Mittwoch, Januar 18, 2006

Dinge, die verboten sein sollten

Was mir neulich mal wieder aufgefallen ist: Viele Filme legen den Figuren total blödsinnige Dialoge in den Mund, um dem dümmsten anzunehmenden Zuschauer mit dem Holzhammer einzutrichtern, warum manche Dinge getan werden oder wie es zu einer bestimmten Situation gekommen ist. Nehmen wir als Beispiel mal "Land of the Dead". Ein Zombie-Vernichter fragt den anderen "Du, warum schießen wir nochmal die Feuerwerkskörper in die Luft?" Normalerweise würde der Kollege jetzt antworten: "Trottel! Wir machen das jetzt schon ein paar Jahre lang so, du solltest das eigentlich wissen!" Aber da man es ja mit dummen Kinogängern zu tun hat, die sich anhand der aussagekräftigen Bilder nicht zusammenreimen können, dass die Zombies von dem Lichterspiel fasziniert sind, lautet die Antwort: "Die Stinker sind fasziniert von den Lichtern. Sie schauen dann nur noch nach oben und wir haben leichtes Spiel." Und um noch eins draufzusetzen, kommt dann allen Ernstes folgende Frage: "Ja, aber warum fahren wir unsere Einsätze nicht bei Tag?" Aaargh! An der Stelle wäre ich dem Typen am liebsten an die Gurgel gesprungen. Und der Drehbuchschreiber legt seinem Kumpel tatsächlich die ernsthaft formulierte Antwort "Weil wir tagsüber kein Feuerwerk einsetzen können." in den Mund. Mann! Wie blöd kann man eigentlich sein, dass man den Zusammenhang nicht sofort schnallt? Ich meine ... das ist schließlich kein Kinderfilm, sondern ein Werk, das sich an erwachsene Menschen richtet. Die sollten eigentlich in der Lage sein, 1 und 1 zusammenzuzählen.

Weitere Dinge, die ich in Filmen nicht mehr erleben möchte:
  • Gerichtsmediziner, die bei der Arbeit essen oder anschließend sagen, sie hätten Hunger
  • Personen (meist weiblich), die spärlich bekleidet im Dunkeln einem verdächtigen Geräusch nachgehen
  • Verbrecherautos, die beim geringsten Kontakt mit einem Fremdkörper in Flammen aufgehen, während das Fahrzeug der Helden nach Belieben zersiebt werden kann
  • versoffene Cops, die zum Helden werden
  • den Hund, der die Katastrophe (Angriff von Außerirdischen, Flammeninferno) überlebt
  • neunmalkluge Kinder, die durch Zufall das Leben des erwachsenen Helden retten oder durch Druck auf den falschen Knopf eine feindliche Raumstation sprengen
  • an den Haaren herbeigezogene "Überraschungs-Twists" zum Schluss, damit man sagen kann, man hat einen Twist, den niemand vorausgesehen hat ("Ich bin nicht Diane Sawyer, sondern Billys Mom!")
  • verwackelte Kameraführung im Zusammenspiel mit Sekundenschnitten

Es gibt noch ne Menge nervender Dinge, aber ich glaube, das waren die wichtigsten.

1 Kommentar:

  1. im großen und ganzen geb ich dir recht, ich denke zwar manches muss man dem kinogänger doch sagen, aber die infos kann man ihm auch anders geben (leuten die wort ein den mund legen bei denen es sinn macht, oder den effekt einfach unmissverständlich zeigen)

    zu den nervigen dingen: nix gegen versoffene cops, und die explodierenden autos sind doch spätestens seit "top secret" ein muss :) (tolles gegenbeispiel ist übrigens mad max, hier werden die autos noch so richtig geil in fetzen gerammt, es explodiert afair nur ein auto im ersten teil, und das hat ja nun auch nen grund)
    bei der wackelkamera kommts halt auch drauf an wie man sie einsetzt, wenns so dezent is wie in firefly find ichs gut, oder wenn die wirkung der szene dadurch unterstrichen wird, aber das is echt nen stilmittel das heutzutage viel zu willkürlich eingesetzt wird

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