In einem Rückblick auf die schiefgelaufene Aktion darf das geneigte
Publikum außerdem eine komplett in CGI realisierte Motorrad-Verfolgungsjagd
durch die Straßen von New York miterleben. Mir ist an dieser Stelle tatsächlich
die Kinnlade aus dem Gesicht gefallen. Nach dem Wiedereinrenken musste ich mir
das Spektakel glatt noch einmal geben. Ja, sicher ... der Film spielt im Jahr
2079. Entsprechend futuristisch sehen die Fahrzeuge aus. Aber was spricht
dagegen, die Verfolgungsjagd in echt zu drehen und anschließend etwas nachzubearbeiten?
Das wäre die bessere Lösung gewesen, statt gleich zu Beginn des Films die
schlechtesten Computereffekte der letzten 50 Jahre auf die Zuschauer
loszulassen! Selbst alte Mega-CD-Spiele würden sich für eine solche Optik
schämen.
Nunja, Snow hat jedenfalls einen Verbündeten bei der CIA, der versucht,
ihm aus der Patsche zu helfen. Die Gelegenheit dazu ergibt sich, als die
Tochter des Präsidenten (Maggie Grace) bei einem Besuch des
Hochsicherheitsgefängnisses MS One, das in einer Erdumlaufbahn im All
herumschippert, in die Wirren eines Gefangenenaufstands gerät und als Geisel
einbehalten wird. Kurz vor seiner eigenen Einlieferung springt Snow dem Dasein
als schockgefrosteter Gefangener von der Schneeschaufel und darf sich als
moderner Snake Plissken versuchen: Er soll im Alleingang die First Daughter aus
den Fängen der knapp 500 Schwerverbrecher befreien, damit ein Kampfgeschwader
das Gefängnis mit Mann und Maus in Stücke schießen kann.
Klingt prinzipiell gar nicht schlecht und hat das Zeug zu einer unterhaltsamen
Action-Orgie. Blöderweise hat man die Action vergessen. Was bleibt, sind die
coolen Sprüche von Snow und ein unausgegorenes Drehbuch voller Storylücken und „gewollt,
aber nicht gekonnt“-Momenten. Ganz nett auch die Verbeugung vor Stallones
City-Cobra in der letzten Szene. Man merkt, dass Lockout gerne ein
80er-Actionkracher wäre, doch dieses Vorhaben scheitert noch grandioser als das
ähnliche Ansinnen von The Expendables. Zum einmal anschauen sicher brauchbar,
aber im Nachhinein ärgert man sich darüber, dass Produzent und Storygeber Luc
Besson hier so viel Potenzial einfach durch die Luftschleuse ins Vakuum des
Weltalls geblasen hat. Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn sofort bei Einsetzen
des Abspanns nur noch Bruchstücke des Films im Gedächtnis bleiben.
hes back! :D
AntwortenLöschenStimme mit deiner Kritik so ziemlich überein.
AntwortenLöschenIch hatte mir echt mehr von dem Film erhofft .. schade. Vor allem die von dir angesprochene CGI-Verfolgungsjagd hat mich echt schockiert. oO
Aber für einen netten Action-Abend reicht es noch gerade so. ;)
Greetz Orach
P.S.: Du hast deine Wertung vergessen.
Die Wertung habe ich nicht vergessen. Ich vergebe ab sofort keine mehr. Diese künstliche Vergleichbarkeit von Filmen durch Wertungen braucht eigentlich kein Mensch.
AntwortenLöschenAh okay ... :)
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