Freitag, August 24, 2012

The Expendables 2


Einen Tag nach US-Release habe ich den Film in L.A. gesehen, doch heute komme ich erst dazu, was zu schreiben ... verdammter Job ^^
Im Gegensatz zum ersten Teil, der annähernd so etwas wie eine durchdachte Story hatte, spart man sich das für die Fortsetzung komplett und schickt die Expendables zunächst los, die Geheimpläne eines Plutoniumdepots zu sichern, bevor jemand anderes darüber stolpert. Doch der Auftrag misslingt, als eine Söldnertruppe dem Team auflauert und einen der ihren tötet. Was folgt, ist ein Rachefeldzug durch die Ostblockpampa Bulgariens.

Vorsicht, jetzt kommen Spoiler!

Tja, da soll noch mal einer sagen, Filme brauchen so etwas wie ein Drehbuch ... The Expendables 2 zeigt sehr schön, dass es durchaus genügt, einige Actionszenen aneinanderzuklatschen, um einen hochgradig unterhaltsamen Film zu erhalten. Natürlich ist es auch wichtig, diese Actionszenen ansprechend in Szene zu setzen und den Darstellern jeweils ein paar markige Sprüche in den Mund zu legen. Um gleich zu zeigen, was Sache ist, beginnt der Film mit dem Angriff auf den Stützpunkt einiger Entführer: Die Expendables heizen mit Panzerfahrzeugen durch das Lager und legen alles in Schutt und Asche. Tada: Wir haben ein Opening mit geschätzt mehr Toten als in Rambo 3. Bäm! That’s how you start a movie! Der Beginn alleine lohnt den Gang ins Kino. Und was danach kommt, braucht sich actiontechnisch ebenfalls nicht zu verstecken. Der Höhepunkt ist dabei der Showdown auf einem kleinen Flughafen. Vor allem sind die Gefechte im Gegensatz zum ersten Teil komplett frei von nervigen Wackelkameras oder zu schnellen Schnitten. Bravo! Es geht also doch!

Allerdings driftet der Film für meinen Geschmack ein wenig zu oft in Richtung Parodie ab. Beispiel: In einer osteuropäischen Geisterstadt bekommen die Jungs es mit einer halben Armee zu tun, scheinen trotz erbitterter Gegenwehr aber zu unterliegen, als die Gegner mit einem Panzer anrollen. Plötzlich kommt Maschinengewehrfeuer aus allen Richtungen, die Feinde sterben wie die Fliegen, sogar der Panzer wird in die Luft gejagt. Die Expendables reiben sich irritiert die Augen, als Chuck Norris um die Ecke dackelt. NUR Chuck Norris. Ohne Armee. Zur Titelmelodie von Zwei glorreiche Halunken! Der Höhepunkt ist Stallones Frage, wie es ihm denn ginge, da er gehört habe, dass er von einer Königscobra gebissen wurde. Wer will, googlet jetzt „Chuck Norris Cobra“ ... Okay, ich habe gelacht. Aber das ist selbst mir irgendwie zu dämlich.

Oder folgender Dialog ...
Arnie: „I’ll be back!“
Willis: „You’ve been back too often. This time I’ll be back!“
Arnie: „Yippie ka-yay.“

Argh! Klar, man lacht drüber, aber bei wiederholter Sichtung wird es dem Film sicher nicht gut tun.

Wer mich sehr überrascht hat, ist Van Damme in der Rolle des Bösewichts Jean Vilain (!). Der Mann muss wohl entweder auf Drogen sein, um eine „einzigartige“ Leistung abzuliefern, oder aber er muss sehr viel Bock auf den Film haben. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass er auf The Expendables 2 sehr viel Bock hatte. Es ist eine Freude, Jean-Claude mal wieder in Topform zu sehen. Und das auch noch auf der Kinoleinwand statt in einer billigen Videopremiere. Leider hat er (genau wie Scott Adkins als sein Handlanger) viel zu wenig Screentime, wodurch seine Figur etwas blass bleibt, dafür liefert er sich aber einen erstaunlich harten Zweikampf mit Sylvester Stallone. Cool. Wer braucht schon charakterliche Tiefe, wenn er gut kämpfen kann? Unter fehlender Charakterzeichnung leiden allerdings alle Figuren des Films. Das war im Vorgänger anders, führte aber auch zu Längen. Nunja, man kann nicht alles haben. Lustig übrigens, dass die einzige Figur, der man etwas Zeit gibt, sich dem Zuschauer zu öffnen, den tödlichen Fehler macht, sich nächsten Monat mit seiner Freundin in Frankreich zur Ruhe setzen zu wollen. Klischee-Alarm!

The Expendables 2 hat deutlich mehr Drive als der Vorgänger, ist aber erzählerisch ein um Klassen schlechterer Film, der noch dazu wie eine typische Nu Image-Videopremiere aussieht. Aber was soll’s? Ich habe mich königlich amüsiert. Wenn ein Film in geschätzten 60 Minuten vorbei ist, aber eigentlich 100 Minuten dauert, kann das nur ein gutes Zeichen sein!

3 Kommentare:

  1. Das katastrophal grobkörnige Bild fand ich schrecklich, Stilmittel hin oder her. Sowas will ich im Jahr 2012 bestimmt nicht auf der großen Leinwand sehen.. Mit den übertriebenen Sprüchen hast Du recht, außerdem fand ich's sehr bedauerlich dass Jet Li kaum Beachtung fand. Bei Arnie und Willis hätte ich mir ebenfalls mehr Screentime gewünscht. Ach ja, und das lächerlich aussehende CGI-Blut hätte man sich echt sparen können. DAS sieht dann echt mal nach absolutem Billigfilm aus.

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  2. Ich habe bisher nur schlechte Kritiken gelesen, aber deine Kritik gibt mir Hoffnung :D
    Andere sind anscheinend einfach keine Trashfans :D

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  3. Anonym9:04 PM

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