Samstag, April 05, 2008

Shorties

So, habe mich mal durch den Kram gekämpft, den ich aus Orlando mitgebracht habe. Viel war's diesmal nicht, dafür qualitativ aber ziemlich breit gefächert *g*

Left for Dead (US-DVD)
Dem Albert Pyun ("Cyborg", "Nemesis") sein Neuer hörte mal auf den Namen "Mean Guns 2". Wahrscheinlich hat man eingesehen, dass man aus einem Horror-Western keine Fortsetzung eines Nonstop-Gangster-Shootouts machen kann. Ist vielleicht besser so. Das grauenhaft langweilige Machwerk würde den guten (hmm ... naja, eher mittelprächtigen) Namen des Films mit Ice-T und Christopher Lambert unnötig in den Dreck ziehen (manche behaupten zwar, das sei gar nicht möglich, aber mich hat er ganz gut unterhalten). Aber zurück zu "Left for Dead": Sterile HD-Video-Optik, lächerliche Darsteller, noch lächerlichere Dialoge und ... man glaubt es kaum ... sogar noch lächerlicherererere (hehe) Computereffekte. Die Dialoge wechseln öfter mal vom gebrochenen Englisch ins Spanische. Da darf man dann englische Untertitel lesen. Damit nicht genug, sind stellenweise gar englische Passagen englisch untertitelt! WTF? UNd was hat man sich eigentlich dabei gedacht, einen Western inmitten eines dichten Waldes zu drehen? Hat sich nur der örtliche Botanische Garten als Drehort angeboten? Ein Blick in die IMDB zeigt: Gedreht wurde in Argentinien. Aber selbst dort sollte es doch staubige Eckchen geben, an denen man einen richtigen Western runterkurbeln kann, oder?
Ich habe bisher vier Mal versucht, den Film anzuschauen. Viel länger als bis zu Hälfte bin ich nicht drangeblieben. Unterirdisch! Man glaubt gar nicht, dass es in der IMDB tatsächlich Leute gibt, die den Schwurbel für ein Meisterwerk halten. Und da sagen manche Äffchen, ICH hätte keinen Filmgeschmack ;)
Wertung: Grütze

Appleseed: Ex Machina (US-Blu-ray)
Die Fortsetzung des unterhaltsamen, aber technisch höchst zwiespältigen Anime aus dem Computer dreht gleich zu Beginn richtig auf: Eine Kirche ist von Terroristen besetzt worden, und es liegt an der E.S.W.A.T.-Einheit, die Typen aufzumischen. Grandiose Action im John-Woo-Stil (kein Wunder, der Mann hat schließlich produziert). Selbst die typischen Tauben, denen hier tatsächlich eine wichtige Funktion zukommt, hat man nicht vergessen. Der Plot dreht sich um Gehirnmanipulation mittels futuristischer Telefon-Headsets (!). Gegen Ende kommt sogar Zombie-Atmosphäre auf, wenn die willenlosen Bürger der Stadt Olympus zwischen brennenden Autowracks herumschlurfen. Zwar könnten Charaktere und Drehbuch etwas ausgefeilter sein, aber Spaß macht der Film allemal. Besonders in HD. Was hier auf dem Bildschirm abgeht, sieht stellenweise einfach nur fantastisch aus. Allerdings hätte das Ende etwas bombastischer sein können. Der Kampf in einem Borg-ähnlichen Technowürfel kommt trotz guter Inszenierung gegen die Zerstörungsorgie am Ende des ersten Teils nicht an.
Wertung: 4,5 von 5

Day of the Dead (US-DVD)
Nein, ich grabe hier keine alten Zombie-Kamellen aus, die fast so streng riechen wie ihre Hauptdarsteller. Vielmehr handelt es sich hierbei um die US-DVD des Remakes, die ich zufällig in Orlando entdeckt habe (Release ist eigentlich erst am 8.4.). Wobei "Remake" eigentlich der falsche Begriff ist: Die Macher haben sich die Rechte am Titel gekrallt, die Namen der Hauptfiguren übernommen und eine völlig neue Story um einen (natürlich) vom Militär geschaffenen Super-Virus gestrickt. Der verwandelt nämlich harmlose Kleinstadtbürger nach kurzer Inkubationsphase in blutrünstige Bestien, die auf der Jagd nach Frischfleisch wie Flummis durch die Gegen springen. Auf den ersten Blick könnte man jetzt genauso loskotzen wie der Zombie auf dem grandios misslungenen Cover der DVD (hier klicken). ABER: Ich muss zugeben, der Film hat mir Spaß gemacht. Hier ist offensichtlich von der Besetzung (Mena Suvari als Soldier-Chick? Na klar!) über den Plot (Vegetarier-Zombies? OMG!) bis hin zur Produktion (mal wieder Bulgarien als USA-Ersatz! glglgl) einiges schief gelaufen. Trotzdem ist das Ding dank der vielen Action und der lustigen Effekte (im positiven wie im negativen Sinn) äußerst unterhaltsam. Man muss sich nur darauf einlassen. Es wundert mich etwas, dass "Day of the Dead" scheinbar ungeschnitten durch die FSK gekommen ist. Zimperlich ist der Streifen nämlich wirklich nicht. Köpfe platzen,werden abgeschnitten, abgerissen, zerschossen, Gliedmaßen fliegen durch die Gegend, Menschen werden angeknabbert und so weiter. Dummerweise wird sehr oft auf eine Mischung aus praktischen Effekten und Computerblut zurückgegriffen. Und wie alle Videopremieren-Fans wissen, sind Computereffekte aus Bulgarien generell mies. Besonders das CGI-Feuer sieht extrem beschissen aus. Ganz klar kein Kinomaterial, aber trotzdem bei weitem besser als der Rest der Billig-Zombiewelle, die derzeit durch die Videotheken schwappt.
Wertung: 3,5 von 5

1 Kommentar:

  1. Anonym12:35 PM

    Day of the Dead (also das Original), ist für mich eines der besten Zombie-Filme die jemals gedreht wurden, wenn nicht sogar der beste.
    Hat mich fasziniert wie die Wissenschaft ratlos war, und am Ende die Menschen untereinander die wirkliche Gefahr sind. Auch ist es eines der wenigen Filme, wo der Splatter nicht aufgesetzt wirkt (wie Z.B bei Fulci Filme)
    Ein Meisterwerk!

    Und genau dadurch mache ich mir wegen den Remake große Sorgen. Nachdem was Du hier schreibst, hört sich das nicht gerade toll an.
    Dawn of the Dead war doch sehr gut!
    Warum auf einmal dieses low-Budget Blödsinn?

    Gruß
    megakay

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