Mittwoch, Mai 31, 2006

Review: Revenge of the Warrior - Tom Yum Goong


Im Juli kommt er in die Kinos, diese Woche durfte ich ihn mir schon in der Pressevorstellung ansehen: "Revenge of the Warrior", der neue Film mit Thailands Jackie-Chan-Konkurrenten Tony Jaa. Um eines vorweg zu nehmen: Wer Jaas Erstling "Ong-Bak" nicht mochte, wird mit ziemlicher Sicherheit auch durch seinen neuen Film nicht zum Fan. Alle anderen kommen dagegen voll auf ihre Kosten! Während der Vorführung verließ übrigens ein Vertreter der Presse den Saal nach etwa 20 Minuten. Finde ich unprofessionell, kann ich aber in Anbetracht der Umstände, dass die Dame wohl kaum etwas mit dem Genre anfangen konnte, einigermaßen nachvollziehen.
Die Story ist so simpel, dass sie in einen (etwas gedehnten) Satz passt: In Thailand werden zwei heilige Elefanten geklaut und nach Australien verschifft, was deren Hüter gar nicht leiden kann - er reist hinterher und bricht jede Menge Knochen. Damit ist tatsächlich alles zur Handlung gesagt. Eigentlich ist die Story auch nur langweiliges Beiwerk, das die unglaublichen Kampfszenen lose miteinander verbindet. Ehrlich gesagt habe ich schon lange nicht mehr eine dermaßen zusammenhanglos und lückenhaft aneinandergeklatschte Handlung im Kino bewundern dürfen. Das könnte allerdings auch damit zusammenhängen, dass ich die internationale Fassung gesehen habe, die um gut 15 Minuten an Dialogen und Handlung gekürzt wurde. Sehr nett fand ich auf jeden Fall eine kurze Szene am Flughafen von Sydney, als Tony Jaa mit einem Jackie-Chan-Double zusammenstößt und man sich verwirrt gegenseitig ansieht.
Ist aber auch egal, da die Kampfszenen laut Verleih unangetastet blieben. Und das ist ja eigentlich der Grund, weshalb man sich so einen Film überhaupt ansieht! In Sachen Martial Arts bläst der Film alles weg, was in letzter Zeit zu sehen war. Besonders eine mehrminütige Sequenz, in der sich Tony Jaa im Tom-Yum-Goong-Restaurant mehrere Stockwerke hinaufkämpft, ist ziemlich beeindruckend, da sie aus nur einer Einstellung ohne Schnitte besteht. Für ausgefeilte Choreographie ist da natürlich keine Zeit, aber auch dafür ist gesorgt: Der Kampf gegen einen Capoeira-Fighter in einem brennenden Tempel gehört mit zum Besten, was ich bisher an Martial-Arts-Szenen in einem Film bewundern durfte! Auch den spektakulären Endkampf, in dem sich Jaa Elefantenknochen an die Unterarme bindet und gegen vier Muskelprotze antritt, sollte man gesehen haben. Ein weiteres Highlight ist die Szene, in der er sich alleine einer Übermacht von Handlangern stellt und einem nach dem anderen mit lautem Knacken diverse Gliedmaßen bricht. Erinnert etwas an die Crazy-88-Szene aus "Kill Bill" oder einen ähnlich gearteten Massenkampf aus der "Fist of the North Star"-Realverfilmung mit Gary Daniels. Mit dem kleinen Unterschied, dass die genannten Beispiele bei weitem nicht so spektakulär wirkten. Ich könnte noch eine ganze Weile so weitermachen, aber belassen wir's dabei. ich denke, die Grundaussage "Es gibt verdammt coole Kämpfe zu sehen" habe ich rübergebracht ;-)
Muss man sich den Film im Kino ansehen? Hmm... schwierig! Zwar wirken die Kämpfe auf der großen Leinwand unglaublich cool, aber angesichts der teilweise nicht nachvollziehbaren und etwas verwirrenden Handlung, die die Action immer wieder unterbricht, wäre mir ein Eintrittspreis von knapp 9 Euro wohl etwas zu hoch. Am besten ist der Film für die ermäßigten Kinotage geeignet, an denen man nur die Hälfte zahlt. Oder man wartet einfach auf die DVD, bzw. importiert sich eine ungeschnittene Fassung aus Asien. Was natürlich ein Vielfaches des Kinopreises kostet. Zwickmühle! Gesehen haben sollte man ihn aber auf jeden Fall, wenn man auf Martial Arts steht.

Fazit: Spektakuläre Action ohne Drähte oder Computereffekte, dafür mit schwacher Handlung. Für Fans von Martial-Arts-Filmen trotzdem auf jeden Fall ein "Must see"!

Wertung (Film insgesamt): 3,5 von 5
Wertung (nur Action): 5 von 5

Dienstag, Mai 30, 2006

Review: House of the Dead 2 - Dead Aim


Ja, genau: Es gibt eine Fortsetzung zu Uwe Bolls Mega-Trash "House of the Dead"! Bisher aber leider nur als US-Import. Die gute Nachricht: Unser Uwe hat nichts damit zu tun. Die schlechte Nachricht: Auch im zweiten Anlauf ist kein guter Film dabei herausgekommen. Dass das Resultat dabei dennoch besser ist, als das unsägliche Bollwerk, ist allerdings kein Wunder, denn auch wenn ein zugekokstes Wiesel Regie geführt hätte, wäre ein besserer Film dabei herausgekommen. Coolness-Punkte gibt es für den Audiokommentar, der mit den Worten "Keine Angst, wir haben keine Spielszenen reingeschnitten" beginnt. Auch sonst haben die Macher nicht mit Humor gespart, und blenden nach der ersten Zombie-Attacke und den Credits die Untertitel "29 Days later" ein. Ein, wie ich finde, durchaus gelungener Gag (wir erinnern uns: da war doch so ein britischer Film mit dem Titel "28 Days later").

Die "Story" führt den Drehbuch-Wahnsinn des ersten Teils fort: Rudy Curien, der einzige Überlebende des Insel-Gemetzels, schafft es, seine tote Freundin wiederzubeleben. Zum Dank tötet sie ihn. Rudys Vater (Sid Haig aus "The Devil's Rejects" in einem Mini-Auftritt) ist Universitätsprofessor und versucht, mit Hilfe des Genmaterials der blonden Untoten seinen Sohn ins Leben zurückzuholen. Doch die Experimente gehen natürlich schief und ein unfreiwilliges Versuchsobjekt (natürlich weiblich, jung und gut gebaut) verwandelt ihn ebenfalls in einen Zombie. Innerhalb besagter 29 Tage wird die Uni von Zombies überrannt. Nun ist es an der Zeit, die Eingreiftruppe AMS ins Spiel zu bringen: Die angebliche Spezialeinheit stellt sich beim Säubern des Campus aber denkbar trottelig an und wird innerhalb kürzester Zeit dezimiert. Die verbleibenden Helden müssen nicht nur um ihr Überleben kämpfen, sondern auch den ursprünglichen Zombie finden, um aus seinem Blut ein Heilmittel zu gewinnen. Zu allem Überfluss ist die Zeit begrenzt, denn das Militär hat bereits eine Rakete losgeschickt, um den Campus einzuebnen.

"House of the Dead 2" erlebte seine Premiere wie so viele andere aktuelle B-Movies auch im US-Kabelfernsehen. Dennoch gibt es einige nette Splattereffekte und unappetitliche Szenen, die den Zuschauer dankbarerweise vor dem Einschlafen bewahren. Ich frage mich, welche Drogen Drehbuchautor Mark Altman genommen hat, als er das Script verfasste. Meine absolute Lieblingsszene ist nämlich an Hirnrissigkeit nicht mehr zu überbieten: Die superstarke Spezialeinheit flieht vor den Zombies in einen Raum, der sich als Sackgasse entpuppt. Nur ein kleiner Lüftungsschacht führt nach draußen. Das Gitter vor diesem Schacht stellt sich allerdings als riesiges Problem dar: Wie soll man als super-elitär ausgebildeter Regierungsagent ein offensichtlich aus Plastik gefertigtes Gitter entfernen? Mit der Schrotflinte wegpusten? Nein, wäre zu einfach! Es einfach aus der Wand reißen? Zu unspektakulär! Was machen unsere Helden? Einer reibt sich mit Zombie-Blut ein, um nicht gerochen zu werden, und schleicht sich durch die Zombiemassen, um das Gitter von der anderen Seite aufzudrücken! *patsch* Unwillkürlich landet die Handfläche auf meiner Stirn.

Für eines war der Film aber gut: Ich weiß jetzt endgültig, dass die angekündigte TV-Serie zu "Blade" nur Murks werden kann. Hauptdarsteller Sticky Fingaz (Argh, alleine beim Namen bekomme ich Krämpfe!) spielt nämlich auch in "House of the Dead 2" mit und beweist eindrucksvoll, dass er nicht die Spur von Talent besitzt. Gott sei Dank gibt er bereits nach relativ kurzer Laufzeit den Löffel ab und erspart uns sein pseudocooles Herumgehampel für den Rest des Films. Ernsthaft: Wie kann man so ein halbes Hemd als Blade casten? Ich geb ja zu, dass ich von den "Blade"-Filmen eigentlich nur den zweiten Teil mochte, aber eine Figur, die sich weltweit großer Beliebtheit erfreut, durch ein solch fragwürdiges Casting in den Dreck zu ziehen, hätte nicht sein müssen. Der Kerl kommt nicht einmal in die Nähe von "Mr. Cool" Wesley Snipes!
Das isser: Sticky Fingaz! (zugegeben: er macht auf dem Bild einen soliden Eindruck)

Fazit: Besser als der erste Teil, aber trotzdem Müll. Kann man sich durchaus einmal anschauen... danach verspürt man aber garantiert nie wieder den Reiz, das Teil in den DVD-Player zu legen!

Wertung: 1,5 von 5

Donnerstag, Mai 25, 2006

Coming Attractions

Mittlerweile haben sich viele Review-würdige DVDs angesammelt, von denen ich einige wahrscheinlich demnächst noch ausführlich besprechen werde. Hier mal eine kleine Auswahl.

House of the Dead 2: Noch bescheuerter als Uwe Bolls Erstling. Aber genau das macht ja eigentlich die Faszination aus!
BloodRayne: Die unrated Fassung des Bollwerks bietet mehr Blut als die Kinofassung und einen amüsanten Audiokommentar ("Aim Uwe, se daireckter. Juh kenn reckognais mie fromm mai tschörmen ecksennt.").
Future War: Aushilfs-Van-Damme Daniel Bernhardt kämpft ohne Budget gegen posierliche Gummi-Dinosaurier. Echt übel!
Con Air: Der unrated extended Cut macht den Film nicht wirklich besser.
Delta Force 3: Mieser Nachfolger der Chuck-Norris-Ballerorgien. Vielleicht mach ich mal ein Triple Feature...
Fifty/Fifty: In Deutschland bekannt als "Double Force". Peter Weller und Robert Hays kämpfen mit viel Wortwitz gegen einen Diktator.
Zorro: Alain Delon schwingt in der schwarzen Rächerkluft den Degen. Hatte ich aus meiner Kindheit besser in Erinnerung. Soundtrack von Oliver Onions!!
Gleaming the Cube: Lief früher unter dem Titel "Gleaming Heart". Christian Slater klärt als Skater den Mord an seinem Adoptivbruder auf. Coole Skateboard-Szenen mit Tony Hawk und Co!

Review: X-Men 3


Im Vorfeld wurde der Film ja wegen des neuen Regisseurs wo's nur geht schlecht gemacht (vor allem von Harry Knowles und der "Ain't it Cool"-Crew). Deshalb ging ich mit gemischten Gefühlen ins Kino und erwartete nichts besonderes. Warum Bryan Singer die Franchise verließ und lieber die "Superman"-Fortsetzung, die eigentlich keine Fortsetzung sein müsste, in Angriff nahm werde ich wohl auch nie verstehen. Nun ja. Jetzt hat also Brett Ratner (Rush Hour, Roter Drache) den (vorläufig) letzten Teil der "X-Men"-Reihe gedreht. Ratner ist ein solider Handwerker. Nicht mehr und nicht weniger. Und dementsprechend ist auch "X-Men 3" ausgefallen: Hervorragend inszeniert, aber nicht ganz so gelungen wie die Vorgänger. Schuld daran hat nicht der Regisseur, sondern vielmehr das Drehbuch, das gerne ein Epos sein möchte, aber etwas darunter leidet, dass es einen Tick zu oberflächlich ausgefallen ist und nicht so ganz weiß, was es mit all den Charakteren anstellen soll. Das mag eventuell auch daran liegen, dass die Arbeiten an dem Film ziemlich gehetzt abliefen, da man bereits vor Drehbeginn einen Starttermin gesetzt hatte, um noch vor Superman in die Kinos zu kommen. Comic-Puristen werden sich außerdem über die stark vereinfachte Version der Phoenix-Saga ärgern. Aber wenn wir ehrlich sind, würden außerirdische Wesen, wie sie damals in den Comics vorkamen, nicht in die Kinoversion der X-Men passen. Für alle Nichtkenner die ultrakurze Zusammenfassung aus dem Gedächtnis (ist schon etwas länger her, sorry für etwaige Fehler): In den Comics bemächtigt sich ein Energiewesen des Körpers von Jean Grey und richtet als Dark Phoenix Chaos an. Später erlangt Jean die Kontrolle über ihren Körper zurück und wird zu Phoenix. Im Film hat Jean einfach zwei Persönlichkeiten, was auf eine Vorsichtsmaßnahme von Professor X zurückgeht: Um die ungemein starke Mutantin vor sich selbst zu schützen, schottet er ihr böses zweites Ich, das er Phoenix nennt, von der guten Jean ab. Doch nach den traumatischen Ereignissen des zweiten Teils übernimmt Phoenix die Kontrolle.
Ich wurde auf jeden Fall sehr gut unterhalten, was vor allem an den temporeichen Actionszenen liegt, die direkt aus einem Superhelden-Comic stammen könnten. Vor allem die Szene, in der Magneto mit brennenden Autowracks um sich wirft, fand ich ziemlich klasse! Konzipiert wurde "X-Men 3" als Abschluss einer Trilogie. "Der letzte Film der Reihe", wie Ratner nicht müde wurde, in Interviews zu betonen. Dementsprechend finden einige Figuren den Tod, während andere von einer geheimnisvollen Medizin, die das Mutanten-Gen unterdrückt, all ihrer Kräfte beraubt werden. Die Wahl der Charaktere, die das Schicksal auf die eine oder andere Weise hart trifft, finde ich dabei ziemlich interessant, und zumindest in einem Fall hätte ich es nicht erwartet. Am Ende scheint die Geschichte um Magneto und seine Bruderschaft abgeschlossen, doch kurz bevor der Abspann beginnt, zeigt uns eine kleine Szene, dass vielleicht doch nicht alles vorbei ist. Man hat sich auf jeden Fall eine Hintertür für mögliche Fortsetzungen offen gehalten. Und ganz ehrlich: So richtig hat wohl auch niemand damit gerechnet, dass nach Teil 3 wirklich nichts mehr kommt!
Die Effekte sind hervorragend. Vor allem bei einer Szene zu Beginn war ich ziemlich beeindruckt davon, wie die Tricktechniker Professor X und Magneto um 20 Jahre verjüngt haben. Ansonsten fliegt viel durch die Luft, es gibt Explosionen, Wasserwände und Blitzgewitter. Allerdings sieht nicht alles gut aus, was da so "durch die Gegend fliegt": Bei den comichaft überzogenen Sprüngen der X-Men hat man sich auf die gute alte Drahtseil-Technik verlassen statt am Computer zu tricksen. Und das sieht teilweise recht lächerlich aus! Wer aber mit der eher oberflächlichen Story und einigen Ausfällen bei den Effekten leben kann, bekommt einen actionreichen Superhelden-Film zu sehen, der prächtig unterhält und Lust auf mehr macht. Ein gelungener Abschluss der (ersten?) X-Men-Trilogie. Ach ja: Unbedingt bis nach dem Abspann im Kino bleiben - da kommt noch was!

Fazit: Gelungener Superhelden-Film, der etwas unter dem oberflächlichen Drehbuch leidet. Trotzdem kurzweilige Unterhaltung.

Wertung: 4,5 von 5

Mittwoch, Mai 17, 2006

Steven Seagal

Tja, diese Woche wird's wohl doch nichts mehr mit "House of the Dead 2". Keine Zeit!

Letztens habe ich das neueste Werk meines einstigen Helden Steven Seagal gesehen. "Mercenary for Justice" reiht sich fast nahtlos in die Reihe der anderen austauschbaren Videopremieren ein, die Mr. Seagal in letzter Zeit ablieferte. Und langsam kann ich mir das Trauerspiel echt nicht mehr ansehen: Der Kerl versucht gar nicht erst, in Form zu kommen, sondern geht immer mehr in die Breite. Besonders durchtrainiert war Steven noch nie, aber aus dem Seagal von heute könnte man bestimmt 3 Seagals zu Zeiten von "Nico" machen. Auch das Schauspielern versucht er nicht einmal mehr. In seinen früheren Filmen ließ er zwar auch jegliches Talent vermissen, aber man kann zumindest erkennen, dass er engagiert an die Sache ran gegangen ist. Heute spult er teilnahmslos seinen Text ab, lässt sich bei Kämpfen doubeln, kassiert seine Gage und macht sich an den nächsten Film. Steven, was ist bloß aus dir geworden? Immerhin warst du mal so populär, dass eine Actionfigur von dir auf den Markt kam. Vielleicht sollte er das zweite Kinn, das er sich mittlerweile zugelegt hat, von einem Bart überwuchern lassen und sich mit einem dünnen blonden Partner zusammentun, um als Komödienstar Karriere zu machen ... das hat früher bei zwei Italienern namens Spencer und Hill auch geklappt ;)

Seagal damals: Schlank und agil - wie man es von einem Actionstar erwartet.

Seagal heute: Ob er sich ab und zu heimlich "Nico" ansieht und weint?

Montag, Mai 15, 2006

Akute Zeitnot

Uff! Letzte Woche war die Hölle. Dank der E3 habe ich 7 Tage im Büro verbracht (67,5 Stunden, um genau zu sein). Da blieb leider keine Zeit für Filmreviews. Ich hoffe aber, diese Woche noch mit "House of the Dead 2" abrechnen zu können. Und die Unrated Fassung von "BloodRayne" ist auch schon unterwegs! *freu*

Sonntag, Mai 07, 2006

Review: Dungeons & Dragons 2


So langsam will ich mal den ganzen Schmodder auswerten, den ich von meinem Trip in die USA mitgebracht habe. Den Anfang macht, man glaubt es kaum, die Fortsetzung zum Fantasy-Trash "Dungeons & Dragons". Wenn ihr davon noch nichts gehört habt, ist das kein Wunder: Der Film wurde für wenig (und ich meine wenig!) Geld in Litauen runtergekurbelt und hat seine Premiere im US-TV erlebt. Mit dem Vorgänger hat "Dungeons & Dragons: Wrath of the Dragon God" nur entfernt zu tun: Viele, viele Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teils gelingt es dem finsteren Damodar (Bruce Payne, diesmal ohne blaue Lippen), sich des Fluchs zu entledigen, der auf ihm lastete. Ich weiß zwar nicht mehr genau, was mit ihm am Ende von Teil 1 passierte, aber ich kann mich noch an lustige kleine Drachen erinnern, die aus seinen Ohren züngelten, und dass er ziemlich tot war. Aber gut, dann lastet eben ein Untoten-Fluch auf ihm. Jedenfalls will Damodar ein geheimnisvolles Artefakt an sich bringen, mit dessen Hilfe er einen schwarzen Drachen erwecken kann, der in einem Berg oberhalb der Stadt Ismir einen langen Winterschlaf hält. Die Bewohner Ismirs kommen dem Plan allerdings auf die Schliche und stellen einen Abenteurertrupp zusammen, der sich der Sache nach bester Pen&Paper-Rollenspielmanier annehmen soll. Natürlich wird die Gruppe im Laufe des Films immer weiter dezimiert, und auch der finale Angriff des schwarzen Drachen auf die Stadt darf nicht fehlen.
Das Ganze sieht weniger wie ein Kinofilm, als vielmehr wie ein Live-Rollenspiel aus, bei dem die Darsteller in nette Kostüme gesteckt wurden und sich dann stellenweise ziemlich unbeholfen durch den litauischen Urwald kämpfen mussten. Auch die Computereffekte, die für die Darstellung der beiden Drachen (Eisdrache und schwarzer Drache) sowie weiterer Kreaturen verwendet wurden, sind nicht besonders überzeugend anzusehen. Typische Schnellschuss-Produktion, um vom Bekanntheitsgrad der Vorlage und dem durch "Herr der Ringe" ausgelösten Fantasy-Boom zu profitieren, könnte man jetzt sagen. Doch damit täte man dem Film Unrecht! So unglaublich es sich anhört: Der für die Videotheken-Auswertung produzierte zweite Teil ist durchdachter und näher am zugrunde liegenden Rollenspiel als der ungleich teurere Kinofilm. Sicher, wer noch nie mit dem Spiel "Dungeons & Dragons" in Berührung gekommen ist, wird angesichts des Dargebotenen nur ungläubig den Kopf schütteln. Ist man allerdings mit der Materie vertraut, funktioniert nicht nur der D&D-typische Aufbau der Story, sondern man freut sich auch über die vielen Kleinigkeiten, die ins Drehbuch übernommen wurden: Da rettet zum Beispiel der erfahrene Dieb seine Kameraden vor dem sicheren Tod, indem er mittels eines raren Items versteckte Fallen sichtbar macht. Alles ist eine Spur ernster und authentischer inszeniert als im Vorgänger, der sich mit jeder Menge deplatziertem Humor und bonbonbunter Bombast-Optik eher an ein jugendliches Publikum wendete, statt die echten Fans anzusprechen. Schade, dass der echte D&D-Film durch das fehlende Budget nicht zu dem werden konnte, was er eigentlich sein will. So erwartet den Fan ein Werk, das im Herzen zwar alles richtig macht, aber leider nicht über unterstes B-Niveau hinauskommt.

Fazit: Echte D&D-Fans sollten dem Film eine Chance geben, alle anderen sehen sich lieber noch einmal den Herrn der Ringe an.

Wertung: 3 von 5

Dienstag, Mai 02, 2006

Superman Returns: Der Trailer

Gerade habe ich einen neuen Trailer zu dem meinerseits vielleicht am sehnlichsten erwarteten Film dieses Jahres entdeckt: Superman Returns!
Allerdings bin ich mir nach Ansicht des Trailers gar nicht mehr so sicher, ob ich wirklich noch soooo heiß drauf bin, den Film zu sehen. Wirkt irgendwie ... merkwürdig.

Um euch selbst ein Urteil zu bilden, klickt einfach HIER.

Review: Hostel

Preisfrage: Was hat Hostel mit diesem Postermotiv zu tun? Nichts!

Nun habe ich mir auch endlich den Film angesehen, über den zur Zeit überall geredet wird ("Ey krass, Allder, hast du schon neuen Tarantino gesehen? Allder, ich schwör, der iss geil bluhdisch."). Und zwar in der um 2 (zwei!!!) Sekunden verlängerten Unrated-Fassung. Eigentlich habe ich gar keine rechte Lust, eine Review dazu zu verfassen. Mal sehen, was dabei rauskommt.
Abgesehen davon, dass ich die Vermarktung des Films mit dem Namen "Tarantino" in riesigen Lettern auf dem Plakat bzw. DVD-Cover (deren Motive übrigens in keinster Weise etwas mit dem Film zu tun haben) höchst zweifelhaft finde, kann ich die ganze Aufregung einfach nicht verstehen. Das Ding ist unsagbar mies gespielt, ganz schön Laaaaaangweilig und hat, wenn's endlich mal zur Sache gehen soll, entweder gar keine oder verdammt lausige Effekte zu bieten. Gut, die Sache mit der Kettensäge und den Fingern sieht ganz gut aus. Dafür hat man bei der Szene mit dem raushängenden Auge einen echten Tiefpunkt in Sachen Effekt-Qualität gesetzt, der schwer zu unterbieten sein dürfte. Abgesehen davon verstehe ich auch nicht, warum der Typ mit zwei abgesäbelten Fingern (inkl. einem Teil der Handfläche) munter rumläuft, als wäre nichts gewesen. Selbst dem härtesten Navy Seal würde da schummrig werden, wenn die Blutung nicht gestoppt würde. Aber ich rege mich schon wieder sinnlos über Kleinigkeiten auf, die ein solches "Meisterwerk" wie "Hostel" ja auf gar keinen Fall runterziehen können. Oh, habe ich schon erwähnt, dass ich auch den Vorgängerfilm von Regisseur Eli Roth, "Cabin Fever", für extrem überbewertet halte? Okay, vielleicht bin ich einfach unwürdig und verstehe die wahre Größe des Maestros nicht. Pfff!
Ach ja: Die Gesellschaftskritik, die manche in "Hostel" hinein interpretieren, konnte ich beim besten Willen nicht finden. Da hat selbst ein Hundehaufen mehr "Gesellschaftskritik" zu bieten.

Fazit: Langweiliger Müll, der provokativ sein möchte, es aber nicht ist.

Wertung: 1 von 5