Montag, August 20, 2007

HD-Krieg geht in die nächste Runde

Uff! Paramount hat gerade überraschend bekannt gegeben, dass man sich auf dem HD-Sektor nun exklusiv an die HD DVD binden wird, die in letzter Zeit eigentlich als das unterlegene der beiden HD-Formate gehandelt wurde. Paramount hat auch die Dreamworks-Filme im Vertrieb. Das bedeutet, dass Blockbuster wie "Transformers" oder "Shrek" nicht auf Blu-ray erhältlich sein werden. In den USA betrifft der Exklusiv-Deal auch einen nicht ganz unwichtigen kleinen Film um ein Schiffsunglück: "Titanic" ist dort im Verleih von Paramount! Eine Ausnahme des Deals bilden die Filme von Steven Spielberg: Er möchte die Werke, bei denen er Regie geführt hat, weiterhin auf beiden Medien veröffentlicht wissen. Hmmm ... bedeutet das, dass "Jurassic Park 1&2" auf beiden Formaten erscheint, während der dritte Teil nur auf HD DVD erhältlich ist? Bin sehr gespannt, wie der Krieg um das DVD-Nachfolgeformat weitergeht. Die Karten wurden jedenfalls gerade neu gemischt.


Sehr lustige Reaktion fanatischer HD DVD-Fans auf die Meldung:


Sonntag, August 19, 2007

Verbollt aber auch!

Wenn alles glatt läuft, werde ich am 6.9. dem Mann von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, der einige der übelsten Machwerke der Kinogeschichte hervorgebracht hat: Dr. Uwe Boll himself! Wer Fragen an den guten Mann hat, darf sie hier gerne kundtun. Ich tue mein bestes, Antworten zu bekommen!

Direct-to-Video-Sequels

Im letzten Eintrag hab ich ja schon angeteasert, dass ich mir "Half Past Dead 2" in der Videothek ausgeliehen hatte. Ich hätte ja wahnsinnig gerne ein Doppel-Review zusammen mit dem ersten Teil gemacht, der übrigens Steven "Kampfklops" Seagals letztes Leinwand-Outing in Deutschland war. Dummerweise ist die Videopremierenfortsetzung (das muss man sich eigentlich auf der Zunge zergehen lassen: Eine Videotheken-Fortsetzung zu einem Seagal-Film, bei der der Videopremieren-Fließband-König himself nicht zugegen ist) so langweilig, stumpfsinnig und billig, dass ich es einfach nicht geschafft habe, das Teil komplett durchzustehen. Und das ist auch der generelle Knackpunkt bei Videotheken-Fortsetzungen aller Art. Ob "Walking Tall 2", "Timecop 2", "Düstere Legenden 3", diverse "Wild Things" und "American Pies" oder die Sequels zum Wes-Craven-produzierten "Dracula" - alles billig runtergekurbelt und gähnend langweilig wie die Durchschnitts-Videopremiere mit Wesley Snipes oder Steven Seagal. Es gibt natürlich auch Ausnahmen: "Starship Troopers 2" hat aus der Not (dem niedrigen Budget) eine Tugend (nette "The Hidden"-inspirierte Story und viel Splatter) gemacht. Wenn ich aber jetzt sehe, dass zum "Scorpion King" ein DTV-Prequel ohne Dwayne Johnson gedreht wird, muss ich mich beinahe übergeben. Bei "Walking Tall 2" kann man sich mit Kevin Sorbo als Ersatz für Johnson gerade noch anfreunden, weil er ja eine völlig andere Figur spielt. Aber "Scorpion King" ohne den Ex-Wrestler? Nein danke! Der komplette Film mit seiner dünnen Story wurde doch nur vom Charisma und der Präsenz des Mannes getragen! Wie will man das bitte ersetzen? *schauder*

Donnerstag, August 16, 2007

Rush Hour 3

Mannomann, ich bin im Moment ganz schön rückständig, was Kino angeht. Da wollte ich mir heute abend "Fantastic Four 2" ansehen, und was sehe ich auf der Programmtafel? "Rush Hour 3" läuft auch schon. Ist völlig an mir vorbeigegangen. Kurz überlegt, welchen Film ich mir nun reinziehe (für beide hintereinander war's leider schon zu spät), dann fiel meine Wahl auf "Fantastic Four". Nein, Quatsch. Dann würde in der Überschrift ja nicht "Rush Hour" stehen! Ich fasse mich kurz: Es ist spät, und "Half Past Dead 2" wartet darauf, noch schnell in den DVD-Player geschmissen zu werden.

Ich bin mit gemischten Gefühlen an die Sache rangegangen: Teil 1 fand ich damals richtig gut, Teil 2 hingegen hat mich mit müden Witzchen und fader Story ziemlich kalt gelassen. Tja, der dritte Einsatz von Jackie Chan und Chris Tucker schaltet in Sachen Drehbuch nochmal einen Gang runter. Das Script ist eigentlich nur eine müde Entschuldigung für die (gelungenen) Action-Szenen und jede Menge Klamauk. Ich würde sogar sagen, die dünne Story mit den Triaden in Paris hat man nur an den Haaren herbeigezogen, um ein fulminantes Finale auf dem Eiffelturm drehen zu können. Trotzdem wurde ich diesmal prächtig unterhalten! Im Gegensatz zu anderen Blockbustern wie etwa "Transformers" nimmt sich der Film zu keiner Zeit ernst und versucht auch nicht mehr zu sein als das, was er letztendlich ist: eine ziemlich sinnfreie Buddy-Komödie, die alleine von ihren Hauptdarstellern lebt.

Wie zu erwarten war, wird der Fan mit einer Hand voll cooler Kampfszenen und Actionsequenzen zufrieden gestellt, die zwar nicht die Güte von Chans Hongkong-Krachern erreichen, aber dennoch auf der großen Leinwand einiges hermachen. Die Gags gehen zu einem recht großen Teil auf Kosten der Franzosen (hehe, ein Film, der die Froschfresser verarscht, bekommt jedenfalls schonmal einen Sympathie-Pluspunkt von mir) und ließen mich einige Male richtig laut lachen, was mir dieses Jahr im Kino bislang noch nicht vergönnt war (ja, ich habe "Die Simpsons" gesehen!).


Fazit: Launige Action-Komödie, die zwar eher Fastfood als gute Hausmannskost ist, aber zumindest für einen Kinobesuch überraschend gut unterhält.


Wertung: 3,5 von 5

Samstag, August 04, 2007

Besser spät als nie: Transformers

Wow, ich hätte nicht gedacht, dass das Stück, das ich in L.A. verpennt habe, solche Auswirkungen auf das Gesamtwerk haben könnte. Wie bereits geschrieben fehlte mir ein von der Länge her nicht zu verachtendes Stück aus dem Mittelteil. Aus dem US-Kino hatte ich einen relativ flotten Actionkracher in Erinnerung, der zwar stellenweise mit müden Gags aufwartet (etwa das Telefongespräch bei der Belagerung durch Scorponok), aber alles in allem richtig schön unterhält. Ich schreibe jetzt keine richtige Review (davon gibt's ja mittlerweile genug im Netz), sondern versuche einfach mal, meine Eindrücke nach dem zweiten Mal Ansehen in Worte zu fassen.

Tja ... wie gesagt ... es ist unglaublich, wieviel die fehlenden Minuten meiner Meinung nach ausmachen. Und den Film letztlich gewaltig runterziehen. Wie sich herausstellte, habe ich komplett verschlafen, wie Michael Bay die Transformers für miese Comedy-Einlagen in Sams Garten verstecken spielen lässt. Und wie ein trottelig-penetranter Geheimdienstler für allerlei "heitere" Späße bei der Verhaftung von Sams Familie sorgt. Und wie Bumblebee ihn schließlich vollpinkelt. Haha. Ich krieg mich nicht ein vor Lachen! Das ist ja alles so super-lustig, passt hervorragend zum Rest des Films und wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt. Argh! Wenn Michael Bay als Regisseur etwas beherrscht, dann bombastische Krachbumm-Action. Wenn er etwas nicht beherrscht, dann sind das komische, in Slapstick ausufernde Elemente. Hat er wunderbar bei "Bad Boys 2" vorgeführt: Action top, Komik flopp! Es kann ja sein, dass "Transformers" für das Kinder-Publikum ein entschärfendes Element gegenüber der teilweise doch recht happigen Action brauchte. Warum dann aber gleich mit dem Holzhammer kommen und Szenen einbauen, die absolut nicht zum Rest des Films passen?
Was mir ebenfalls negativ aufgefallen ist, sind die erschreckend blassen Decepticons. Bumblebee, Optimus Prime und der Rest der Autobots werden wenigstens kurz vorgestellt und haben eine gewisse Screentime, während Megatron und der Rest der bösen Decepticons einfach nur da sind, wenn sie für Rabatz gebraucht werden. Das ist vor allem in Anbetracht der wunderbaren Cartoon-Vorlage schade. In der Serie aus den 80ern waren zwar die Stories größtenteils für den Allerwertesten, aber die Roboter hatten etwas, was ihren computergenerierten Kino-Pendants fehlt: Charakter. Das ist etwas, was ich wahrscheinlich nie verstehen werde: Wenn ich schon einen Film mache, der auf einer Spielzeugreihe basiert, in der es um verwandelbare, schwer bewaffnete Roboter geht, warum muss ich dann einen Menschen und seine Liebesprobleme in den Mittelpunkt rücken? Als Kinogänger, der Eintritt bezahlt, erwarte ich doch genau ersteres: schwer bewaffnete Roboter, die sich die Schaltkreise aus den Stahlhelmen prügeln. Da scheiss ich was auf den blöden Teenie.

Im Prinzip reicht es bei "Transformers" vollkommen, sich den Anfang in der Wüste, die Ankunft der Autobots und das episch ausgewalzte Finale anzusehen. Alles dazwischen kann man getrost in den Müll werfen. Ach ja: Der mit den Worten "One shall stand and one shall fall" eingeleitete Zweikampf zwischen Optimus und Megatron ist ein schlechter Witz. Das hätte man dramatischer und epischer rüberbringen können, Mr. Bay. Genau auf diesen Zweikampf warten echte Transformers-Fans nämlich den ganzen Film über, nur um dann von einem halbherzigen Gerangel enttäuscht zu werden, bei dem der Hauptfokus wieder einmal auf dem langweiligen Teenie liegt. Ach, Scheisse! Der Film hätte so geil sein können!

Fazit: Furiose Action und tolle Effekte. Eine enttäuschende Story und miese Comedy-Einlagen ziehen den Film aber gewaltig runter.

Wertung: (schweren Herzens) 2,5 von 5