnippelt stürzt das Fluggerät noch B-Film-typisch hinter einem Hügel ab und geht in Flammen auf. Schon toll, wie viel Sprit so ein kleiner Tank fassen kann! Alex wird von einem Militärjeep aufgesammelt und fährt dem dritten Teil entgegen, der sich durch einen Computereffekt ankündigt, der über den Bildschirm huscht. Ach ja: Wie soll die genetisch veränderte Alex eigentlich die Menschheit in der Zukunft retten? Schießt sie Blitze aus den Augen, um alle Cyborgs zu verschrotten oder legt sie einen Striptease hin, auf dass den Maschinen die Schaltkreise durchbrennen? Wir wissen es nicht. Aber vielleicht ... nur vielleicht ... lüftet ja der dritte Teil dieses Geheimnis!

Fazit: Billige, aber dennoch temporeiche und in den Actionszenen hübsch anzusehende Fortsetzung. Gar nicht mal schlecht.

Wertung: 3 von 5

Als kleinen Bonus gibt's das Nemesis-Thema zum runterladen:
Hier klicken.

Sonntag, März 19, 2006

Kurz und knapp: "Final Destination 3" und "The Hills have Eyes"

Jaja, eigentlich sollte hier eine Review zu Nemesis 2 stehen. Ich arbeite dran *g*
Diesmal sind mir die Fantasy Filmfest Nights dazwischen gekommen. Genauer gesagt, nur eine davon. Statt den Sonntag komplett im Büro zu verbringen, habe ich mir nämlich kurzentschlossen zwei der insgesamt sechs Filme angesehen, die im Rahmen des Filmfest-Teasers gelaufen sind.

Final Destination 3
Wer die beiden Vorgänger kennt und liebt, wird auch mit dem dritten Teil glücklich werden. Die bewährte Formel der äußerst kreativen Todesszenen wird hier erfolgreich fortgeführt. Allerdings sind die Handlungsszenen dazwischen etwas zäh. Hat trotzdem Spaß gemacht und stellenweise ganz gut gesplattert ;-)

Wertung: 3 von 5

The Hills have Eyes
Uff! Was für ein Hammer-Film! Im Prinzip handelt es sich um ein 1:1 Remake des Originals von Wes Craven (Hügel der blutigen Augen, 1977), allerdings wurde die Neuauflage von Regisseur Alexandre Aja (High Tension) besonders zum Ende hin etwas erweitert und übertrifft Cravens Frühwerk bei weitem. Die kranke Atmosphäre des Vorbilds ist erhalten geblieben, das Mutanten-Makeup kann sich sehen lassen, und in Sachen Splatter habe ich seit langer Zeit nichts Vergleichbares im Kino erlebt. Wer auf das Terror-Kino der 70er steht und von aktuellen Neuauflagen wie Texas Chainsaw Massacre eher enttäuscht war, sollte sich den Film unbedingt ansehen. Macht aber nur nicht den gleichen Fehler wie ich und seht euch vorher das Original an. Dadurch geht die ganze Spannung flöten, weil es sich wie gesagt beinahe um eine exakte Kopie handelt.

Wertung: 5 von 5

Dienstag, März 14, 2006

Review: Species 3

Bevor ich mich den weiteren Teilen der Nemesis-Saga widme *schauder*, habe ich etwas nachgeholt, was ich bisher immer vor mir her geschoben habe: Species 3! Die Tatsache, dass der Film eine Videopremiere ist und Natasha Henstridge nur eine kleine Cameo-Rolle übernahm, hat mich nicht gerade darin bestärkt, mir das Ding anzusehen. Hinzu kam die Story, die mit den bisherigen Teilen nicht besonders viel zu tun hat. Wir erinnern uns: Am Ende des bescheuerten, aber unterhaltsamen, zweiten Teils der Reihe lag Eve (Natasha Henstridge) tot auf einer Bahre. Genau dort setzt "Teil 3" ein: Der Militär-Truck mit der toten Alien-Frau wird von einem College-Professor entführt, der Wind von den Experimenten mit außerirdischer DNS bekommen hat. Gerade als der Professor den Fahrer mit Waffengewalt dazu überreden will, ihm den Truck zu überlassen, poltert es auf der Ladefläche. Eve ist noch am Leben und gebiert ein Kind. Doch was tut der hässliche Knabe mit dem Krankenhaus-Kittel im Fahrzeug? Und warum erwürgt er Eve mit seiner Zunge? Später finden wir heraus, dass er zu einer Mischlingsrasse gehört, die sich anscheinend auf der Erde breit gemacht hat. Vorher schnappt sich allerdings der Professor das Baby und nimmt es mit nach Hause. Schnitt auf ein Fabrikgelände. Was haben solche Orte an sich, dass B-Produktionen sie immer wieder als Kulisse nehmen? Egal. Wir bekommen einen Reaktor gezeigt, der die Zukunft der Energiegewinnung sein soll. In Wirklichkeit ist der Reaktor nur eine schlechte Computergrafik, die über einen Greenscreen gelegt wurde. Scheinbar hat man sehr sparsam mit dem Geld für Effekte umgehen müssen - anders lassen sich das Wackeln und die Störstreifen am unteren Rand des einkopierten Bildes wohl kaum erklären. Auf jeden Fall ist der Reaktor so heiß wie die Sonne und wird nur durch Magnetfelder im Zaum gehalten. Andernfalls würde es zu einer unglaublichen Katastrophe mit kosmischen Ausmaßen kommen, die das Raum-Zeit-Kontinuum über den Haufen werden könnte. Okay, es ist nicht ganz so dramatisch, aber eben "Katastrophe! Weltuntergang!"-Zeug. Uff! Naja, eigentlich soll diese Szene auch nur den ambitionierten Studenten Dean einführen, der das Projekt leiten darf und zu spät zur Biologievorlesung kommt. Dreimal dürft ihr raten, wer sein Dozent ist ... richtig: Mr. Alienbaby-Entführer! Der bekommt Wind davon, dass der superschlaue Dean Ahnung von Genetik hat und bekommt zufällig mit, dass der Dekan die Mittel für die Reaktorforschungen streichen will. Als der Dekan dann beim Professor zu Hause rumschnüffelt, ertappt er die frisch verpuppte Außerirdische dabei, wie sie splitterfasernackt durch das Haus spaziert. Sie hört auf den Namen Samantha, sucht (wie alle Außerirdischen) nach einem Partner und will zunächst ein Kind vom Dekan. Als sie sich den alten Knacker genauer ansieht, ändert sie aber verständlicherweise ihre Meinung und weist ihn ab. Der fühlt sich gekränkt und will sie vergewaltigen. Sam morpht schnell in ihre Alien-Form und bohrt dem Dekan zwei Stacheln in die Schädeldecke. Inzwischen hat der Professor Besuch von einem Alien-Mischling bekommen, der an einer Immunschwäche leidet: Durch irdische Krankheitserreger geschwächt fängt er an, zu blubbern und stirbt schließlich, als Tentakel aus seinem Bauch herausplatzen. Welchen Zweck erfüllen die Dinger eigentlich? egal, soll wohl nur eklig aussehen. Zusammen mit Dean untersucht er die Leiche und beschließt, den Alien in handlichen Stückchen mit nach Hause zu nehmen, um Experimente durchzuführen. Dort angekommen, finden die beiden den toten Dekan auf dem Boden. Was tun? Genau: Das einzig richtige ist, die Leiche in einem See zu versenken. Dort wird sie niemand finden. Es wird auch keinem auffallen, dass der Typ nicht mehr zur Arbeit erscheint. Es wird auch niemand die Polizei einschalten. Und die wird auf gar keinen Fall im See nach der Leiche suchen. Ab hier wird's erstmal langweilig (nicht, dass der Film bis jetzt außerordentlich spannend gewesen wäre) : Dean verkuckt sich in Samantha, die unternimmt Ausflüge in die Stadt, treibt sich auf Studentenparties rum und trifft auf die Alien-Mischlinge. Die haben nämlich irgendwie mitbekommen, dass der Professor Samathas Eierstöcke entnommen hat (als sie schlief ... so hat sie nämlich nichts davon gemerkt! Aaaargh!). Mit Hilfe der Dinger wollen die Mischlinge ihre Immunschwäche beseitigen und setzen alles daran, sie in die Finger zu bekommen. Bei einem kampf im Labor wird der Prof von einem Stachel an die Wand genagelt und haucht sein Leben aus. Was ist eigentlich in der Zwischenzeit mit dem Reaktor passiert? Gar nichts, der dient nämlich jetzt als Kulisse für den Showdown. Das ganze ist wahnsinnig spektakulär, mit Riesenbudget gefilmt und echt spannend! Oh, Moment ... ich bin ja immer noch bei Species 3. Also, das ganze ist verdammt unspektakulär und ziemlich billig runtergekurbelt. Samantha und ein weiblicher Alien-Mischling sind hinter den Eierstöcken her. In einer wahnsinnig spannenden Sequenz fallen die Eierstöcke in den Reaktor und der Mischling hinterher. Allerdings kann Dean seine Samantha gerade noch festhalten und bastelt ihr schließlich aus dem Genmaterial, das der Professor zu Forschungszwecken in seinem völlig verwüsteten Labor gehortet hatte, einen knackigen Alien-Gatten. Die beiden ziehen mit Camping-Ausrüstung los, um in der Wildnis zu leben. Ach, ist das nicht herzallerliebst? Wie Deans Kumpel bei der Abschiedsszene schlauerweise bemerkt, ist aber doch die Welt in Gefahr, wenn die beiden sich paaren. Kein Problem: Dean, der Teufelskerl, hat nicht nur einen perfekten, muskulösen Göttergatten erschaffen, nein, er hat ihn auch noch unfruchtbar gemacht! Und als die beiden Hand in Hand in den Sonnenuntergang marschieren, komme ich nicht von dem Gedanken los, dass Species 3 möglicherweise ursprünglich als Pilotfilm zu einer Serie gedacht war. Man stelle sich nur die Möglichkeiten vor: Dean, Samantha und ihr Klon-Gatte kämpfen gegen die Alien-Mischlinge und finden nebenbei den Schlüssel zur Unsterblichkeit. Irgendwie fühle ich mich gerade unangenehm an die beiden TV-Fortsetzungen zu Universal Soldier erinnert.

Fazit: Belangloser Billig-Mist, der keinerlei Daseinsberechtigung hat.

Wertung: 1 von 5

Dienstag, März 07, 2006

Review: Nemesis (Teil 1)

Oh Mann, wer hätte das gedacht: Uwe Boll hat keine Himbeere bekommen. Es muss also doch Filme geben, die schlechter als Bolls Werke sind! In den letzten Tagen hatte ich leider so gut wie keine Zeit, mir Filme anzusehen. Okay, ich war dieses Jahr zum ersten Mal im Kino, um mir das "Underworld" Double Feature anzusehen (Teil 2 rockt!). Aber abgesehen davon war wirklich nicht viel los. Deshalb gab es logischerweise auch keine Reviews. Das soll sich nun aber wieder ändern! Mit Albert Pyuns "Nemesis"-Reihe mache ich mich nun an eine vierteilige Review-Serie. Hoffentlich überlebe ich den Schrott ... besser werden die Teile nämlich mit steigender Nummer hinter dem Titel nicht.

Vielleicht ist der eine oder andere schon mit Werken von Albert Pyun in Berührung gekommen. Wer auf B-Action steht, hat zumindest schon "Cyborg" mit Van Damme gesehen (oder etwa nicht? miserabel!). "Nemesis" bedient sich einer ähnlichen Thematik wie der Van-Damme-Klopper. Nämlich einer düsteren Zukunft und der wichtigsten Zutat bei einem Pyun-Film: Cyborgs! Hauptfigur Alex Rain, gespielt von Kickboxer Olivier Gruner, ist nach diversen Schießereien mit Gesetzesbrechern (Alex ist nämlich ein Cop) mehr Maschine als Mensch. So gut wie jeder Körperteil wurde durch mechanische Ersatzteile ersetzt. Gleich zu Beginn des Films liefert sich Alex (nach Stock-Footage-Einsatz von Los Angeles aus "Double Dragon"!!!) mal wieder einen harten Kampf mit Rebellen, die etwas gegen die von Maschinen unterwanderte Regierung haben. Dabei zeigt Regisseur Pyun, dass er trotz knappen Budgets in der Lage ist, einen Film interessant aussehen zu lassen: Durch Farbfilter wird geschickt kaschiert, dass der Schauplatz eigentlich nur eine triste Kiesgrube ist, und die irrwitzige "Kugel-Kamera" lässt den Zuschauer quasi als Projektil durch die Luft sausen (bis hin zum Einschlag: Kaboom!). Wahnsinn! Die Rebellen sind in der Überzahl und zerballern Alex' neue Implantate. Obwohl die Sequenz gleich zu Beginn gezeigt wird, hätte man daraus auch einen wunderbaren Showdown basteln können. Es spricht für Pyun, dass er dem Zuschauer sozusagen ins Gesicht springt und sagt "Sieh her, ist das nicht cool? Und dabei ist das erst der Anfang!"
Im weiteren Verlauf der Gecshichte quittiert der ausgebrannte und von Selbstzweifeln geplagte Alex den Dienst, wird aber von hohen Tieren der Regierung erpresst und wieder auf die Jagd nach Rebellen geschickt: In den Ersatzteilen, die sich in seinem Körper befinden, ist eine Bombe versteckt, die per Fernzündung jederzeit zur Explosion gebracht werden kann. Im Klartext: "Du tust, was wir dir sagen, oder endest als kleiner Krater in der Landschaft." Als exotische Kulisse des Films halten die Philippinen her, was eine willkommene Abwechslung zu typischen B-Drehorten wie beispielsweise Osteuropa ist. Pyun nutzt geschickt alte Industriehallen oder andere Ruinen, um spektakuläre Actionszenen und Explosionen zu inszenieren, die sich auch auf der Kinoleinwand gut machen würden. Die letzte halbe Stunde wird für eine rasante Hetzjagd genutzt, die ihr effektreiches Ende in luftiger Höhe und unter Einsatz von charmanten Stop-Motion-Tricks findet: Der Zweikampf zwischen Alex und einem Terminator-ähnlichen Cyborg gefällt mir besser als so manche seelenlose CGI-Schlacht, wie man sie in letzter Zeit ständig vorgesetzt bekommt. Trotz einiger zäher Stellen ist "Nemesis" gelungene Action-Unterhaltung, die man dank toller Explosionen, vieler bekannter B-Darsteller (um mal ein paar Namen in den Raum zu werfen: Cary Hiroyuki Tagawa, Tim Thomerson, Brion James, Thomas Jane, Marjean Holden, Sven-Ole Thorsen, Branscombe Richmond, Vincent Klyn) und einiger heftiger Shootouts immer wieder gerne anschaut.

Fazit: Gekonntes Plagiat bekannter Vorbilder, das aber auch eigene Ideen in den Action-Cocktail einbringt.

Wertung: 4 von 5

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Als Beiprogramm empfehle ich das informative Interview mit Albert Pyun, das die Jungs der Website www.dasmanifest.com vor kurzem führen durften: KLICK