Donnerstag, Mai 06, 2010

Iron Man 2

Die erste "Iron Man"-Verfilmung hat mich im Kino merkwürdig kalt gelassen. Und das, obwohl der Streifen international richtig abgeräumt hat ... viele Leute müssen ihn also richtig gut gefunden haben. Wie das so ist, bekam "Iron Man" natürlich eine zweite Chance auf Blu-ray. Und ich muss sagen: Mittlerweile finde ich den Film okay. Nicht richtig gut, aber okay. Muss wohl an den typischen Schwächen eines Origin-Films liegen. Immerhin werden hier Charaktere eingeführt und der Held langsam aufgebaut. Gerade dann, wenn die Action richtig losgeht, sind Origin-Filme in der Regel vorbei. Also bin ich frohen Mutes in "Iron Man 2" gestiefelt. All die Stolpersteine des Erstlings sind nun schließlich aus dem Weg geräumt, richtig?

"Iron Man 2" fängt ziemlich abgedreht an, als Tony Stark im Iron-Man-Anzug und mit viel Trara (Bikini-Girls im Iron-Man-Look) die Stark Expo eröffnet. Wir erinnern uns: Tony hat am Ende des ersten Teils der Welt verraten, dass er Iron Man ist. Eine Geheimidentität braucht der narzisstische Geschäftsmann offensichtlich nicht - er lässt sich lieber öffentlich feiern. Derweil bastelt im fernen Russland der durchgeknallte Ivan Vanko an einer Kampfrüstung mit einer ähnlichen Energiequelle, wie Iron Man sie in der Brust trägt. Damit will Vanko an Stark Rache nehmen, denn die Väter der beiden hatten damals zusammen den ARC-Reaktor entwickelt, doch Stark allein ernetete den Ruhm, während Vankos Daddy verarmt und elend das Zeitliche segnete. Tony Stark hat derweil mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, denn das Palladium des Minireaktors vergiftet langsam sein Blut. Außerdem wollen die US-Regierung und der exzentrische Waffenhändler Justin Hammer die Pläne des Iron-Man-Anzugs haben ... selbstverständlich für militärische Zwecke.

Das war ungefähr die Hälfte der Handlungsstränge, die uns "Iron Man 2" serviert. Eigentlich genug Stoff, um zwei Filme zu füllen. Und das wäre sicher auch die bessere Alternative gewesen, denn so wird zwar alles kurz angerissen, zieht sich über die Laufzeit (über 2 Stunden) aber teilweise wie ein bereits ausgekauter Kaugummi. Dazu kommt eine überraschende Action-Armut, sodass mich mehrmals nur der bestens aufgelegte Robert Downey jr. davon abhielt, den Kinosaal zu verlassen. Es kommt nicht oft vor, dass mir das Geschehen auf der Leinwand so am Allerwertesten vorbeigeht, dass ich vorzeitig den Rückzug antrete (so geschehen z.B. bei "Mimic" und "Van Helsing"). Downey jr. ist zwar eines der beiden Glanzlichter des Films, doch schießt er relativ oft übers Ziel hinaus und macht den als überheblich und arrogant angelegten Tony Stark beinahe zu einer Karikatur seiner selbst. Ähnlich ist es mit Sam Rockwell, der seinen Justin Hammer so überdreht spielt, dass man stellenweise das Gefühl hat, einer Superhelden-Parodie statt einer "ernsthaften" Verfilmung beizuwohnen.

Nein, auch das knapp viertelstündige Baller-Finale kann den Film (zumindest für mich) nicht mehr retten. Während um mich herum südländische Möchtegern-Gangster und Leute, die sich im Vorfeld während des "Prince of Persia"-Trailers lautstark fragten, warum denn Johnny Depp beim neuen "Pirates"-Film nicht mehr dabei ist, Applaus klatschten, versuchte ich meine Eindrücke zu verarbeiten. Und jetzt habe ich tatsächlich Angst vor den kommenden Marvel-Filmen. Zwar hat man es geschafft, die Inhouse verbliebenen Superhelden in einer gemeinsamen Welt anzusiedeln, doch angesichts des Kasperletheaters, das man mit "Iron Man 2" abbrannte, sehe ich den kommenden "Thor"- und "Captain America"-Verfilmungen etwas skeptisch entgegen. Vielleicht sehe ich aber auch einfach zu schwarz. Schließlich mochte ich "Iron Man" schon als Comic nie besonders. Tony Stark und ich werden halt einfach keine Freunde mehr!

Wertung: 2 von 5

14 Kommentare:

  1. Hi,

    interessante Rezension. Unser Eindruck ist auch ein ähnlicher:

    http://www.negativ-film.de/2010/05/iron-man-2.html

    Viele Grüße

    Christian

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  2. Anonym11:26 PM

    Natürlich, es sind immer "südländische" "Gangster"...
    Wie auch sonst, was? :(
    Hätte grade in deinem Blog etwas anderes erwartet...

    Mr.Anderson

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  3. Naja, das ist nunmal kürzer als "türkische, männliche Teenager, die vollgehängt sind mit Bling-Bling, die Augenbrauen gezupft haben, Basecaps ganz leicht auf dem Kopf aufliegen haben und weite Checker-Klamotten tragen". Im Mathäser-Kino tummelt sich diese besondere Personengruppe eben ganz gerne. Das war um Gottes Willen nicht rechtsorientiert zu verstehen.

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  4. Ich kann die Wertung sehr gut nachvollziehen, finde sie aber doch etwas "hart". Gerade die (spärlichen) Actioneinlagen sind dafür sehr gut, auch die "Comedy"-Sequenzen passen. Schade ist, das der Film am Anfang echt vielversprechend beginnt, aber sich dann in (übertrieben) 100Charakteren mit eigener Story verhaspelt.... Ivan Vanko bleibt blasser als weiß, selbst BlackWidow hat nur einen 5Sekunden auftritt. Dafür wird aber gut auf Tony's Werdegang eingegangen. Ich hatte mehrmals das Gefühl, dass man Iron Man 2 wirklich als Sprungbrett für einen Avengers-Film nimmt!

    Man hätte wirklich aus der Story lieber Iron Man 2 und 3 drehen sollen, anstatt wieder diesen typischen Halbgaren-Heldenfilm abzuliefern. Das gleiche gilt in meinen Augen auch für Spiderman3 und The Dark Knight!

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