Achtung: Ich drösele hier den Inhalt des Films auf! SPOILER!
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Okay, here we go!
Die 8-jährige Pause stinkt! Es passt nicht zum Charakter, dass Batman sich zurückzieht. Er muss einfach in Gotham patrouillieren. Das ist ein Zwang, der aus seinem Trauma als Kind herrührt. Und es kann mir keiner erzählen, dass Gotham dank des Harvey-Dent-Acts zur klinisch reinen Stadt geworden ist, in der es kein Verbrechen gibt. Irgendwas passiert immer! Wie viel cooler wäre es denn bitte gewesen, wenn die Verbrecherjagd, bei der er auch noch von der Polizei verfolgt wird, Batman so ausgelaugt hätte, dass er zwangsläufig bei der Konfrontation mit Bane scheitern musste?
Und dann die Szene im Krankenhaus: Kein Knorpel mehr in den Knien, unzählige Narben ... woher denn bitte? Wie lange war Batman aktiv?
Auch die ganze Sache mit der Täuschung bezüglich des Todes von Harvey Dent ist in diesem Film völlig sinnlos. Ja, Bane liest Gordons Rede öffentlich vor ... aber das hat keinerlei Konsequenzen für die Stadt und ihre Bewohner. Kein Aufschrei von wegen "Wir wurden getäuscht, nieder mit den Obrigen!". Nichts.
Bane. Tja, an dem war irgendwie nichts Bedrohliches. Mag auch an der Synchro liegen, aber für mich sah der Typ aus wie ein bulliger Glatzkopf mit merkwürdiger Maske. Nichts, mit dem Batman nicht ruckzuck fertig werden könnte. Dass man die Venom-Droge aus den Comics in ein Schmerzmittel umgedichtet hat, hilft dabei nicht unbedingt. Und als sich herausstellt, dass er nur der Schoßhund von Talia al Ghul ist, nimmt es dem Charakter das letzte Bisschen Bedrohlichkeit. Passend, dass er schließlich ganz beiläufig erledigt wird. Da hätte ich kotzen können!
Talia ... tja, die war auch verschenkt. Sie hatte im Film nichts davon, was die Figur in den Comics auszeichnet. Dort ist sie in Batman verliebt, doch der weigert sich beharrlich, ihrem Vater die Treue zu schwören. Sie sind weder Freund noch Feind. Im Film ist es blanker Hass und Rachsucht für den Tod ihres Vaters, der sie antreibt. Noch dazu ist ihre Todesszene so unfreiwillig komisch, dass ich lachen musste.
Catwoman war für die Handlung völlig unwichtig und wohl nur dabei, weil es das Marketing wollte. Selina Kyle soll am Ende zur neuen großen Liebe von Bruce Wayne werden, doch es ist einfach unglaubwürdig, dass er in ihr, die er gerade mal beiläufig kennt, einen würdigen Ersatz für seine Rachel findet. Denn über die hat er schließlich acht Jahre lang getrauert.
Dann ist da das wichtig Thema Zeit: Die Handlung spielt sich über einen längeren Zeitraum ab, doch versäumt es der Film, den Zuschauer über seine vielen kleinen (und großen) Zeitsprünge auf dem Laufenden zu halten. Würde nicht immer wieder mal gesagt, dass es nur noch soundso lange bis zur Explosion ist, würde man komplett den Überblick verlieren und annehmen, dass die Geschehnisse in wenigen Tagen stattfinden.
John Blake. Die eigentliche Hauptfigur des Films? Der Bursche hat mehr Screentime als Bruce Wayne und soll offensichtlich zu einem Nachfolger aufgebaut werden. Das fängt damit an, dass er über Batmans Identität Bescheid weiß. Weil er Bruce als Kind in einem Waisenhaus gegenüber stand und dessen falsches Lächeln erkannte. Ja, logisch. Aufgesetzte Fröhlichkeit ... der kann nur Batman sein. Davon mal abgesehen hat man eine große Chance verpasst, als Bruce wegen Rückenproblemen längere Zeit ausfällt. Blake hätte sich das Kostüm besorgen und als Batman die Stellung halten können. Warum nicht? Schließlich weiß er, wo Batman wohnt! Das hätte uns vielleicht auch das peinliche Name Dropping am Ende erspart: "Vielleicht unter meinem Geburtsnamen ... Robin!" Argh!
Insgesamt fand ich auch die Kämpfe sehr lasch. Ja, Bruce ist verletzt. Aber er hat eine magische Beinschiene, die alle Wehwehchen heilt! Wieso also nicht ein wenig mehr Wucht in die beiden Zusammentreffen mit Bane legen? Die Burschen hauen zwar mit der Faust durch massive Säulen, aber ich nehme es ihnen einfach nicht ab.
Das Ende. Wäre ja ganz nett gewesen, wenn man dem Zuschauer nicht während des Films immer wieder den Autopiloten vor den Kopf geknallt hätte. Der wurde nie eingesetzt, also kombiniere ich doch ganz simpel, dass Batman kurz vor der Explosion abspringt. Zumal anschließend gesagt wird, dass der Autopilot doch voll funktionsfähig gewesen wäre und jemand daran gearbeitet haben müsse. Auch das Batsignal ist wie von Zauberhand repariert worden. Hmmm ... ja, klar: Bruce muss tot sein, und die Szene im Café ist bloß eine Wunschvorstellung von Alfred. Gnarf!
Zumal ich mir sicher bin, dass man einen Bruce Wayne nicht einfach so sterben lassen kann. Da ist schließlich auch noch DC Comics vor, und die bringen ihn auch immer wieder zurück.
Es gibt noch viele Kleinigkeiten, die mich bei The Dark Knight Rises gestört haben. Die Vorgänger sind auch nicht perfekt, machen für sich genommen aber einfach einen runderen Eindruck. Kein würdiger Abschluss der Trilogie!
Zu dem Zeitabstand zwischen Batman Begins und The Dark Knight: Der Joker sagt bei dem Treffen mit dem Mafiabossen, dass Bats seit etwa einem Jahr aktiv ist.
AntwortenLöschenAnsonsten gebe ich dir Recht, dass sind viele kleine Punkte, die mich auch gestört haben.
Aber das darf man im Internet ja nicht laut sagen...
Zur Sache mit den Narben: wenn man sieht, wie Bruce sich in Batman Begins gleich am Anfang mit den paar Insassen prügelt, kann ich mir gut vorstellen, dass viele der Narben und Verletzungen nicht erst mit dem Überziehen der Maske einhergehen.
AntwortenLöschenOkay, trotzdem ist der Film doof. Auch wenn man den Gesundheitszustand von Wayne ausklammert ^^
AntwortenLöschenMuss dir vollkommen recht geben echt ein Trauerspiel
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